Bauer Willi
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Guerilla-Greening…

Bienensterben, Insektensterben…aber keiner tut was. Dann tun wir was! Ihr und ich, wir alle. Meine Idee: Ihr kauft euch bei Genossenschaften/Landhandel/Baumarkt Saatgut von Phacelia (= Büschelschön = Bienenweide (siehe Bild)) und sät davon etwas auf Freiflächen in den Städten oder Dörfern aus. Mit Sicherheit findet ihr eine Stelle, wo das geht. Eine aufgelassene Baustelle, eine Baumscheibe, auf der nichts wächst oder eine kahle Stelle am Bahnhof, am Rathaus oder auch neben einem Parkplatz. Also nicht auf meinem Acker, das mache ich lieber selbst 🙂 und sieht dann so aus:

Die Saatmenge beträgt 10 kg pro Hektar (=1 g pro qm). Phacelia bildet wunderschöne violette Blüten, die für Bienen und Hummel aller Art ein ideales Futter sind. Phacelia friert im Winter ab, so dass kein dauerhafter “Schaden” entsteht. Ob das erlaubt ist? Nein, ist es nicht. Deshalb weise ich auch ausdrücklich darauf hin. Es ist kein Aufruf zu einer Straftat, nur eine Idee…

https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Gardening

Erfolgt die Bepflanzung ohne Zustimmung des Grundstückseigentümers oder Pächters, stellt Guerilla Gardening in Deutschland in vielen Fällen eine Straftat dar und kann als Sachbeschädigung verfolgt werden. In der Regel sehen die Gemeinden als für den öffentlichen Raum zuständige Behörde hiervon jedoch ab. Einige Gemeindeverwaltungen begrüßen angesichts des geringen Budgets für Stadtbegrünung sogar die spontanen Pflanzaktionenoder nehmen sie als Anstoß, um über die offizielle Freigabe städtischer Flächen nachzudenken.

Was, wenn euch beim Säubern eurer Tasche etwas Saatgut rausfällt? Kann doch mal passieren…

Phacelia friert im Winter ab, so dass kein dauerhafter “Schaden” entsteht. Leinsamen geht auch, ist einfacher zu beschaffen (Müsli-Regal), blüht aber nicht so üppig.

So, jetzt kennt ihr meine Idee und ich habe euch über die rechtlichen Konsequenzen aufgeklärt. Besser ist es daher, wenn ihr vorher eure Verwaltung oder den Eigentümer der Freifläche fragt.

Und jetzt noch ein “Geheim-Tipp”: Toll wäre es, wenn ihr das auch im eigenen Garten macht! Wäre doch schön, wenn es in Deutschland an vielen Stellen violett blüht. Übrigens habe ich vorgestern rund 500 qm Bienenweide eingesät. Auf meinem Acker. WWW = Willi´s wilde Wiese

Überlegt mal, ihr Greening-Terroristen… 🙂

Allen Lesern ein Frohes Pfingstfest!

Euer Bauer Willi

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43 Kommentare

  1. Thomas.B sagt

    Hmm eigentlich wollte ich mir ein Kommentar verkneifen . Schon ne gute Idee mit dem guerilla-greenig .
    Wird aber wohl doch nur ein Tröpfchen auf viele heißen Steine sein.
    Auch mit ner bienenfreundlich Landwirtschaft wie von Imker gefordert wird sich das Problem nicht lösen.
    Honig soll ja ein Naturprodukt sein!! Das mikroplastik im Honig ist demnach auch Natur. Aussagen zu Folge von einschlägigen Gesundheitsbehörden ist mikroplastik in geringen Mengen nicht schädlich für den Menschen.
    Aber was ist mit Bienen und andere Insekten die es zu sich nehmen?

  2. Paulus sagt

    Alle Achtung, einen solchen Aufruf hätte ich dem Willi gar nicht zugetraut … 🙂
    Und jetzt noch ein Bonmot aus dem Wochenprospekt des Discounters Real.
    Angeboten werden Vogel- und Insektenhäuser, die durchaus phantasievoll gestaltet sind.
    Gleichzeitig befinden sich elektrische Fluginsektenvernichter und elektrische Fliegenklatschen im Angebot.
    Müssen wohl irgendwelche Bacheloretten in der Prospektabteilung sitzen.
    Real Angebot

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Verstehe ich nicht ganz!

        Wenn man manchen Glauben schenken darf, gibt es fast keine Insekten mehr. Folglich muss alles möglich Tun, um Insekten zu fördern, na ja, das Vogelhaus passt nicht ganz dazu.
        Hat man die Insekten gefördert, dann braucht man den Fluginsektenvernichter, ist doch logisch, oder?

        Eine geniale Verkaufsstrategie! 😉

  3. Thea S sagt

    Nachteil von Phacelia ist, daß es keine einheimische Pflanze ist. Kommerziell angebotene Bienenweidensamen enthalten leider oft “fremde” Pflanzen. Nein, ich habe eigentlich nichts gegen Fremde, doch bei in Flora und Fauna sollten wir bewußter vorgehen, einige der eingeschleppten Pflanzen machen durchaus Probleme und verdrängen die einheimische Flora.

      • Thea S sagt

        @Bauer Willi: Das ist wahr. Deshalb sagte ich auch “einige der eingeschleppten Pflanzen machen durchaus Probleme und verdrängen die einheimische Flora” und “bewußter vorgehen” (wie bei der Kartoffel), weil viele der fertigen Samenmischungen alles mögliche enthalten. Google einmal “eingeschleppte (oder invasive) Pflanzen” (Phacelia ist nicht invasiv!) oder “Neophyten” (Beispiel” https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript275.pdf). Es gibt aber durchaus auch Samenmischungen von einheimischen Wildkräutern.

    • Brandenburgbauer sagt

      Bei mir ergiebt sich, bei der Zustimmung von 2 Usern zu diesem Beitrag die Frage, warum stimmen Sie dafür? Phacelia lieben die Bienen ” abgöttisch”. Das ist jedenfalls meine Beobachtung.

      • Sabine sagt

        Nicht nur Bienen lieben die. Was die Pflanze mit dem Boden anstellt ist auch nicht zu verachten. Regenwürmer scheinen die auch sehr zu mögen. Ich hab ja Naturbeton im Garten und es gibt wenige Pflanzen, die so schön die Erde lockern.

  4. Sabine sagt

    Der Witz ist ja, dass man in einem Dicounter eigentlich alles bekommt, um auch bei knapper Kasse einen tollen Wildblumengarten anzulegen. Ab Februar rennt man da vor die Aufsteller mit oft sehr preiswerten Saatgut. Vor Kurzem gab es in fast jedem der drei großen Discounter Beeren- und Blühsträucher für gut die Hälfte des Preises, den man bei Baumarkt bezahlt. Vom von einjährigen Blümenwiesen über Wildstaudengarten im 6er-Pack bis zu Blumenzwiebeln und Sträuchern kann man da alles erwerben. Sicher muss man da einen oft zwei grüne Daumen haben, weil es halt nicht immer die kräftigsten Pflänzchen und Sträucher sind, aber wer ein Jahr warten kann und nicht all zu viel falsch macht, kommt damit zum Ziel. Eigentlich wäre es doch sehr werbewirksam, wenn man das eigene Sortiment auf dem Parkplatz zur Schau stellt. Nach dem Motto: Hierfür braucht Ihr wenig Schotter.

  5. Obstbäuerin sagt

    Wir legen schon eine Weile mit dem NABU vor Ort zusammen Blühstreifen an und obwohl auch der NABU voller stolz darauf hinweist, dass wir hier eine »biodiversitätische« Insel der Glückseligkeit haben, gelingt es uns nicht, die Öffentlichkeit zu erreichen. Und in den oberen Etagen des NABU wird weiter Politik gegen uns betrieben. Jetzt hat sich für den 28. Mai das Radio vom RBB angemeldet. Mal sehen, ob das was bringt. Schöne Pfingsten.

    • Sabine sagt

      Ich stehe dem Wollen und Können der Naturschutzverbände und gerade dem NaBu ja recht kritisch gegenüber. Mir jedenfalls ist ein Discounter lieber, der vllt. aus Gewinnstreben, aber dafür auch aus eigener Tasche ne Apfelrose auf seinem Parkplatz pflanzt, wie ein aus Spenden finanzierter Verein, der zwar ein riesen Tamtam Naturschutzgebiete mit halbwilden Vieh bestückt und sich für seine Re-Wilding ständig selber auf die Schulter klopft, dann aber für Schäden auf bewirtschafteten Flächen jede Haftung verweigert und darüber auch noch vergisst, dass selbst das robusteste Vieh geimpft und ordentlich gefüttert gehört. Jeder Hinz und Kunz, dem die Viecher auf der Weide verhungern, würde ein Tierhaltungsverbot bekommen und jeder Landwirt, der nicht schnell genug die Marken bei seinen Kälbern in den Ohren hat, macht das Amt den Stall dicht. Aber bei Naturschutzverbänden reicht die Aussage, dass das natürliche Bestandsregulierung sei und man halt Probleme habe die Tiere zu handeln. Sorry, aber da komm ich einfach nicht drüber. Wie schwer kann es sein?

  6. Günter sagt

    Sehr gute Idee Willi
    Ich bin letztens durch ein Neubaugebiet gegangen,es war erschreckend wie wenig grün es gibt. Der Gipfel war ein Haus nur mit Kies und Pflaster.
    Das einzige grün waren 2 Blumentöpfe.

      • Inga sagt

        Ja,
        für die Seele der Bewohner,

        ob unsere Seele auch einen gewissen Teil Greening und Blüten braucht?

  7. bauerhans sagt

    “DRAMATISCHES BIENENSTERBEN TRIFFT AUCH NRW”

    ist heute der aufmacher der NW-zeitung.
    der bericht bezieht sich ausschliesslich auf aussagen des BUND und NABU.
    und natürlich ist die landwirtschaft schuld,die “dringend ökologisch umgebaut werden muss”.

    • Mark sagt

      “Wildbienen-Arten aber seien in Deutschland wegen des Einsatzes von Insektiziden und einer hochintensivierten Landwirtschaft besonders bedroht. Der Imker hält eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft für dringend notwendig, die nicht nur auf Blühstreifen setze, sondern auf große Flächen. „Ein Blühstreifen neben einer hoch bewirtschafteten Fläche kann zur Todesfalle werden”, sagt NABU-Bienenexperte Till-David Schade. Die Streifen ziehen viele Insekten an – und wenn der Bauer das Feld nebenan spritze, gingen diese zugrunde, sagt Schade.” Schöner polemischer Artikel, auf den Du Dich beziehst,bauerhans. Die Bauern können machen was sie wollen, es ist immer schädlich für irgendwen. Die Bienen sollen angeblich weitgehend ausgestorben sein, dafür gibt es plötzlich Bienenexperten wie Sand am Meer.

      • Piet sagt

        Mit dem Verbot von systemisch wirkende Pflanzenschützmitteln muss den Bauer erneut 10 bis 15 Mal spritzen, und mit schädlichere Pestiziden. Darauf können Grünen, NABU
        und Greenpeace stolz sein, oder …?

        • Gurkenhobel sagt

          Das ist das Programm, Piet. Diesen Fakt wird man jetzt plötzlich “mit gespieltem Entsetzen” realisieren, und dann die Spritzapplikation der restlichen Wirkstoffe gleichfalls verbieten. Wie das dann aussehen mag, kann man sich zurzeit schön an den Zuckerrüben auf der Ökofläche der DLG Feldtage anschauen. Die werden von der Schwarzen Bohnenlaus nahezu zerstört. Dann gibt es eben wieder Zucker aus Brasilien…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            >>Dann gibt es eben wieder Zucker aus Brasilien…<<

            Auf das läuft es doch raus.

            Brasilien hat dann wieder Geld um in Deutschland Maschinen zu kaufen.

            Ob das Gut geht, für das was wir täglich brauchen, auf das Ausland angewiesen zu sein?

            Ich glaube das nicht.

        • Paulus sagt

          @Piet
          Ich wäre Euch (Bauer Willi und Kollegen) dankbar, wenn dies hier auch mal umfassend und allgemeinverständlich in einem Artikel erklärt würde. Den interessierten Bürger, ohne bzw. mit sehr begrenztem landwirtschaftlichen Sachverstand, kann man schlecht erreichen ohne ihn über gewisse Notwendigkeiten und sich daraus ergebender Konsequenzen sachlich fachlich zu informieren. Ich weiß, ich bin ein dummer Frager, aber so ist es nun mal wenn ein Dialog gewünscht wird.

          • Mark sagt

            Bei systemischen PSM dringt der Wirkstoff in die Pflanze ein und gelangt mit dem Saftstrom an den Wirkungsort. Bei PSM mit Kontaktwirkung muss der Schadorganismus direkt getroffen werden, hier ist der Wirkungsgrad häufig geringer und die Wirkungsdauer kürzer als bei systemischen PSM. Dafür sind systemische Mittel u.U. anfälliger für Resistenzbildung und haben meist auch längere Wartezeiten.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In meiner Tageszeitung waren diese Woche 2 Artikel für Kinder, da wurde die Landwirtschaft regelrecht an den Pranger gestellt.
        Unter anderem habe ich folgendes an die Kinderseite geschrieben:

        Sind sie sich eigentlich im Klaren, was dieser Artikel für die Kinder von Landwirten bedeutet?
        Schon jetzt werden Kinder von Landwirten gemoppt, von Lehrkräften und von Mitschülern. Andere Kinder möchten nicht mit Kindern spielen, deren Eltern ihre Nutztiere angeblich „Quälen“.
        Wollen sie den möglichen Hofnachfolgern bereits im Kindesalter mit auf den Weg geben, dass sie einen großen Bogen um den landwirtschaftlichen Betrieb machen sollen?
        Packen wir es an, nur so bringen wir die restlichen bäuerlichen Familienbetriebe dazu aufzugeben, die Betriebe, die man angeblich erhalten will.

        Gebracht hat es im Moment nichts, 2 Tage später waren die armen Bienen an der Reihe, dazu habe ich denen die Meinung des Agrarbiologen Herr Dr. Liebig der Universität Hohenheim übermittelt.

      • Thea S sagt

        „Ein Blühstreifen neben einer hoch bewirtschafteten Fläche kann zur Todesfalle werden“ – Wahrlich ich sage Euch, daß es bald zu Abstandsauflagen zu den angelegten Blühstreifen kommen wird.

      • Obstbäuerin sagt

        Es gibt auch Bienenexperten, die auf unserer Seite stehen, wie z.B. Dr. Liebig oder das »Julius Kühn« Institut. Aber sie kriegen auch nicht die Öffentlichkeit, die sie haben müssten. Ich hab das Gefühl, langsam gehen den NGOs die Ideen aus, wie sie uns noch mehr verunglimpfen können. Aber das, was sie bisher erreicht haben, ist leider schon mehr als genug.

        • Mark sagt

          Es kommt nicht darauf an, auf welcher Seite die “Experten” stehen, sondern dass sie ideologiefrei und faktenbasiert arbeiten. Bedauerlicher Weise ist es für Wissenschaftler (Experten) wesentlich einträglicher in vielerlei Hinsicht, wenn sie ihr Fähnlein nach dem Wind des Mainstreams richten. Dies ist der Grund für die deutliche Vermehrung von “Expertenmüll” in den letzten Jahrzehnten!

          • Obstbäuerin sagt

            Für mich zählt eher, was mit Statistik belegbar ist und dann noch mit meinen Erfahrungen übereinstimmt.

            • Brandenburgbauer sagt

              Moin Obstbäuerin, glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälsch hast. Dieses Sprichwort kennst Du sicherlich.
              An Deiner Stelle wäre ich da etwas vorsichtiger.

            • Obstbäuerin sagt

              Brandenburgbauer, deshalb ist es ja so wichtig, Aussagen aufgrund von Statistiken zu hinterfragen. Oft stimmen ja die Basis-Zahlen, nur die Bezugsgrößen oder das ins Verhältnis setzen bringt dann völlig falsche Aussagen. Das beste Beispiel dafür ist die Wegwerfstatistik. Angeblich werfen wir doch 50% verwertbare Nahrungsmittel weg. Das ist natürlich der heilige Schwachsinn. Der Abfall insgesamt beträgt fast 20 % und davon sind etwa 50% noch verwertbar. Das bedeutet wir werfen etwa 10 % noch gute Lebensmittel weg. Was natürlich auch noch sehr viel ist.
              Als die Zahl 50 % ins Spiel gebracht wurde habe ich mir überlegt – wieviel werfe ich tatsächlich weg und bin bei höchstens 15 – 20 % gelandet. Die nächste Frage wäre dann – wer wirft die restlichen 30 % von mir weg, damit die Statistik stimmt und landet dann bei 80 %?

          • fingerphilosoph sagt

            @ Mark

            Inzwischen gibt es an Deutschlands Universitäten 19.000 verschiedene Studiengänge, von denen, wenn es hochkommt, im Mainstream vielleicht 50 eine Rolle spielen. Doch auch in den verbleibenden 18.950 Studiengängen wird jede Menge “Expertenmüll” produziert, womöglich sogar noch mehr als in den 50 im Mainstream bekannten. Und nu?

            • fingerphilosoph sagt

              Hm, ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Fragmentierung der Wissenschaft in 19.000 Einzelbereiche zwangsläufig dazu führt, dass der Überblick verloren und der Zusammenhang zerrissen ist, was unweigerlich jede Menge “Expertenmüll” hervorbringt, auch unabhängig davon, ob der Einzelbereich gerade Mainstream ist und finanziell gepampert wird.

              Allein in der Medizin gab es im letzten Jahr 26 Millionen wissenschaftliche Abhandlungen, wobei ich nicht sagen kann, ob das die jährliche oder die gesamte im Jahr 2017 noch erhältliche Produktion der Mediziner ist, was auch egal ist, da kein Mensch das alles lesen kann. Wenn Du im Jahr 100 Bücher liest, kommst du in 100 Jahren gerade mal auf 10.000 und das ist so viel, dass Du Dir nicht mal die Hälfte davon merken kannst.

              Nicht nur das Pampern und der Mainstream, auch die schiere Menge ist mit ein Grund, warum jeder, der will, heute seinen x-beliebigen Standpunkt wissenschaftlich untermauern kann. Da findet sich immer was Passendes.

          • Sabine sagt

            Gerade bei den Honigbienen, so kommt es mir vor, tobt seit Jahren innerhalb der Züchtergemeinde ein ziemlich heftiger Streit. Hintergrund ist, dass bei der Modernisierung der Bienenzucht sehr auf die Carnica gesetzt wurde. Freunde der ehemals hier heimischen Dunklen Bienen sprechen sogar von einem Vernichtungsfeldzug gegen die traditionellen dunklen Regionalrassen der Biene. Andere Argumentieren, dass das einkreuzen der Carnica richtig und wichtig war und ist, und niemand davon abgehalten wird, selber zu entscheiden was er wie züchtet. Im Grunde geht es der Biene nicht anders als anderen Nutztieren. In den 60igern, wo mehr grundsätzlich besser war, wurden Zuchtentscheidungen getroffen, die heute nicht mehr jeder für richtig hält. Allerdings – so ist das halt in der Züchtung- was an genetischer Vielfalt verloren geht, ist für alle Ewigkeit verloren. Das ist u.a. der Grund warum bei mir keine der extrem gefährdeten Rassen rumlaufen, ich hätte da viel zu viel Angst es mit einer falschen Entscheidung zu versauen.

  8. Brandenburgbauer sagt

    Moin Willi, eine sehr gute Idee und wie man es mit etwas Phantasie machen kann, lieferst Du gleich mit.
    Als leidenschaftlicher Kanninchenzüchter habe ich im vergangenen Jahr meinen ganzen Rassebestand, ich züchte Hasenkanninchen durch die Chinaseuche (RHD 2) verloren.
    Da der Impfstoff noch sehr teuer ist, habe ich mit der Zucht nicht wieder angefangen. Die jetzt nicht mehr benötigte Futterfläche von ca. 180 qm habe ich im Frühjahr umgebrochen und mit (Blütenreich Mischung – Insektenfreund) bestellt. Das ist eine Mischung aus ein-
    und mehrjärigen Arten.Aufgegangen ist sie sehr gut. Wenn es blüht schicke ich Dir die Fotos.
    Übrigens Phacelia nehmen die Bienen sehr gern an . In meinem ehemaligen Betrieb
    wird diese jedes Jahr auf 50 ha als Vermehrung angebaut.

  9. Oberländer sagt

    Das geht so nebenbei beim Sonntags Spaziergang ,
    keine schlechte Idee und Phacelia blüht wirklich schön.
    Schöne Feiertage

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