Bauer Willi
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Fakten, Gefühle und die Bauern…

Das Wort des Jahres ist „postfaktisch“. Bemüht man Wikipedia, so ist dort der Begriff „postfaktische Politik“ erklärt und zwar so:

„Postfaktische Politik ist ein politisches Denken und Handeln, bei dem Fakten nicht im Mittelpunkt stehen. Die Wahrheit einer Aussage tritt hinter den Effekt der Aussage auf die eigene Klientel zurück. In einem demokratischen Diskurs wird – gemäß dem Ideal der Aufklärung – über die zu ziehenden Schlussfolgerungen aus belegbaren Fakten gestritten. In einem postfaktischen Diskurs wird hingegen gelogen, abgelenkt oder verwässert, ohne dass dies entscheidende Relevanz für das Zielpublikum hätte. Entscheidend für die von postfaktischer Politik angesprochenen Wähler ist, ob die angebotenen Erklärungsmodelle eine Nähe zu deren Gefühlswelt haben.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Postfaktische_Politik

Postfaktisch ist nicht neu

Nun ist dies für mich als Bauer nichts Neues. Ob es um „verseuchtes“ Trinkwasser, um Glyphosat in Muttermilch und Bier, um die Gefahr von „Pestiziden“ oder Gentechnik geht, all diesen Botschaften sind so formuliert, dass eben der Wahrheitsgehalt der Aussage hinter dem Effekt für das eigene Klientel zurücksteht. Wenn das Zielpublikum der Aussage gefühlsmäßig zustimmt, ist das Ziel erreicht. Da kann man ruhig die gemachte Aussage auch später mal relativieren, man kann die Feststellung treffen, dass die Datengrundlage wohl doch etwas schwach oder unvollständig ist oder dass man sich auch einfach nur geirrt hat. Für die Botschaft spielt das keine Rolle mehr, die ist beim Empfänger angekommen.

Und so schreibt denn auch die Zeitschrift „Zeit“ dazu:

„Unwahrheiten stehen gleichberechtigt neben der Wahrheit, Glauben steht gleichberechtigt neben Wissen. Das Gestaltungsprinzip aller Diktatoren, das darin besteht, jeden als korrupt, boshaft, heuchlerisch, hintertrieben und einiges Weitere mehr zu denunzieren, der auf unangenehme Tatsachen aufmerksam macht, hat sich im Jahr 18 nach Google auch in den westlichen Demokratien durchgesetzt. Die moderne Demokratie als ultimatives aufklärerisches Gesellschaftsprojekt, als einzige Regierungsform, die den Fortschritt für wichtiger hält als den Machterhalt, sieht einer ungewissen Zukunft entgegen.“

http://www.zeit.de/kultur/2016-12/postfaktisch-wort-des-jahres-post-truth-demokratie-jill-lepore/komplettansicht

In einer Demokratie geht es nicht primär um Wahrheit

Etwas anders sieht dass ein Artikel der Zeitschrift „Cicero“, ein Magazin für politische Kultur. Hier schreibt der Autor:

„Es ist ein populärpolitologischer Grundirrtum, anzunehmen, Demokratien seien in irgendeiner Form wahrheitsaffiner als andere Staatsformen. Das sind sie natürlich nicht. In der Demokratie geht es darum, Mehrheiten zu organisieren. Entsprechend lebt sie von der Überredung, von der Rhetorik und nicht von der Wahrheitsfindung…

…Hinzu kommt, dass ein Großteil der von einem Gesetzgeber zu fällenden Entscheidungen mit Faktenwissen, Tatsachen oder gar Wahrheiten wenig bis gar nichts zu tun haben. Sie betreffen zumeist normative Fragen von Recht und Gerechtigkeit und unterliegen damit dem moralischen Geschmack. Von Fakten und Tatsachenentscheidungen kann also keine Rede sein.“

http://cicero.de/salon/postfaktisch-demokratien-moegen-keine-tatsachen

Das Dilemma der Essensmacher

Und genau hier beginnt das Dilemma für die Bauern. Im Glauben, fast alles richtig (oder zumindest wenig falsch) zu machen, sehen sie sich einer öffentlichen – oder besser „veröffentlichten“ – Meinung gegenüber, die die Gefühle und Stimmungen der Gesellschaft aufgreift und zu ihrem Vorteil nutzt. Es ist doch leicht, sich gegen „Massentierhaltung“ auszusprechen, wenn niemand diesen Begriff definiert. Und das wäre auch tödlich, denn dann hätte man ja Fakten geschaffen. So verliert sich dieser Begriff im Nebulösen, es bleibt bewusst offen, was darunter zu verstehen ist. Ähnlich bei Glyphosat: niemand redet über Grenzwerte, Begriffe wie Mikrogramm oder Nanogramm sucht man vergebens. Denn dies würde ja erklären, dass die gefundenen Werte für den Menschen keine oder nur geringe Relevanz haben. Wir würden über Fakten streiten. Natürlich ist Glyphosat ein Gift, aber es gibt auch natürliche Gifte, die wir mit dem Essen aufnehmen. Doch das ist nicht weiter schlimm, sie sind ja „natürlich“ und das ist per definitionem etwas Gutes. Und so wird dann auch gerne mit den Begriffen “Gefahr“ und „Risiko“ gespielt. Ja, Haie stellen eine Gefahr dar, aber das Risiko, in der Nordsee von einem Hai getötet zu werden, ist gleich Null. Obwohl auch in der Nordsee Haie leben.

Welche Rückschlüsse ziehen?

Zu allen Zeiten haben die Menschen mehr ihren Gefühlen getraut als den Fakten. Schon die Senatoren im Alten Rom haben mit Stimmungen gearbeitet und die Fakten manipuliert. Und auch der Psychotherapeut Watzlawik stellte fest, dass es „mehr als nur eine Wirklichkeit“ gibt. Fakten sind eben nicht alles und „Fakten-Checks“ bringen die Diskussion nicht wirklich weiter. Ob es nun gefällt oder nicht: wir werden uns in Zukunft mehr mit den Gefühlen der Mitbürger beschäftigen müssen, um zu einem Konsens zu gelangen. Wobei die Betonung auf dem Wort „mehr“ liegt…

meint euer Bauer Willi

P.S.: Und ob das hilft? https://www.welt.de/politik/deutschland/article160572510/Ministerium-plant-Abwehrzentrum-gegen-Desinformation.html

 

 

 

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91 Kommentare

  1. Andreas Schmid sagt

    Ich habe gerade “Die Milch-Revolution” angelesen. Da ist mir gleich der 3. Absatz ins Auge gestochen.

    Zuerst wurde der BBV von den Bauern als Feindbild aufgebaut. Der BBV versucht dabei mit sachlichen Argumenten entgegenzuhalten, doch sie lagen daneben. Viele der Argumente der oppositionellen milchbauern waren nicht faktisch aber sie trafen die Herzen der Bauern. Schlussendlich rollte eine emotionale Welle durch die Bauernschaft, die mächtig wurde.

    Hier lief es ohne Fakten und nur mit Emotionen.

  2. Walter Parthon sagt

    Artikel Bauernverband SW
    Liebe Bürgerin, lieber Bürger.
    Wir Bauern tun wirklich unser Bestes, um es Dir Recht zu machen, aber wir müssen zugeben: Es reicht nicht! Wir haben lange nachgedacht, denn es liegt uns sehr daran, mit Dir – unserem Hof-Nachbarn, der Lehrerin unserer Kinder, dem Pfleger meines Vater, der Verkäuferin bei Aldi, meiner Ärztin oder auch dem Friseur meiner Frau – gut auszukommen.
    Deshalb machen wir Dir einen Vorschlag: Wir garantieren ab morgen
    – 100 % Biolandwirtschaft,
    – 100 % Tierwohl,
    – 100 % Klimaschutz,
    – 100 % Artenvielfalt!
    Eine Bedingung: Angesichts dessen, dass ein Landwirt 155 Bürger ernährt, sollte es doch möglich sein, dass 155 Bürger eine Bauernfamilie am Leben halten. Also: Du übst Solidarität mit der Landwirtschaft und stellst uns ein. Mehr nicht! Wir arbeiten dann sogar zum Mindestlohn, wenn Dir unsere Arbeit nicht mehr wert ist. Es heißt aber auch: 38,5 Stunden-Woche – wie bei dir. Wochenendarbeit wird mit einem Aufschlag vergütet. 30 Tage Urlaub sind selbstverständlich. Wie bei Dir eben.
    Die vielfältigen Sachkundenachweise frischen wir gerne im Rahmen eines Aus- und Weiterbildungsplanes an attraktiven Seminarstandorten auf. Vielleicht hast Du ein paar Tipps, wo es besonders schön ist? Unsere persönliche Weiterentwicklung bringen wir im gesetzlich garantierten Bildungsurlaub voran. Dort treffen wir uns dann!
    Wir werden auch streiken, denn jetzt haben wir ja mehr Rechte und nicht mehr ganz so viele Pflichten. Oh, zu den Pflichten: Die Buchführung, zahlreiche Dokumentationen und die Anträge, die wir heute nach Feierabend erledigen, schicken wir ab sofort an dich weiter. Dein Feierabend fängt dann einfach etwas später an – und unser etwas früher. Du wirst schnell merken, wie befriedigend, wenn auch langwierig es ist, alle möglichen Anträge zu verstehen und auszufüllen!
    Lieber Bürger.
    Wir verlangen natürlich eine faire Pacht für Fläche und Gebäude. Das wirst Du uns gerne gewähren. Ob neue Ställe gebaut werden, entscheidest dafür Du. Ebenso, wie tierfreundlich diese aussehen. Solche Tierwohl-Ställe finanzierst Du dann aus der eigenen Tasche. Ist das schön! Endlich kannst Du so handeln, wie du es in jeder Umfrage von uns forderst!
    Du entscheidest natürlich auch, ob wir ganz ohne Tierhaltung wirtschaften. Oder ob wir überhaupt noch wirtschaften und nicht gleich auf die Pflege der Landwirtschaft setzen. Das sorgt sicherlich auch für weniger Kritik bei Deinem Nachbarn. Und das ist wichtig. Denn man will ja keinen Ärger….
    Liebe Bürgerin.
    Sollen wir doch etwas für Dich erzeugen, müsstest Du Dich bitte selber um faire Preise kümmern. Denn alle Erzeugnisse aus dem Stall und vom Acker gehören ja Dir. Du sagst, die niedrigen Preise seien nicht in Ordnung? Recht hast Du! Dein Nachbar meckert über zu hohe Preise? Da wüssten wir auch eine Lösung! Aber wir wollen keine Besserwisser sein. Wir wissen, wie negativ so etwas bei den Betroffenen ankommt.
    Lieber Bürger.
    Auf dich wartet etwas wirklich Spannendes: Denn du sagst uns nun jeden Tag was wir wann zu tun haben – am besten, bevor du zur Arbeit fährst. Der Mindestlohn entlohnt selbstständiges Denken leider nicht. Das Management des Betriebes ist also ganz Deine Sache! Ist das nicht klasse? Und es ist auch viel realistischer als der Landwirtschaftsimulator, den Du bisher so gern gespielt hast!
    Die Düngung fahren wir gerne auf ein Hunger-Niveau herunter, wie in Dänemark. Brotweizen kann man ja auch von außerhalb des Landes zukaufen. Oder du verzichtest einfach auf Dein täglich Brot. Das Sattwerden wird ja auch völlig überbewertet.
    Auch wenn es in Lebensmitteln nachweislich keine Rückstände gibt, sollte der Pflanzenschutz völlig unterbleiben, ganz im Sinne einer von Dir geforderten Nulltolleranz. Der Vorteil: Dein Körper kann sich ganz auf die natürlichen Gifte konzentrieren, die dann Einzug ins Essen halten werden.
    Antibiotika? Dürfen wir Dir einen Rat geben? Hier ordnest Du besser eine sofortige Verbannung aus Deinen Ställen an. Alles andere wäre schlichtweg nicht im Sinne Deines Nachbarn. Das Abwägen zwischen dem Leid kranker Tiere und der Angst der Bevölkerung? Da wirst du schon eine passende Erklärung finden, es gibt ja eine Menge einfacher Wahrheiten dazu.
    Der Knick darf wachsen, wie du es willst. Die Knickpflege übernimmst Du jetzt selber, denn uns fehlt einfach die entlohnte Zeit dafür. Und du weißt doch längst besser als wir, wie es richtig geht.
    Mal ehrlich: Warum den Acker schützen, wenn wir doch von der Natur leben? Das Ackern lohnt irgendwann gar nicht mehr, aber ein höherer Preis wird es schon richten! Klasse ist besser als Masse! Und dieses gewohnte satte Gefühl im Magen hat man ja doch längst satt.
    Liebe Bürgerin.
    Du wirst das Jakobskreuzkraut genießen! Es blüht schön gelb und ersetzt den bei Deiner Nachbarin so beliebten Raps. Den werden wir ohne Pflanzenschutzmittel nicht mehr anbauen. Das Gift des Kreuzkrautes landet im Honig? Das Problem lässt sich doch elegant wegerklären! Klappt bisher jedenfalls ganz gut.
    Zum Gewässerschutz schlagen wir Dir 30 Meter Randstreifen an allen Gewässern vor! Das macht uns deutlich weniger Arbeit und wäre ein Riesen-Erfolg für unseren neuen Arbeitgeber! Am besten stauen wir die Fläche gleich auf, das schafft Platz in Hülle und Fülle für Wasserinsekten aller Art.
    Lieber Bürger.
    Deinen Wunsch nach kleinbäuerlichen Strukturen setzt Du mit den EU-Direktzahlungen um, völlig kostenfrei! Endlich kannst Du die Mittel ganz im Sinne Deines Nachbarn einsetzen, der sich so motiviert bei Greenpeace engagiert. Wobei ein Teil der Direktzahlungen natürlich mit der Pacht an uns durchgereicht wird. Wir werden sehen, ob das Geld reicht… ansonsten wäre es ja, wie gesagt, ein Leichtes für Dich, weiter an der Preisschraube für Lebensmittel zu drehen.
    Lieber Bürger, liebe Bürgerin. Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Erfolg – und überlegen, ob wir doch lieber auswandern. Dort warten wir dann auf Dich…

  3. BerndK sagt

    Wir leben schon in einer komischen Zeit. Nie war es so einfach an qualifizierte wissenschaftliche Information heran zu kommen und nie haben sich grosse Teile der Bevölkerung und mit Ihnen die politischen Entscheidungsträger so vehement gegen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse gewehrt. Ein Interessantes Essay ist von K.D. Jany im neuesten “Laborjournal” erschienen, Hier ein kurzer Auszug über die grüne Gentechnik.:
    Ich mag keine links….deshalb c&p

    ————————————-Politiker und Interessensgruppen begründen
    ihr ablehnendes Verhalten gegenüber
    der Grünen Gentechnik mit ihrer
    Vorsorgeverpflichtung gegenüber Bürgern
    und Verbrauchern sowie gegenüber der
    Umwelt. Sie verweisen stets auf die hohen
    potentiellen Gefahren und die noch unzureichende
    Sicherheitsforschung. Dabei haben
    zahlreiche Forschungsarbeiten gezeigt,
    dass von gv-Pflanzen keine anderen Gefährdungen
    ausgehen als von den entsprechenden
    konventionell gezüchteten Pflanzen.
    Die EU-Kommission hat in den letzten
    25 Jahren 130 Projekte zur Biosicherheit,
    die von mehr als 500 Forschergruppen aus
    den unterschiedlichsten
    Wissenschaftsdisziplinen

    bearbeitet wurden,
    mit rund 300
    Millionen Euro
    gefördert. In keinem der Projekte konnten
    Gentechnik-spezifische Gefährdungen
    nachgewiesen werden.
    Ähnliches gilt auch für die in
    Deutschland mit hohen Steuermitteln
    geförderten Forschungsprojekte. Der
    vom Bundesministerium für Bildung und
    Forschung (BMBF) herausgegebene Bericht
    „25 Jahre BMBF-Forschungsprogramm zur
    biologischen Sicherheitsforschung“ endet
    mit dem Fazit: „Die überprüften gentechnisch
    veränderten Pflanzen stellen keine
    Gefahr für Mensch und Umwelt dar.“ Allerdings
    weigern sich viele Politiker und
    Interessensverbände, diese wissenschaftlichen
    Ergebnisse überhaupt zur Kenntnis
    zu nehmen. Vielmehr wird versucht, diese
    Forschungsarbeiten in der „Schublade“ zu
    halten – und falls sie in Einzelfällen doch
    die Öffentlichkeit erreichen, werden sie
    disqualifiziert, und den Forschern ihre
    Objektivität aberkannt, indem sie als „Industrieknechte“
    bezeichnet werden. EinerIch meine, dass die politischen Eliten einfach von der Komplexität des Themas überfordert sind (Frau Hendricks hat Geschichte und Sozialwissenschaften studiert) und ausserdemnicht das Rückgrat besitzen die Informationen, die Ihnen von unabhängigen Wissenschaftlern dargeboten werden gegenüber ihrer Klientel durchzusetzen. Herumlaviern ist einfacher,——“ja aber trotzdem, es könnte ja etwas dran sein,”——Zum Beispiel die Wortkombination “potenziell krebserregend” hängt mir ehrlich gesagt zum Hals raus-
    weiteren Diskussion stellt man sich nicht,
    lieber geht man den politisch einfacheren
    Weg eines populistisch motivierten Anbauverbotes.
    Die Wissenschaft wird mit Füßen
    getreten—————————————————————————————

    Ich meine, dass die politischen Eliten einfach von der Komplexität des Themas überfordert sind (Frau Hendricks hat Geschichte und Sozialwissenschaften studiert) und ausserdem nicht das Rückgrat besitzen die Informationen, die Ihnen von unabhängigen Wissenschaftlern dargeboten werden gegenüber ihrer Klientel in praktische Politik durchzusetzen. Herumlaviern ist einfacher,——“ja aber trotzdem, es könnte ja etwas dran sein,”——Zum Beispiel die Wortkombination “potenziell krebserregend” hängt mir ehrlich gesagt zum Hals raus-

    • Paulus sagt

      These: In postfaktischen Zeiten bleiben Fakten einer gewissen Elite vorbehalten. Das Vernunftprinzip der längst hinter uns liegenden Aufklärung wird auf den Kopf gestellt.
      Und jetzt meine sehr vereinfacht und nicht ganz ernst zu nehmende Antithese 
      Ne, stimmt ja gar nicht: Die Naturwissenschaften haben sich lediglich von den Laberwissenschaften abgekoppelt.
      Ne, stimmt ja auch nicht: Ein Smartphone und GPS, etc. benutzen doch alle. Und gentechnisch hergestellte Medikamente sind doch ein Segen für die Menschheit.
      Ne, kann ja gar nicht stimmen: GVO sind doch Teufelszeug und giftig.
      Puh, kann ja auch nicht richtig sein: Also zurück zu wildem Einkorn und Emmer.
      Scheiße: Damit kann ich ein Volk nicht ernähren.
      Nun gut: Zum Glück bleibt uns ja noch die Viehhaltung. Aber wenn ich so leise an den Methanausstoß denke?
      Ne, das will ich dann auch nicht: Aber, zum Glück gibt es Tofuprodukte im Bioladen.
      Oh Madonna – im Bioladen erst recht daneben gepackt: Aber heftig!
      Fazit: Ich kaufe Fleisch von einem fetten Schwein; für dessen vollen Trog sorgte das Bäuerlein.
      OK, klingt infantil, kann aber von keiner Fraktion wiederlegt werden. Jetzt geht es mir besser.
      Liebe Bauern: Die Bedeutungshoheit und Meinungsführerschaft habt ihr den Falschen überlassen. Die müsst ihr zurück gewinnen.

      @ BerndK
      Das Thema GVO ist nach meiner Auffassung nahezu totgeritten. Worüber in dem Zusammenhang ggf. zu diskutieren wäre, sind z.B. die Geschäftspraktiken bestimmter Life Science-Unternehmen. Da stehen wir aber außen vor und können dies, bequem zurückgelehnt und grinsend, den Fakultäten der Laberköppe überlassen. Insofern geht ein Punkt an Willi, der dieses heiße Eisen aber vermutlich nur ungern anfassen wird.
      Ich betone ausdrücklich, dass ich Willi NICHT mit den Vorbezeichneten in Verbindung bringe!

      • Bauer Willi sagt

        hallo Paulus,
        gebe mal oben in das Suchfeld “Gentechnik” ein. Wir haben uns schon ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Ist aber schon eine Weile her. Ansonsten ist Deine Beschreibung schon sehr passend. An der Rückkehr zur Meinungsführerschaft arbeiten wir noch. Ist aber mit so wenig Männekes nicht ganz einfach.
        Bauer Willi

  4. Friedrich sagt

    @ Biofendt.
    Du bringst die Sache auf den Punkt. Wir hatten in den 1970er Jahren 150 Mastschweine in einem Strohstall und konnten von den fast 500 verkauften Mastschweinen gut leben. Damals warf man uns Bauern die Rückständigkeit vor. Die Politik senkte die Erzeugerpreise. So nach und nach verschwand das Stroh vom Hof. Der Arbeitsaufwand mit dem Stroh und die mangelnde Wirtschaftlichkeit brachten den Spaltenboden hervor. Heute verkaufen wir mehr als die vierfache Schweinestückzahl und haben auch die Muttersauen zus. noch. Das Einkommen ist aber nicht besser als damals , obwohl mehr als eine Million investiert wurde und weniger Arbeitskräfte nötig sind. Wenn wir diesen Weg nicht gegangen wären , würde es uns heute als Bauern nicht mehr geben. Ich bin seit über 40 Jahren im Beruf. Wir haben auf Grund des wirtschaftlichen Drucks immer viel gearbeitet , verbessert, investiert und dachten im nächsten Jahr wird alles besser , aber das war nie so. In unserem Dorf gab es 1970 elf Vollerwerbsbetriebe , heute bin ich der letzte.
    Mit meinem Ausscheiden in die Rente wird der Hof in der Kooperation weiter von außerhalb bewirtschaftet , sodaß dann hier kein Vollerwerbshof mehr ist. Dieses Höfesterben ist überall so. Nachhaltig werden die Versorgungsstrukturen auf dem Lande nicht mehr aufrechterhalten werden können. Hier liegt das eigentliche Versagen der Politik. Diese unterlegt alles den Städten und der Großindustrie. Mit diesem Verhalten haben die USA-Wähler und die Brexitleute in UK den Wandel gewählt, um ihre Freiheit aber auch die Bevormundung abzuschüttlen. Den Erfolg/Mißerfolg werden wir in den nächsten Jahren erleben.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hallo Friedrich, der technische Fortschritt und der damit verbundene wirtschaftliche Druck ist wirklich der Motor dieses Strukturwandels. Vor ein paar Tagen ist mir die alte Buchhaltung von 1989 in die Finger gekommen. Damals hatte ich noch Milchkühe und träumte vom Leben als Milcherzeuger. Meine Buchführung von 1989 sagt mir, dass wir damals im ganzen Jahresdurchschnitt rund 90 Pfennige je Liter Milch von der Molkerei erlösten. Umgerechnet 46 Cent. Der Durchschnitts-Molkereipreis für Milchbauern in der Region Allgäu betrug letztes Jahr 2016 aber nur rund 30 Cent. Das sind fast 40% weniger als 1989. Obwohl im selben Zeitraum die Autos beispielsweise um rund 200% teurer geworden sind. Ein “mörderischer Wettbewerb” ist das. Ich habe 1994 die Milcherzeugung aufgegeben und “Gottseidank” keinen neuen Stall gebaut.
      Auf der Demo WHES las ich ein Schild, das mich sehr nachdenklich macht: “Wir wachsen solange – bis wir weichen!”

      • bauerhans sagt

        “im selben Zeitraum die Autos beispielsweise um rund 200% teurer geworden”

        ein neuer vw golf kostete 7252DM=3708€ im september 1974.
        heute ein vergleichbarer ca. 20000€.

    • Brötchen sagt

      In einem England wird das für die lw besser werden, da bin ich mir ziemlich sicher @Friedrich

      • bauerhans sagt

        die schotten wollen aber gern in der eu bleiben,da wirds nochwas geben.

        bauern wie bei uns hier,gibts da nur ganz wenige,meist grossbetriebe,die von verwaltern oder managern bewirtschaftet werden.
        die lieben übrigens deutsche landmaschinen.

        • Brötchen sagt

          Ja weiss ich, bei denen ist nicht mehr viel kaputt zu machen. Selbst in d. Ist die EU Agrarpolitik ein Irrsinn. D. Gibt Geld nach Brüssel, was man sich wieder zurück holt. Teilweise mit aufwändigen und teuren AntragsVerfahren. Wo dann nach der Umsetzung wieder aus Brüssel Kontrolleure kommen. Dieses Geld könnte man viel schneller und flexibler selbst vergeben! Den Irrsinn hinterfragt niemand. Trump macht das.

          • Sabine sagt

            Trump hat ziemlich mächtige Steigbügelhalter. Nicht nur die Ölindustrie hätte sich keinen besseren wünschen können.
            Mal Fox News in den letzten Jahren geguckt? Mal zugehört, wie da über die Rassenproblematik, Klimawandel… und das böse Ausland inkl. Europa berichtet wird?
            Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht… nee, nicht ganz, Titten ist da ja nicht und gegen die Foxler ist die Bild ne gut recherchierte, überparteiliche Tageszeitung.

            • Sabine sagt

              Hans, in USA kann sich jeder Pastor nennen und jeder ne Kirche aufmachen. Da ist es schwerer ne Lizenz für nen Kiosk zu bekommen, wie ne steuervergünstigte Kirche aufzuziehen und es ist wenig verwunderlich, dass die Industrie gerne spendet, wenn der Prediger anhand der Bibel beweißt, dass es überhaupt nicht möglich ist, dass wir Menschen zum Klimawandel beitragen, oder dass eine allgemeine Krankenversicherung unchristlich ist.

  5. Hallo Bauer Willi,
    wieder ein schöner Artikel von Dir. Allerdings bei Deinem letzten Absatz kann ich nur bedingt zustimmen.
    Zitat: “Zu allen Zeiten haben die Menschen mehr ihren Gefühlen getraut als den Fakten.”
    Ich erinnere an die Antike, als Fakten dominierten (siehe Archimedes, Pythagoras, das Atom-Modell usw.) Da gab es Aufschwung – Lebensqualität – Fortschritt.
    Dann vor 200 Jahren – Zeitalter der Aufklärung. Diskussionen und Entscheidungen wurden fortan auf Basis von Logik und Überprüfbarkeit geführt und gefällt.
    Ergebnis waren wieder Fortschritt und Wohlstand.
    Wenn wir auf Wissen (Fakten) verzichten und statt dessen mit Emotionen (z.B. Angst) hausieren gehen, dann sind wir schneller zurück im finsteren Mittelalter als wir denken.
    Zitat: “Fakten sind eben nicht alles und „Fakten-Checks“ bringen die Diskussion nicht wirklich weiter.”
    Fakten sind die einzige Basis bei unterschiedlichen “Meinungen”. Die messbare Realität ist nämlich der Zustand, der unabhängig von den jeweiligen Ansichten existiert. Wir müssen nur Diskussionen wieder so führen wie es sich gehört. Jeder kann “glauben” was er will. Wenn es jedoch darum geht, zu einem Konsens zu gelangen, kann der Jeweilige seine Ansichten ändern, wenn sie mit den Fakten (Realität) kollidieren, oder er ist raus!
    Zitat: “… wir werden uns in Zukunft mehr mit den Gefühlen der Mitbürger beschäftigen müssen, um zu einem Konsens zu gelangen.” Richtig. Z.B. irrationale Ängste zerstreuen. Das sollte aber nur durch Aufklärung und nicht durch Manipulation erfolgen.

    • Bauer Willi sagt

      Was sind Ängste? Was ist Vertrauen? Was sind Sorgen? An welcher Stelle habe ich gesagt, man solle auf Fakten verzichten? Was ich gesagt habe “Fakten sind nicht alles”. Und was ich noch gesagt habe: “Wir werden uns mehr mit den Gefühlen beschäftigen müssen, wo bei die Betonung auf mehr liegt”.
      Aber macht ihr mal schön weiter mir euren “FAKTEN-CHECKS. Da hört doch keiner mehr zu aber ihr habt ja alle aufgeklärt…
      Bauer Willi

        • Andreas Schmid sagt

          Dies bedarf aber Fachleute, die etwas von Werbung verstehen. Dabei sollte der Köder nicht mir schmecken, sondern muss dem Fisch schmecken. Dazu kann nicht jeder Fakt sich für Gefühle eignen. Manche Gefühle muss man auch ohne Fakten erzeugen.

  6. Friedrich sagt

    @Brötchen. Ja , hier werden die Maßstäbe sehr unterschiedlich angesetzt. Betrügerfirmen wie z. B. VW und Deutsche Bank da wird alles als Systemrelevant dargestellt und das kriminelle Verhalten gutgeredet. Auf die Bauern schlägt man ein , dabei darf gelogen , manipuliert und betrogen werden . Das ist dann ok. Dein Ansatz zu den USA sehe ich genauso. Diese starke Demokratie wird durch Trump nicht in die Knie gehen . Sehr undiplomatisch sehe ich dagegen das Auftreten von Schulz, Junker und unserem zukünftigen Bundespräsidenten Steinmeier zu der Trumpwahl. Hier gilt doch auch die 100- Tageruhe, oder ? Dannach sieht es dann anders aus. Unsere Politik sollte sich nicht zu sehr von unserer Exportindustrie beeinflussen lassen. Die wollten schon immer die Landwirtschaft zu gunsten des Exports abschaffen. Das gesamte vor- und nachgelagerte Gewerbe für die Landwirtschaft sollte sich überlegen , sich an die Seite der LW zu stellen, denn ohne Rohstoffproduktion wird das Gewerbe auch nicht mehr benötigt. Nur der Baywa-Chef hat hier eine klare Stellungnahme abgegeben ! Wo sind die Schlachthöfe, Futtermischwerke , Mühlen , Zuckerfabriken , Landmaschinenfirmen und viele mehr ??
    Die verhalten sich so , als wenn sie mit uns nichts zu tun hätten !

    • 100-Tageruhe bei dem Auftritt? Trump hält sich doch schließlich nicht an diplomatische Gepflogenheiten. Diesem vollidiotischen Gemüsehändler mit Gebäuden und seinem Untergangslüstling “Darth Vader” Bannon musste und muss man sofort Paroli bieten. Denen muss man zeigen, dass sie sich ganz klar verschätzt haben. So pariert man deren Einstieg ins Verhandeln, nicht mit Zurückhaltung, die von denen nur als Ängstlichkeit missverstanden und sie beflügeln würde!

      • Der Brandenburgbauer sagt

        @AdT, meine Empfehlung, bleibe ein mal ganz ruhig. Nach wie beschrieben 100 Tagen würde ich gern, Deine Meinung hören. Deine und meine Aussage, habe ich archiviert. OK, man hört oder besser gesagt liest sich. Mit dem” vollidioschen Gemüsehändler”, solltest Du Dir noch einmal überlegen,

      • “Wie wäre es zunächst mit klassischen Umgangsformen (im Netz)? Die tragen den Gefühlen, der Verletzbarkeit hinreichend Rechnung. Dazu müssten einige Landwirte erst mal ihre Gefühle in den Griff kriegen. ” Du Landwirt, Du!!

    • Brötchen sagt

      Kann ich nur zustimmen Friedrich! Langsam ist beim vor- und nachgelagerten Bereich etwas zu merken. Gerade kam die Meldung, das bedingt durch die geflügelpest es wohl ein Angebot gibt den Preis für auslaufhaltung zu zahlen, obwohl die Betriebe den Status verlieren.

    • bauerhans sagt

      “Die verhalten sich so , als wenn sie mit uns nichts zu tun hätten !”

      warum sollen die sich um uns kümmern,wir liefern doch,egal was die preise machen!!
      eine zuckerfabrik hier,rührt mächtig die trommel: “wenn ihr zukünftig nicht liefert,dann fehlen uns die mengen und wir sind alle gefährdet!” preisaussagen werden vage formuliert.
      die haben jede menge neuanbauer gewonnen.
      die einzige grossmühle hier, kauft lieber aus mcpomm.
      der genossenschaftsschlachthof schliesst einfach die schlachtstätte.

  7. Paulus sagt

    Lieber Bauer Willi,
    deine Auffassung, die Bauern müssten sich „mehr“ mit den Gefühlen der Mitbürger beschäftigen in allen Ehren. Aber jetzt mal ehrlich, welche Gefühle oder Emotionen willst Du denn hervorrufen? Das hast Du leider nicht zum Ausdruck gebracht.
    Aus naturwissenschaftlicher Sicht haben mich weder die Ergüsse irgendwelcher Mainstream-Journalisten, noch zweifelhafte philosophische Erkenntnisse und schon gar nicht die esoterische Aussage eines Psychotherapeuten, dass es „mehr als nur eine Wirklichkeit“ gibt zu interessieren. Über die Anzahl und Art der Wirklichkeiten hat er sich wohlweislich nicht ausgelassen.
    Eine sinnvolle und zielgerichtete Diskussion kann doch ausschließlich auf Grundlage belegbarer Fakten erfolgen. Nun ja, es ist schwierig solange ein Großteil der Mitbürger weder wissen was μg oder ng/per… bedeuten. Aber das sollte doch Aufgabe der Verbände in Zusammenarbeit mit der ach so bösen Industrie sein.
    Bitte sei mir nicht böse, aber das mit den „mehr“ Gefühlen bringe ich eher mit Operette in Verbindung.

    • Bauer Willi sagt

      Wenn ich nur das Gefühl des Vertrauens (ist ein Gefühl!) schaffen könnte, wäre schon viel geschafft.

      Aber ich merke schon: ich habe es heute hier wohl nur mit Kopfmenschen zu tun, die an die Allmacht der Wissenschaft glauben und die mit dem Begriff Empathie wenig anfangen können.
      Bauer Willi

      • Paulus sagt

        Nach meiner Auffassung und Wahrnehmung genießt die Landwirtschaft, zumindest hier im Rheinland, viel mehr Vertrauen als Du denkst.
        Als Kopfmensch werde ich mich in diesem Blog ab jetzt zurückhalten. Obwohl – Du hast es provoziert 🙂
        Liebe Grüße nach Rommerskirchen

        • Bauer Willi sagt

          Du musst dich nicht zurückhalten. Ich verstehe halt nicht, warum so viele Kommentatoren der Meinung sind, dass wir NUR mit Fakten in der gesellschaftlichen Akzeptanz weiterkommen. Das hat doch bisher schon nicht funktioniert. Die Artikel beschreiben dass doch auch sehr schön. Das ist derzeit MEIN Problem, das hat mir Dir erst einmal nichts zu tun.
          Bauer Willi

      • Ich seh das so sagt

        Heute sind fast nur Männer am posten – die habens (angeblich) nicht so mit Gefühlen und schon gar nicht mit deren Beschreibung.

          • Ich seh das so sagt

            Umso erfreuter darf ich sie auf österreichisch begrüßen mit:
            “Küß die Hand, schöne Frau -tirili tirilo tirila”
            (Liedzeile der EAV)

            • Alois Wohlfahrt sagt

              Ja die EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) hatte noch Ahnung von der Landwirtschaft. Die wussten noch was wichtig war für`s Leben…
              Siehe Liedtext “Schweinefunk”

              Bevor der Hunger zu markant,
              es einen Ausweg sucht und fand! Schubidusau!
              Schlau wir nun gewählt ganz schnell der
              nächste Pfad durch Bauers Felder. Schubidusau!
              Hechelnd schnappt mit ihrem Zutz
              die Sau links-rechts nach Kukuruz!
              Auf geht’s, Jubel!
              Schau, schau, schau,
              schau, schau schau!
              da freut sie sich, die Sau!

  8. Biobauer Andreas Fendt sagt

    Ich kann mit der postfaktischen Diskussion um postfaktisch nichts anfangen, lese aber:

    “das Dilemma für die Bauern. Im Glauben, fast alles richtig (oder zumindest wenig falsch) zu machen,”…

    Ist das wirklich so? Oder ist Antrieb für Handeln nicht oft Sachzwänge, wie zuwenig Geld oder keine Zeit.

    Würde ein Bauer, mal angenommen, der hätte genug Zeit und Geld würde keine Rolle spielen alles genauso machen, wie jetzt?

    Ich bin sicher, die meisten wären trotzdem Bauer, weil es eine Berufung und eben der schönste Beruf der Welt ist. Aber am Umgang mit Tieren und Boden würde doch mehr Zeit und Geld zu haben vieles ändern. Oder irre ich da?

    Beruht nicht ein grosser Teil des Frustes und der darauf beruhenden latenten Aggressivität gegen jene, denen man es nie gut genug machen kann, genau auf der Erkenntnis, daß man es eben nicht alles richtig macht? Weil man es sich gar nicht leisten kann, es so zu machen, wie man eigentlich gerne würde?

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        und am nächsten Tag? und dem Tag darauf? Und wenn die Wiese durchwühlt wäre und die Tiere Hunger hätten??

      • bauerhans sagt

        ganz früher,da liefen 11 sauen und 1 eber auf unserer schweineweide,die ferkel wurden mit blattsilage,eiweisskonzentrat(pantomehl) und getreide(kein weizen,das war brotgetreide!) gemästet und der viehhändler holte höchstens 6 schweine ab,grösser wars auto(opel blitz)nicht.
        es wurden 400DM pro tier abgerechnet,ein trecker massey ferguson 35 kostete unter 10000DM,den hab ich noch!
        das waren zeiten!

    • Bauer Willi sagt

      Andreas, dass hast Du doch nicht selbst geschrieben, oder? Weil: das klingt ganz vernünftig… 😉 😉
      Bauer Willi

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        Doch schon 😉

        Ich diskutiere (will jetzt nicht “streite” sagen) an anderer Stelle immer wieder einmal: wie kommt man zu mehr (oder 100%) Bioanbau, also eigentlich die alte Leier.

        Und dann hol ich ab und an die Pippi Langstrumpf aus: ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.

        Soll heissen: wenn wir uns mal gedanklich von den realen Beschränkungen wie Geld, Markt, Preisen, Zeit, Arbeitszeiten usw. lösen könnten, wie sähe dann die Landwirtschaft unserer Träume aus?

        Und da, behaupte ich mal, liegen wir alle gar nicht sooo meilenweit auseinander und das wäre doch eine Basis wieder ins Gespräch zu kommen.

        Oder anders: wenn wir alle Landwirtschaft so machen könnten, wie wir eigentlich wollten, wäre diese Landwirtschaft nicht so weit weg, von dem was auch der Verbraucher, Bürger möchte.

        Und dann geht für mich der schwarze Peter an die Politik: “bitte genau das möglich machen”

        oder um es mit Pippi zu sagen:
        “Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut”

    • bauerhans sagt

      “Würde ein Bauer, mal angenommen, der hätte genug Zeit und Geld würde keine Rolle spielen, alles genauso machen wie jetzt?”

      stadtrandbauern hier,die regelmässig grosse geschäfte mit stadt oder gemeinde machen,legen ihr geld so an,dass einer sein haus umbaut,einer land kauft( im osten),einer maschinen kauft,einer nen stall baut,oft für pferde oder in wohnungen investiert(ein bauer hier hat 80 mieter),einer hat dem sohn ne firma gekauft.
      betrieblich werden anstrengende bereiche,wie kühe oder sauen aufgegeben und dafür mutterkühe oder pensionspferde betreut(das ist sehr anstrengend,nicht wegen der pferde!)

      • Brötchen sagt

        Stimmt kenn ich mit den pensionspferden, gibt es bei uns ganz ganz viele….! Die Pferde sind pflegeleicht;)

  9. Friedrich sagt

    Wenn ich das alles so lese , dann muß man ja auch das Lügen anfangen , daß man uns als Bauern erst nimmt ? Schlimm , kann man da nur sagen ! Die Leute sind so satt , daß sie auf das zu dünne Eis gehen. Also müßen wir mit Fakten arbeiten , daß die unsachlichen Beiträge entlarft werden ? Bei meiner Klimabilanzberechnung habe ich nach Faustzahlen gefragt , um mehr Beurteilungskraft zu bekommen.
    Ein Liter Diesel = 3 kg Co2
    Ein KW Strom = 0,5 kg CO2
    Für hundert Flugkilometer verbraucht ein Urlauber 2 – 4 ltr Treibstoff. Frau Hendriks hat doch gesagt , daß der Klimaschutz wichtiger wäre, als die Nahrungsmittelproduktion.
    Der politische Fakeeinsatz von Frau Hendriks sollte doch dazu führen, die ldw. Produktion klein zu machen , damit unsere Exportindustrie noch mehr produzieren kann und um den Handelsbilanzüberschuß nicht noch größer werden zu lassen, also mehr Agrarimporte zu bekommen. Aber dafür habe ich eine gute Lösung . Bauen sie nicht die zweite Ostseegaspipline , sondern lassen sich aus den USA das Gas per Gasschiff bringen. Die warten nur darauf.
    Das entlastet den Handelsbilanzüberschuß mit den USA und der “gute Trump” wird weniger aggressiv gegenüber Deutschland. Außerdem wird die Energieabhängigkeit von Rußland geringer. Also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Wenn nun nachweislich viel gelogen wird , dann sollte doch einmal die Gemeinnützigkeit von den Organisationen überprüft werden !? Auch sollte den Urlaubern auf jedes Flugticket die kg Co2 aufgedruckt werden. Auch für Blumen und Gemüse außerhalb der Saison wäre die Co2 – Angabe ganz gut. Der Frachtbereich auf den Flughäfen wird immer größer und damit steigt auch die Co2-Produktion ! Dazu habe ich ich vom BUM noch nichts gehört !!??

    • Brötchen sagt

      Der Gedanke ging mir ähnlich durch den Kopf. Wenn die gleichen Maßstäbe an die autoindustrie wie an die lw gelegt werden würde, dann gäbe es nur Kleinwagen und vw wäre stillgelegt. Jedes Flugticket wäre um das doppelte teurer, flugbenzin ist ja Steuerfrei. Der Berliner Flughafen wäre nicht nötig….

  10. Lieselotte sagt

    Sehr gut auf den Punkt gebracht, Bauer Willi. Ich glaube, dass jeder Mensch irgendwann eine Grundeinstellung zum Leben und zum Verhalten seiner Umwelt entwickelt und sich dann auch entsprechend informiert. Das heißt, er sucht sich in Veröffentlichungen, Medien, Internet usw das aus, was seine vorgefasste Meinung bestätigt. Das geht auch Journalisten, die eigentlich seriös recherchieren, so. Das ist kein bewusstes Verhalten, das ist menschlich. Nur einschneidende Erlebnisse rütteln an der Grundeinstellung. Von diesem Hintergrund kann man auch die Haltung der Bevölkerung zu den Landwirten betrachten. Diejenigen, die uns für Umweltsünder und Tierquäler halten, werden immer wieder auf entsprechende Berichte achten. Ganz ehrlich, ab und an auch berechtigt.
    Mich würde neben der Definition von Massentierhaltung auch die von Agrarlobby interessieren. Nach meinem Gefühl haben wir keine, in der Presse wird aber ständig davon gesprochen. Die Agrarlobby sei ja auch gegen die Kampagne des Bundesumweltministeriums Sturm gelaufen. Wenn ich mir die Kommentare im Internet angeschaue, glaube ich dass vor allem die Bauern entrüstet waren, sind wir jetzt deshalb alle Agrarlobby?

    • Bauer Willi sagt

      Ich frag mal im Netz nach, was Agrarlobby ist. Eventuell schon morgen. Danke für den Tipp.
      Bauer Willi

  11. Thomas Müller sagt

    Seltsamer Zusammenhang: postfaktische Politströmungen (Trumpismus, AfD) und Öffentlichkeitsarbeit von Agariern in einem Topf.

    Werte, z.B. in einer freiheitlichen, die natürlichen Lebensgrundlagen schützenden Gesellschaft leben zu wollen, sind sicher nicht postfaktisch, sondern Legitimation von Politik und Freiheitsbegrenzung zum Interessenausgleich. Postfaktisch ist dagegen eine Methode, sich Unwahrheiten, Täuschungen und ggf. auch Hetze zu bedienen (Trump, AfD, und insbesondere Diktatoren). Ich denke, das haben Sie nicht gemeint, wenn es um die Öffentlichkeitsarbeit geht. Oder doch?

      • Brötchen sagt

        Das stimmt auffallend! Übrigens Herr trump macht genau was Herr Müller will, die axt an die Strukturen anlegen.

        • Bei Ihnen, Brötchen, habe ich schon einen Hang zu Verschwörungstheorien und Sympathie für die Protagonisten des Postfaktischen (Trump) festgestellt. Sind Sie ein leichtgläubiger, suggestibler Mensch?

          • Brötchen sagt

            Genau 😉 das stimmt was den trump betrifft. Sympathie bezogen auf bestimmte Handlungen nicht auf die Person! und ich bei Ihnen das sie sich einbilden genau zu wissen, was ich denke! 😉

            • Aber es war noch vor dem Amtsatritt. Mal schauen, wie es weitergeht. Gibt ja jeden Tag neue Klöpse.

        • Ach jetzt sehe ich, dass Sie den Satz mit Trump nachträglich hinzugefügt haben. Er muss auch die Axt an Strukturen anlegen. Macht Erdogan ja auch, nur bislang erfolgreich. Es muss ein Genuss sein, als nationalistischer Türke Erdogan anzuhimmeln und sich von ihm in den A**** ****** zu lassen. Die Amis halte ich aber füt schlauer und wehrhafter.

          • Brötchen sagt

            Herr Anwalt, sie unterstellen mir da was! Die Diskussion über trump wäre langwierig und kompliziert! Glaube das wäre hier nicht möglich. Nur mal ein Ansatz: ich finde das amerikanische System sehr gut! Also verkraften sie auch ein trump, der kann sich auch nur in dem Rechtssystem bewegen und innerhalb der wirtschaftlichen Verflechtungen. Er hinterfragt bestimmte Pol. Regelungen und das finde ich gut! Bei uns ist das demokratische System am Ende! Das sieht man auch an den lw. Problemen in der politik. Meines Erachtens sind diese unter der jetzigen Konstellation in der Politik unauflösbar. Nehmen wir nur mal ein szenario: die EU löst sich auf, Fr tritt auch aus und Italien ist pleite. Gr. Tritt aus. D. Wird von schweren terroranschlägen erschüttert und politisch unregierbar. Da müsste nachgedacht werden, wie wir da rauskommen und da bin ich eher optimistisch, weil ich an die Menschen hier glaube, sie wie ich vertrauen in das amerikanische System habe!

            • “Bei uns ist das demokratische System am Ende!”

              Ach Brötchen, Bauern können die Unzufriedenheit über die Landwirtschaft nicht verstehen, obwohl diese in ihren Augen gut ist, und Sie reden gleich das Ende des ganzen demokratischen Systems herbei, obwohl es funktioniert. O.k., die Erneuerung der Leverkusener Brücke hätte etwas eher angegangen werden müssen, aber sonst?

              Und waren die Terroranschläge auf deutschen Boden nicht schwer genug, dass die Bundesbürger so gefasst und ohne persönliches Bedrohungsgefühl reagierten?

              Für mich ist es jedenfalls eine Genugtuung, dass eine immer kleiner werdende Minderheit eine Partei wählen wird, deren Mitglieder und insbesondere Landeslisten-Kandidaten auf den Plätzen 15 ff. sich einen schweren blutigen Terroranschlag lieber vor als nach den nächsten Wahlen wünschen. Trump besorgt eine weitere Unlust, Knallköpfe und Chaoten von seinem Schlag zu wählen. Die Sehnsucht nach Faktischem ist allenthalben greifbar (auch wenn viele landwirtschaftliche Fakten nur beiläufig und halbgar auffassen).

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “Für mich ist es jedenfalls eine Genugtuung, dass eine immer kleiner werdende Minderheit eine Partei wählen wird, deren Mitglieder und insbesondere Landeslisten-Kandidaten auf den Plätzen 15 ff. sich einen schweren blutigen Terroranschlag lieber vor als nach den nächsten Wahlen wünschen.”

              1. Wer soll diese immer kleiner werdende Minderheit sein?

              1. Kommt diese Erkenntnis aus der Glaskugel oder aus dem Kaffeesatz?

            • Brötchen sagt

              @ Adt das betrifft nicht nur die lw, das betrifft Energiewende, Bürokratie usw….Ich habe durchaus die Fähigkeit weiter als drei Meter zu denken.

    • Bauer Willi sagt

      Warum ist dieser Zusammenhang seltsam? Ich könnte Ihnen viele Beispiele nennen, wo mit Halbwahrheiten und Täuschungen im Bereich der Landwirtschaft gearbeitet wird. Nehmen Sie die Nitratuntersuchungen, über die wir hier schon viel berichtet haben. Ich könnte weitermachen bei der Beurteilung der Neonikotinoide, von Glyphsat. Nach den Schilderungen der NGO steht in ganz Deutschland nur die Monokultur Mais. In unserem Betrieb wurde noch nie Mais angebaut. Doch darum geht es mir in diesem Artikel nicht, sondern darum, wie viele Wahrheiten nebeneinander Platz haben. Siehe auch den Kommentar von Ina.
      Bauer Willi

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In jedem Supermarkt stehen zwischen 20.000 bis 30.000 verschiedene Artikel, in mindestens 5.000 Artikeln ist Mais, oder Maisbestand teile vorhanden.

        Derzeit wird heftig das Plastik in unseren Weltmeeren diskutiert, diese Schweinerei könnte man umgehen, wenn die Tüten aus Mais hergestellt würden, die verrotten innerhalb von 60 Tagen.
        Dies geht ja schlecht, das würde manchem sein Weltbild vom Mais zerstören. 🙁

  12. “Ob es nun gefällt oder nicht: wir werden uns in Zukunft mehr mit den Gefühlen der Mitbürger beschäftigen müssen, um zu einem Konsens zu gelangen. Wobei die Betonung auf dem Wort „mehr“ liegt…”

    Wie wäre es zunächst mit klassischen Umgangsformen (im Netz)? Die tragen den Gefühlen, der Verletzbarkeit hinreichend Rechnung. Dazu müssten einige Landwirte erst mal ihre Gefühle in den Griff kriegen.

    Bei Verbrauchern, die hinter die Dinge schauen, stößt das Arbeiten mit “Gefühlen” und Erzählungen an Grenzen. Die Autoindustrie kann mit Emotionen arbeiten. Das nehmen Kunden, die mehr als einen Renault Kangoo fahren wollen, auch gerne an, wohl bewusst, dass die teure Anschaffung keine reine Vernunftentscheidung ist. Auch Tönnies kann mit Grillwurst-Romantik werben. Aber wer dahinter schauen möchte? Was bleibt da an emotionaler Ansprache? Schweine sind so süß. Aha, und deshalb stellt man sie auf 0,75 qm in und über die eigene Kacke. Das ist wohl nicht ganz zu Ende gedacht. Da ist ein schlüssiges Konzept nicht vorhanden und nicht möglich.

    Der Tiere-produzierende und -verarbeitende Wirtschaftszweig kann sich nicht entscheiden zwischen Bauernhofidyll zur Einlullung und frisierter Realität zur Empathie-Abstumpfung.

    • Brötchen sagt

      Ja mir geht das Gesülze auf den Keks. Denken Sie der Tierarzt lässt sich irgendwie mit Gefühlen beeindrucken, wenn er mir die Rechnung übergibt, oder wieder was von der Schlachthälfte großzügig abschneidet. Der weiß zum großen Teil gar nicht, was ich für ein kg Schweinfleisch bekomme!!!!

      Und übrigens, steht heute ein Schwein auf einem qm und bei Vollspaltenboden nicht in seiner Kacke! Ich mache Haltungsversuche mit Einstreu da ist mehr Kacke und Fliegen! Soviel fliegen haben sie noch nicht gesehen. Mit den Fakten ist es nicht so einfach und schon gar nicht, wenn man davon leben muss! Und die Autoindustrie das sind die größten Lügner und Heuchler!

      Es gibt schlüssige Konzepte und ich arbeite daran, das Problem ist, es ist unendlich viel mehr Arbeit! Das wird mir wohl keiner bezahlen die Arbeit, zumal ich wohl sehr schwer jemand finde.
      Selbst im Biobereich können Sie die Flächen pro Tier nicht ins maximale steigern. Erstmal kostet das alles Geld und zweitens funktioniert das Haltungssystem dann nicht.

      • Brötchen sagt

        Empathie-Abstumpfung kann man auch als erwachsenes Handeln bezeichnen.
        Das ist in einer infantilen Gesellschaft nicht möglich, mit Märchenwald und Ponyhofethik!

        • Thomas Müller sagt

          Dass Menschen Milch wie Wasser saufen und Wurst in sich hineinstopfen, dass sie nicht mehr gerade laufen und sich ohne Qual Schuhe zubinden und sich ins Auto setzen können, ist nicht infantil?! Billige Genusssmittel, verstopfte Arztpraxen und teure Krankenversicherung. Wir brauchen preiswerte LEBENS-Mittel, keine billigen Genussmittel! An die Struktur der Landwirtschaft muss endlich die Axt angelegt werden!

    • bauerhans sagt

      “deshalb stellt man sie auf 0,75 qm in und über die eigene Kacke.”

      NEIN,die haben z.b. 10 oder 12 oder 60m2 auslauf in der bucht,was die ab und zu auch nutzen,dass mir angst und bange wird.
      und das leben über der “eigenen kacke” bedeuted saubere spalten,saubere tiere,wenn futter,lüftung und heizung dazu passen.

  13. Die Deutschen haben insgesamt eine gute Allgemeinbildung und sind sehr rational, vor allem im Vergleich zu anderen Industrienationen.

    Dass Bauern immer eine Bestandsgröße für den Ausdruck “Massentierhaltung” definiert haben möchten, geht meines Erachtens an der Sache vorbei. Gegner der “Massentierhaltung” finden die Enge in der Bucht, sagen wir: fragwürdig. Skepsis von Verbrauchern gegenüber Glyphosat und anderen PSM hat sicherlich damit zu tun, dass sie wissen, dass Hersteller, Verkäufer und Anwender nicht ganz uneigennützig handeln – viele Verbraucher sind selbst Verkäufer (im weitesten Sinne) und “Werkzeuge” ihrer Arbeitgeber. Das BfR hat im Übrigen gewichtige Gegenstimmen.

    Skepsis ist nicht automatisch Ausdruck von Faktenaversion und mangelndem Realitätsbezug – eher schon die Illusion, alles zu wissen und zu durchschauen und “dem Verbraucher” geistig und vernunftmäßig überlegen zu sein.

    • “Das BfR hat im Übrigen gewichtige Gegenstimmen.” Richtig: Greenpeace, Foodwatch, aminal blabla, ….

    • Ich seh das so sagt

      Ich möchte (zum Bereich Postfaktisch und Indoktrinierung) gerne einen Fall aus dem Bereich der Ökonomie besteuern, der sich in Österreich 2016 ereignet hat:
      Dabei wurde in Schulbüchern für Gymnasien (Zuständigkeit auch ein SP geführtes Ministerium) ein Attack-Aktivist als Gemeinwohl-Ökonom neben Ökonomiegrößen und Nobelpreisträger wie John Maynard Keynes oder Milton Friedman als Wirtschaftstheoretiker präsentiert. Dies obwohl der Aktivist weder über keinerlei ökonomische Ausbildung verfüge, noch überhaupt irgendwelche wissenschaftlichen Publikationen vorweisen könne.
      http://derstandard.at/2000034370183/Oekonomen-machen-gegen-Attac-Aktivisten-Felber-in-Lehrbuch-mobil

  14. Martin Krist sagt

    Hallo Bauer Willi, sehr schöner Artikel. Wir durften gestern in Kerpen ein wenig mit Frau Hendricks sprechen. Ich habe 11 Minuten mein Handy mitlaufenlassen. Schau dir mal Ihre Aussagen auf meiner fb-Seite an. Bei 3:30, 4:50 und 5:30 wird es interessant.

    • Bauer Willi sagt

      Ich war auf Deiner fb-Seite, kann das Video aber nicht sehen!!??
      Liegt das an der Einstellung? Kannst Du das an Alois schicken? Mail-Adresse steht oben im Impressum. Würden wir gerne teilen.
      Bauer Willi

  15. Friedrich K. sagt

    Leider müssen wird aber feststellen, das die wissenschaftlichen Institutionen selbst keine Kommunikation in den meinungsbildenden sozialen Netzwerken betreiben. Wissenschaftsressorts in den Zeitungen wurden eingedampft oder aufgelöst. Wissenschaftssendungen im öffentlich-rechtlichen TV sind selbst postfaktisch.

    Die Errungenschaften unserer Gesellschaft und der Antreiber jeder Entwicklung, der technische Fortschritt, werden damit infrage gestellt und behindert, wo es nur geht.
    Wer hat da noch Interesse, z.B. nach neuen Antibiotika zu forschen. Die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel wird auch blockiert, wo es nur geht.

    Eine Hochkultur schafft sich ab.

  16. Sehr gut beschrieben!
    Ein Wahrheitsministerium wäre also mehr als unsinnig und für die Demokratie kontraproduktiv.
    Was mich jetzt nachdenklich macht: die Reputation des BfR wird von vielen Politikern und NGOs systematisch in Zweifel gezogen. Die starken Fakten sollen also irrelevant gemacht werden.
    Ich befürchte, die moderne Landwirtschaft kann einpacken, wenn nicht große Gruppen klar und deutlich an der Seite der Landwirte stehen.
    Ich hoffe, dass wir noch so etwas ähnliches erleben werden wie bei “des Königs neue Kleider”… Ansonsten glaube ich, ich sitze im falschen Film!

    • Brötchen sagt

      Sie müssen aber dabei beachten, es gibt immer Wissenslücken und restrisiken! Um das Problem aufzulösen muss man abwägen und entscheiden. Und dieser Prozess findet nicht statt. Dem muss eine Kommunikation voraus gehen. Jetzt läuft das so ab, das der Prozess intern stattfindet und alle müssen das schlucken. Verwiesen wird auf die Globalisierung usw. Bsp. Ich war gestern einkaufen und am Gemüse stand habe ich ein klagen über hohe Preise wahrgenommen und dabei gedacht: das ist pilepalle, wenn das kommt was ihr euch so wünscht. Es ist ja nicht so, das bio weniger Risiko bedeutet, es gibt ein anderes Risiko!

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