Bauer Willi
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Die Weltbevölkerung und ich…

Ich wollte mal wissen, wie sich die Weltbevölkerung im Laufe meines bisherigen Lebens entwickelt hat. Und da war ich dann schon “von den Socken!”

Als ich geboren wurde, waren es rund 2,7 Milliarden, heute sind es um die 7,4 Milliarden. Dabei bin ich daran nicht “schuld”, denn wir haben nur zwei Kinder, was bei zwei Elternteilen je definitiv kein Wachstum ist. Sollte ich tatsächlich 75 Jahre alt werden, werden noch mal knapp 1 Milliarde dazugekommen sein.

Die meisten Menschen leben derzeit in Asien, wobei China und Indien mit jeweils über einer Milliarde Menschen die Staaten mit der höchsten Einwohnerzahl sind. Mit etwas Abstand folgt Afrika. (Details mit Klick auf die Grafik)

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Sieht man sich jedoch das Bevölkerungswachstum an, so liegt Afrika vorne. Im angegebenen Zeitraum hat sich hier die Bevölkerung mehr als verfünffacht! (Details mit Klick auf die Grafik)

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Sieht man sich dann einzelne Staaten in Afrika an, so wird deutlich, in welch kurzer Zeit es hier zu einer Bevölkerungsexplosion gekommen ist. (Details mit Klick auf die Grafik)

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So startete Nigeria in 1950 mit 45 Mio, (Deutschland 60 Mio.) und wird in 2020 weit über 200 Mio. Menschen ernähren müssen. Äthiopien, das mit 22 Mio. gestartet ist, hat Deutschland bereits überholt. Auch Kenia, Tansania und Uganda haben mehr als das Fünffache der Bevölkerung von 1960.

All diese Staaten haben ein relativ instabiles politisches System. Von keinem Land in Afrika ist bekannt, das dort etwas gegen das rasante Bevölkerungswachstum unternommen wird. (so wie in China mit der 1-Kind-Politik). Von daher ist davon auszugehen, dass sich an der augenblicklichen Situation mittelfristig nichts ändern wird. All diese Menschen müssen auch zukünftig mit ausreichender Nahrung versorgt werden. Sollte dies nicht gelingen, wird es entweder zu großen Hungersnöten kommen oder die Menschen kommen in großen Scharen zu uns. Das erleben wir gerade. Aber das könnte nur der Anfang sein.

Nun können wir in Deutschland die Landwirtschaft extensivieren, wir können zugunsten der Artenvielfalt Flächen aus der Produktion nehmen, wir können auf Exporte verzichten. Wir können vieles machen, was unserer Gesellschaft gefallen wird. Wenn wir das alles umsetzen…

Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Für uns vielleicht…

Euer Bauer Willi

Quellen:

http://www.pdwb.de/nd02.htm

https://esa.un.org/unpd/wpp/

(Aufrufe 2.431 gesamt, 1 heute)

61 Kommentare

  1. Klaus-Peter Weinand sagt

    Eine Frage würde ich gerne denjenigen stellen, die in letzter Zeit so sehr die Landwirtschaft kritisieren, die Leistungen dieser so herabsetzen und als billige Stimmungsmache missbrauchen.
    Allen voran die Politiker und die selbsternannten Umweltverbesserer.
    Haben wir das Recht, uns bei einer steigenden Weltbevölkerung, bei Bürgerkriegen und damit verbundenen Flüchtlingsströmen, Hungerkrisen, Dürren-und Naturkatastrophen weltweit, ja haben wir da das Recht mögliche Ertragspotentiale in einem von der Natur aus begünstigtem Gebiet durch weiter steigende Begrenzungen die in Teilbereichen der Landwirtschaft ins Absurdum ausufern zu droht, zu verschenken?
    Haben wir das Recht? Und woher leiten wir das ab?
    Nur aus dem Grund weil es für uns reicht. Weil wir satt sind?
    Reicht es in Zukunft aus den Blick dafür nur auf dem eigenen, nationalen Teller belassen?
    An etwas herum zu mäckeln ist einfach wenn es einem gut geht.
    Denn der hungernde hat nur ein Problem, nämlich satt zu werden.
    Der satte hat hundert andere Probleme.
    Deshalb nochmal die Frage.
    Haben wir das Recht?

  2. Tobias Bokeloh sagt

    Lieber Willi,

    mit dem Schlagwort Bevölkerungsexplosion wird leider viel Schindluder getrieben, indem es als Mittel zum Schüren von Panik genutzt wird. Deine Linksammlung oben ist meiner Meinung nach unvollständig, eine der besten Quellen zum Thema hast du leider vergessen. Der schwedische Professor Hans Rosling ist leider letzte Woche gestorben, ironischerweise hat er sich im Rahmen seiner Vorträge selbst darüber lustig gemacht. Gerade zum Thema Weltbevölkerung hat er viele Daten zusammengetragen und auf eine Weise präsentiert und interpretiert, die weiter leben wird und Lust darauf macht, mehr darüber zu erfahren. Du findest seine Präsentationen auf der Seite gapminder.org. Besonders empfehlen möchte ich seinen Dokumentarfilm Don’t panic – The Facts About Population. Auf der Gapminder-Seite zu finden unter Videos. Du weißt ja, dass ich auch beruflich viel und gerne mit diesen Daten arbeite. Im Sinne der Ausgewogenheit wollte ich das hier mal schreiben. Vor der vermeintlichen Bevölkerungsexplosion muss man keine Angst haben… Da gibt es ganz andere fürchtenswerte Dinge…

  3. Frank Tietjen sagt

    Für mich ist die Bevölkerungsexplosion zb in Afrika ein selbstgemachtes leiden!
    Wenn man Afrika mit Europa vor 300 Jahren vergleicht, kann man parallelen erkennen. Der Bauer hatte 12 Kinder, die alle ihre Aufgabe hatten. Der eine hütet Ziegen oder Rinder , der nächste geht auf die Jagd, die Töchter melken und kümmern sich um Haus und Gemüse. …aber durch die Armut und harte Arbeit überlebten nicht alle Kinder. Vielleicht 2 oder 3 wurden erwachsen und bekamen selbst Kinder…. dann kam die industrielle Revolution und machte Europa zu dem was es ist.
    Diese Entwicklung fehlt in Afrika, weil europäische Hilfsorganisationen die armen Menschen entdeckten. Sie bekämpfen den Hunger durch Importe und Krankheiten mit moderner Medizin. Dabei haben sie aber vollkommen vergessen, dem Afrikaner beizubringen, dass er jetzt zivilisiert ist und keine 12 Kinder mehr braucht. Denn durch diese falsche Hilfe werden aus 12 Kindern 12 erwachsene mit wieder 10 Kindern usw…aber man kann es dem Afrikaner ja nicht übel nehmen -wir hatten 300 Jahre das alles zu lernen-der Afrikaner nicht mal 50!
    Der meiner Meinung nach einzig richtige Weg ist es, den Leuten dort die Landwirtschaft beizubringen! Religion, Geschichte, Fremdsprachen sind unwichtig, sogar rechnen, lesen und schreiben sind zweitrangig -aber bringt man ihnen Ackerbau und Viehzucht bei legt man den Grundstein für ihre Existenz. Und das einzige, was der Europäer dafür spenden sollte ist das erste Saatgut !

    • bauerhans sagt

      “Diese Entwicklung fehlt in Afrika, weil europäische Hilfsorganisationen die armen Menschen entdeckten.”

      europäische herrscher hatten schon im mittelalter die welt entdeckt,auch afrika,um nach gold zu suchen,immer kirchenmänner im schlepptau.
      die haben die afrikaner brutal unterworfen,als sklaven verkauft und deren stammesstrukturen zerstört.
      die afrikanischen eliten wurden in europa ausgebildet und unterdrücken heute ihre leute,die ja überwiegend keine bildung haben.

    • Sabine sagt

      Also… gelernt haben wir das? Ich denke, es liegt eher daran, dass Menschen, was Brutpflege angeht, unglaublich egoistisch sind. Dazu gibt es übrigens auch Untersuchungen. Dort wurden die Überlebenschance von Kindern auf dem Hintergrund verschiedener Versorgungs- und Erbrechtssysteme untersucht und man fand raus, dass wir geneigt sind nur das großzuziehen, was uns im jeweiligen System Vorteile bringt.
      Wir haben in den letzten Jahrzehnten “gelernt”, dass Nachwuchs nur Arbeit macht und Geld kostet und uns im Alter noch nicht mal Vorteile bringt, im Gegenteil. Daher stellen wir langsam die Vermehrung ein und sind auch nicht mehr so versessen auf Brutpflege.
      Hier wurde schon mehrfach bemerkt wie merkwürdig es ist, dass eine Gesellschaft Milchkühe bedauert, weil sie von ihren Kälbern getrennt werden, aber Frauen ermutigt immer früher ihre Kinder von Fremden versorgen zu lassen.

  4. Ich seh das so sagt

    Ein Hauptproblem Afrikas befürchte ich, ist der hohen Korruptionslevel so vieler Staaten dort. Diktatoren, Warlords, ja selbst durch Wahlen an die Staatsspitze gekommene Personen, sehen ihr Land allzu oft als persönliche Bereicherungsmöglichkeit (zuletzte Gambia). Dabei werden die Menschen in den ohnehin meist schon sehr armen Regionen immer wieder um Chancen auf Anschluß zum Wohlstand gebracht.

    Was die Entwicklungshilfe und auch die (Agrar-)Exporte Europas betrifft, halte ich diese in den wohl allermeisten Fällen für positiver als jene neue Kolonialisierungs-Strategien die Staaten wie China, Indien u.a. am afrikanischen Kontinent durchziehen. Dabei werden neben dem Ackerboden auch gleich Rohstoff dem Land und der Bevölkerung entzogen und dienen ausschließlich der Versorgung dieser bevölkerungsreichsten neuen Ausbeuter oder dem Export. Den Ausgebeuteten selbst bleibt in vielen Fällen davon gar nichts – nicht mal die Devisen.

    Zudem sind diesen neuen Besetzern die europäisch-naiven Vorhaltungen wohl auch ziemlich egal. Der erhobene Zeigefinger kratzt die nicht wirklich.

  5. Schweinebauer Piet sagt

    Dann produzieren wir am besten so viel wie möglich, damit wir unseren Anteil zur Ernährung beigetragen haben! Problem bleibt nur die Verteilung! !!!!!!

  6. Altbauer Jochen sagt

    Vielleicht ist es eine Idealvorstellung wenn jedes Land genau das
    erzeugen und produzieren könnte, das dem Bedarf der eigenen Bevölkerung entspricht. Aber das ist doch eine Utopie.
    Handelsströme zwischen Ländern und Kontinenten gibt es seit Jahrtausenden.
    Es wäre sicherlich gut wenn die Landwirtschaft ,gerade in den afrikanischen
    Ländern gestärkt würde. Ich kann nicht beurteilen ob z.B. in Nigeria
    die Boden-und Klimaverhältnisse es hergeben würden um für die eigene
    Bevölkerung ausreichend Nahrungsmittel zu erzeugen.
    Jede Verbesserung der Versorgungslage erweckt aber doch in den Menschen
    den Wunsch nach “noch ein bisschen mehr”.( jedem sei´s gegönnt)
    Aber erfordert das nicht wieder eine “Optimierung” der Produktivität ?
    Voraussetzung für all das sind aber stabile politische, gesellschaftliche
    und religiöse Verhältnisse.
    Dazu gehört auch eine “Bildungsoffensive” und Gleichberechtigung der Frau!
    Dazu gehört auch das die jungen arbeitsfähigen Männer eine Option
    (in der Landwirtschaft ??? ) für ihr Leben finden, um nicht nach Europa,
    möglichst zum studieren zu gehen.
    Ich weiß, das erstmal Kriege, Stammesfehden, ethnischer und religiöser
    Hass beendet werden müssen um eine stabile Gesellschaftsstruktur
    zu bilden. Das wäre mit eine vorrangige Aufgabe ,gerade unserer
    “Westlichen Welt” auch im eigenen Interesse
    im Hinblick auf die Migrationsströme.

    • Brötchen sagt

      Weiss nicht, glaube es braucht erstmal Grundkenntnisse der Verhütung und der Bereitschaft dafür. Hier kommen flüchtlingsfamilien an mit 1 Kleinkind, 1 Kind im Kinderwagen und eins im Bauch.

    • Bin auch für Handel und Arbeitsteilung, aber nicht bis zum Endsieg: Was nutzen der Titel des Exportweltmeisters und horrende Außenhandelsüberschüsse, wenn die anderen kein Geld für Importe mehr haben oder lieber selbst Autos, Maschinen und Fleisch erzeugen – eben alles, was man mit ausreichend Kapital und Energie notfalls auch ohne Fläche machen kann. Eines Tages ist “Sozialindustrie” das einzige, was wir noch selbst am besten können.

      Der Westen kann und wird die Probleme der anderen nicht lösen. Bald wird er mehr als genug eigene Probleme haben. Einmischung führt doch immer nur zu Destabilisierung.
      Ein bißchen Protektionismus hier und da wäre vielleicht gar nicht verkehrt. “Wird es draußen kalt und nass, macht es drinnen auch mal Spass”.

  7. Friedrich sagt

    Wir sollten nicht meinen , daß Deutschland die Welt retten kann. Auch unsere Veganer essen
    Sojaprodukte. Mit heimischen Eiweißprodukten ist das hier schwierig , wie neulich das festgestellt wurde. Wir hier in Deutschland sind keine Insel , sondern in der EU und in Intern. Handelsverträgen eingebunden. Somit findet weltweit eine Arbeitsteilung statt. Jeder macht das , was er am besten kann. So gibt es eben Im- und Exporte. Das kann ja nicht für Industrieprodukte richtig und für Agrarprodukte falsch sein , oder ? Durch diese Arbeitsteilung gibt es nachweislich weniger Hunger auf der Erde. Alle , die sich mit Welternährung beschäftigen , z. B. die FAO u. a. , sehen nur in der Intensivierung der Landwirtsc´haft den richtigen Weg , um die Menschen satt zu bekommen. Leider sehen das die NGOs und Ideologen in Deutschland völlig anders und kloppen auf den Bauern rum , um Wählerstimmen oder Spenden zu bekommen , da die Atomkraftwerke als Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen.

  8. Zwischen Streichelzoo-Ideologie und Wachstums-/Exporteuphorie sollte es auch noch Vernunft und legitime Eigeninteressen geben. Wenn es friedlich bleiben soll, müsste jedes Land die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln anstreben. Anderenfalls werden die schon jetzt unhaltbaren Ungleichgewichte im Welthandel noch viel größer. Überschuldung und Verarmung zwingen zu Protektionismus, weil man für Importe nicht ewig anschreiben lassen kann. Europa sollte den eigenen Eiweißbedarf ruhig selbst erzeugen, dann stünde wegen knapper Flächen auch weniger Überschuß für den Weltmarkt zur Verfügung. Wäre das nicht für uns und die anderen sinnvoller?

    • Völlig richtig. Nur ungefähr eine Welt von der Realität entfernt. Europas Fleisch- und Milchproduktion würde sofort zusammen brechen ohne Soja aus Übersee. Die bescheidenen Versuche (Donausoja et al) dies zu ändern werden dann durch Lobbyingarbeit in Brüssel konterkariert, die sich dabei noch ein grünes Mascherl umzuhängen weiß.
      https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Greening-EU-Abgeordnete-wollen-Pflanzenschutzmittel-Verbot-abwenden-7265207.html

      • Brötchen sagt

        Das ist quatsch man könnte das anpassen, dann sinken die Milch Leistungen. Es gab auch ein Leben ohne Soja und solange gibt es den extremen focus auf sojabasis noch nicht, der Grund ist allein der Preis im Verhältnis zu den Inhaltsstoffen, da ist Soja unschlagbar! Das liegt aber daran, daß wir hier extrem geschlafen haben.

        • Ich seh das so sagt

          Erfreulicherweise muß man festhalten, daß die LW hier ganz genau NICHT geschlafen hat – ganz im Gegenteil. Mit dem Versuch seit den 80er Jahren die riesige “Öl- und Eiweißlücke” zu schließen und so die Importabhängigkeit zurückzuschrauben, waren die Bauern so erfolgreich, daß sie im Endeffekt von Lobbys aus anderen Wirtschaftsbereichen ausgebremst und aufs Kreuz gelegt wurden. Damals hieß es Industrie-Exporte in die USA nur gegen Sojaimporte aus den USA.

          Seit 1994/95 gab es in der EU eine Ölsaaten-Garantiefläche, die in nationale Garantieflächen aufgeteilt war. Etwa 17 % davon standen Deutschland zu. Diese Fläche musste jährlich um etwa 10 % vermindert werden. Das Abkommen, das bis zur Ernte 2001 galt, sollte verhindern, dass Anbau von Ölsaaten in Europa die Einfuhr von Soja aus den USA verringert. (http://www.agrilexikon.de/index.php?id=blair-house-abkommen).

          Seit das Blairhouse-Abkommen ausgelaufen ist, versucht die Landwirtschaft es wieder, nachdem NGO´s ihr ja wie schon damals die Importe vorwerfen. Die selben NGO´s hintertreiben aber gleichzeitig die nennenswerte Ausweitung des Anbaus (siehe Post von Peter Fuchs), und das obwohl es sich zu dem um 100% GMO-freies Soja handelt.

          Seit dieser Zeit wurde auch Raps wieder zunehmend angebaut. Aber auch dagegen sind obige Gruppen – mit dem Effekt, daß sich die Industrie ohnehin fast nur noch mit Palmöl eindeckt. Übrigens dagegen sind die Gruppen auch. Nur wofür sie sind wissen sie nicht genau.

          Hier wird der Schwachsinn einmal mehr zur Methode.

    • Ich seh das so sagt

      Der Mann war wirklich toll. Von dem kann man sich ruhig auch andere Vorträge anhören (Vor allem jene über die Sicht der Welt etc.)

  9. Christian sagt

    hallo Willi,

    der Bauer kann dieses Problem nicht lösen.
    In vielen Ländern (non 1. Welt) wird aufgrund von fehlendem know how nicht das natürliche Ertragspotential ausgeschöpft.
    Des weitern bleibt weltweit viel auf der Strecke zwischen Acker und Teller (Lagerverluste aufgrund von falscher Lagerung in manchen Regionen bis hin zum Wegwerfen von fertigen unverdorbenen Produkten bei uns!)
    und dann noch die politischen Entwicklungen, frei nach dem Motto: wir wollen Brot und Spiele.
    Willi, lassen wir uns da benutzten als die Retter, die die Welternährung sichern (wir in Europa?)? Wenn es wirklich so ist, dann müssten die Preise ja richtig explodieren. Daher glaube ich nachhaltig nur was ändern zu können wenn man obig genannte Punkte löst. Aber ich bin mir nicht sicher ob dies wirklich gewollt wird von den politischen Entscheidungsträgern (weltweit).

    • Bauer Willi sagt

      Wie wäre es denn, wenn wir unseren Berufskollegen das notwendige know how vermitteln?
      Bauer Willi

    • Biobauer Andreas Fendt sagt

      Wer hat denn nun schuld am Bevölkerungswachstum z.B. in Nigeria?
      Die farbigen Kleinbauern die nun mal gerne den ganzen Tag lang pimpern?
      Oder eher Shell und Co, durch deren Ölgier unser Wachstum bedient wurde und nicht nur fatale Umweltschäden verursachten (Nigerdelta!), sondern auch das ganze Land in Armut und Korruption stürzte?

      Betroffenheits- und Empörungslyrik Marke “Willi” hilft da nicht weiter, sondern Ursachenforschung und danach Entwicklungshilfe, Bildung etc. statt Milchpulver und Schweinefleischexporte (ob die Hormone im Fleisch nun empfängnisverhütend wirken? mag sein, siehe unsere Geburtenrate).

      aus Wikipedia:
      Als Nigeria in die Unabhängigkeit entlassen wurde, war der wichtigste Wirtschaftszweig noch die Landwirtschaft. Es stammten noch 80 % der Einkommen des Landes aus dem Agrarsektor, später kamen noch rund 70 % der Exportgüter aus der Landwirtschaft. Bis in die 1950er-Jahre hinein waren Erdnüsse das Hauptanbauprodukt, in den 1970er-Jahren war für den Weltmarkt fast nur noch der Kakaoanbau wichtig. Im Gegensatz zu anderen Staaten in Afrika wurden sie nicht großmaßstäblich auf Plantagen erzeugt, sondern von Kleinbauern angebaut. Das Land konnte damals noch Lebensmittel ausführen.

      In den 1970er-Jahren kam es durch die Ölkrise zum Einbruch des Wachstums und einer Wirtschaftskrise, das Land ist seit den 1980er-Jahren hoch verschuldet

      • rebecca sagt

        Die Darstellung von Zahlen nicht, aber das Märchen davon das eine Mehrproduktion hierzulande den hungernden hilft.

        Wie viele Überproduktion gab es in der Vergangenheit? Ist davon auch nur ein kleiner Teil an die Hungernden in Afrika gegangen?

        Und wenn wir mal den Gedanken weiter führen. Angenommen die Gesellschaft erlaubt den Bauern hier das Land mit Giften und Gentechnik zu verseuchen um die Produktion zu steigern. Ist dann zu erwarten das die Bauern die heute so herumtönen im Zuge ihrer moralischen Überlegenheit die hier nicht benötigten lebensmittel spenden. Die Staaten in denen die Hungernden leben sind bekanntermaßen bitterarm und nicht in der Lage das zu finanzieren.

        Wie soll das funktionieren?

        • bauerhans sagt

          “Wie soll das funktionieren?”

          z.b. durch weizenexport nach ägypten,die selbst nicht genug anbauen können.

          • rebecca sagt

            Und wer soll das bezahlen? Und wie sollen die deutschen Bauern im Wettbewerb mit Produzenten wie der Ukraine, Russland, der USA mithalten können?

            Irgendwann ist in der Ukraine auch wieder Frieden, und in Osteuropa schlafen sie entgen der Vorstellungen mancher nicht auf den Bäumen, sondern holen mit riesen Schritten den technologischen Vorsprung auf. Dazu kommen fruchtbare Böden und die Dimensionen des Landes. An autonomen Maschinen wird in Russland schon seit Jahren gebastelt. Und im Gegensatz zu Deutschland lohnt sich das bei den Größenordnungen dort richtig.

            Alles keine sonderlich guten Aussichten für die Deutschen langfristig im Wettbewerb mithalten zu können.

            Also wie soll es funktionieren? Letztendlich deutet alles darauf hin das der Teil der deutschen Bauern der gierig den Hals nicht voll bekommt und mit den hirnlosen Parolen vom Hunger in der Welt hantiert darauf spekuliert das der deutsche Steuerzahler diese Gier bezahlt und zusätzlich die dadurch verursachte Umweltzerstörung akzeptiert.
            Eine sehr trügerische Hoffnung denke ich.

            Oder gibts einen anderen Weg? Von Spenden der hiesigen Landwirtevon bisher zu viel erzeugten, nicht absetzbaren Lebensmittel an die hungernden Länder habe ich bislang noch nichts gehört.

            • bauerhans sagt

              russland und die ukraine sind noch lange nicht in der lage,sich zu versorgen!
              der ehemalige lpg-vorsitzende,den ich seit 1990 kenne,hat ähnliche ansichten wie du,der meinte sogar,wenn die ddr sich noch jahrzehnte oder länger weiter entwickelt hätte,dann wärs was geworden mit dem sozialismus.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “Oder gibts einen anderen Weg? Von Spenden der hiesigen Landwirtevon bisher zu viel erzeugten, nicht absetzbaren Lebensmittel an die hungernden Länder habe ich bislang noch nichts gehört.”

              Als Hirnlose Parolen, würde ich diese Zeilen beschreiben!

              Zuerst sollten sie mal Spenden, dann können die Spendenempfänger, die zu viel erzeugten, nicht absetzbaren Lebensmittel kaufen und schon sind nicht mehr die hiesigen Bauern, sondern die Spender am Niedergang der afrikanischen Bauern schuld.

            • rebecca sagt

              Was wollen Sie sagen? Einen Sinn gibt das Geschreibsel nicht.

              Warum sollten Spendengelder statt sie in den Aufbau der lokalen Landwirtschaft zu stecken hier vergeudet werden um sinnlose Umweltzerstörung zu fördern?

            • rebecca sagt

              @Bauerhans, ich glaube nicht das es etwas geworden wäre mit dem Sozialismus. Auch wenn er noch hundert Jahre Zeit gehabt hätte.

              Aber das hat wenig mit der aktuellen Lage in Russland zu tun. Wie weit die sich selbst versorgen können kann ich schlecht einschätzen. Aber der rasante Fortschritt ist nicht zu übersehen. Einiges erfordert ja auch einige Anlaufzeit. Ställe, Obstplantagen und Weiterverarbeitung sind nicht in ein paar Monaten aus dem Boden gestampft. Aber da geht es rasant vorwärts. Größtes Problem war früher die allgemeine Schludrigkeit und der technologische Rückstand. Beides ist heute kaum mehr Thema. Die arbeiten zu einen großen Teil schon auf sehr hohem Niveau. Und die Sanktionen von denen einst der deutsche Bauernverband tönte, sie seien kein Problem für uns beschleunigen das ungemein. Es werden sich einige sehr wundern in welchen Zustand sie den Markt in Russland vorfinden wenn die mal fallen.
              Wobei sich manches schon heute abzeichnet.
              https://www.topagrar.com/news/Markt-Marktnews-Loest-Russland-die-EU-als-groessten-Weizenexporteur-ab-4347872.html

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Sie verstehen vieles nicht, hat mal eine Userin namens rebecca geschrieben.

              Das gebe ich jetzt zurück, sie sind es die nichts verstehen.

    • Ich seh das so sagt

      Nicht jeder kann sich teure Propaganda leisten wie BM Hendricks.
      Die von Willi scheint mir neben billig auch noch aussagekräftig.

      • rebecca sagt

        Das kann durchaus sein. Allerdings steigert das nicht gerade die Glaubwürdigkeit.

        Und trotzdem sind die NGO immer noch einen Zacken besser als die Hobbypropagandisten. Gut am regelmäßigen Heulen und Zähneklappern hier nachzulesen.

        • Ich seh das so sagt

          Wenn da kein Unterschied bestünde zwischen den NGO-Profipropagandisten und den Hobbypropagandisten hier, wäre es ja fast ein Kompliment für die Jungs und Mädels hier. Aber so ein paar Spendenmillionen machen schonen einen Unterschied aus.

          Übrigens man kann aber auch hier spenden, als Anreiz, damit alle hier besser werden: https://www.bauerwilli.com/die-organisation/

  10. Oder man wendet sich einer Ernährung zu, für deren Erzeugung nicht unnötig Kalorien für Menschen verloren gehen. Deutschland importiert mehr Agrargüter (in für Menschen wertvollen Kalorien) als es exportiert. In Südamerika beansprucht Deutschland Sojafelder für Tierfutter von der Größe Hessens.

    Lösung: Weniger (keine) tierischen Produkte, stattdessen mehr Getreide und Kartoffeln essen! Dadurch ist das Verhältnis der Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Protein, Fett) günstiger, ungesättigte Fettsäuren und Cholesterin kommen in pflanzlichen Produkten kaum bzw. nicht vor.

    Hier muss die Politik Fehlanreize beseitigen. In Schulen muss über Veganismus (einschl. gesundheitl. Risiken, die aber leicht händelbar sind) aufgeklärt werden. Subventionierte Kantinen und Mensen müssen täglich, nicht ausschließlich 😉 , hochwertige vegane Gerichte anbieten.

    Schönen Tag!

    Ein Veganer

    • bauerhans sagt

      “In Südamerika beansprucht Deutschland Sojafelder für Tierfutter von der Größe Hessens.”

      da wird soja angebaut,weils gerade da gut wächst und sich gut aufem weltmarkt verkaufen lässt.
      hatte mich intensiv um anbau hier bei mir in owl bemüht,der gefördert wird,aber das lohnt sich nicht,weil die ernte sehr spät im jahr wäre.
      werde jetzt ein hafer/erbsen gemenge anbauen.
      vegan wird wohl in grossen kantinen angeboten,wenn dauernachfrage da ist,vegetarisch wohl obligatorisch,wobei hier vor ort in der gesamtschule diskutiert wurde,fleisch zu verringern,dafür vegetarisch zu fördern,gab keine mehrheit dafür.

    • Stadtmensch sagt

      Lieber Anwalt, du wirst noch einen Shitstorm entfachen 😉
      Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt nur, weil wir Stickstoffdünger synthetisieren können.
      Das ist eine der Ursachen, warum wir quasi Erdöl essen (10 Kalorien Input für eine Nahrungskalorie). Wenn wir den Klimawandel irgendwie bremsen wollen, brauchen wir eigentlich mehr Kühe. Außerdem haben wir massenweise organische Abfälle, die über die “Veredlung” durchs Tier unter minimaler(kontrollierbarer?) Klimagas-Emission in Nahrungskalorien verwandelt werden können. Es ist alles sehr kompliziert und die Behauptung, Veganismus wird uns retten, ist meiner Meinung nicht haltbar.
      Es gibt natürlich ordentlich Potential, z.B. Gemüse nahezu verlustfrei zu erzeugen:
      https://www.uni-klu.ac.at/socec/downloads/WP110_WEBVERSION.pdf
      (also ohne, dass noch irgend ein Bodenleben mit “durchgefüttert” werden muss)

      • rebecca sagt

        Gibts auch schon für Tiere (In den Anfängen) http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/neuartige-mastanlage-schweinezucht-im-hochregal-14808456.html

        Der nächste Schritt wäre dann das völlig syhthetische erzeugen von Lebensmitteln. Quasi das Brötchen oder Steak aus dem 3 D Drucker.
        Mit bischen Gentechnik für die Bauer Willi und andere so eifrig trommeln ist das wohl kein großes Problem.

        Wobei sich die generelle Frage stellt ob wir sowas wirklich wollen.

        • Alois Wohlfahrt sagt

          Hallo Rebecca, das mit dem Essen-3D-Drucker habe ich schon öfter gelesen. Aufgrund der noch recht hohen Kosten gehen die Prognosen dahin, dass zuerst Großküchen und Altersheime dieser Dinger einsetzen werden. Ich glaube Gentechnik ist dafür gar nicht notwendig. Die Food-Printer brauchen Lebensmittelrohstoffe, die natürlich nur die Industrie liefern kann. Ein perfektes Geschäftsmodell für die Zukunft, wo man vielleicht wirklich keine Bauern mehr dazu braucht.

          • rebecca sagt

            Hallo Alois, das mit dem 3D Drucker war eigentlich nur als Sinnbild gedacht.
            Vermutlich werden es eher technische Verfahren in Industriestandorten werden womit entsprechende Mengen hergestellt werden.
            In den “Küchen” wird dann nur noch ausgepackt und angerichtet.
            Gentechnik muss vielleicht keine große Rolle spielen, ermöglicht allerdings neue Möglichkeiten. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26196

            Für die Rohsstoffe werden sicher noch Erzeuger gebraucht, aber vorhersehbar nicht in der heutigen Struktur sondern eher als Großerzeuger der in der Lage ist konstante Qualitäten und Mengen zu liefern und die entsprechend günstig herzustellen.

            Trübe Zukunftsaussichten. Auch für die die heute mit Dollarzeichen in den Augen so eifrig für Gentechnik und immer weitere Intensivierung der Landwirtschaft trommeln.

            • Brötchen sagt

              Ach last euch da nichts einreden, dir effektivsten Prozesse laufen in der Natur ab. Die Photosynthese ist vom Wirkungsgrad unerreicht. Und man sollte sich immer vor Augen halten, ganz einfacher Menschenverstand. In widrigen Umwelten sind die meisten sind die Menschen mit fast nichts überlebensfähig. Allein durch clevere weidewirtschaft, Himalaja, ehemals in den Alpen, in den steppen und wüsten.

            • Ich seh das so sagt

              Das Essen aus dem Drucker kommt erst später. Vorher kommt noch der Trend zum “Selbstgefangenen” (Insekten und Algen). Erst wenn dann Umweltschutzgruppen auch diese Massentierhaltung unterbunden haben (Motto: Ich esse nichts was sich bewegen kann und grün bin ich selber), kommt das Essen aus dem Drucker – das dafür in den Regenbogenfarben von Greenpeace.

              Mahlzeit – ich geh jetzt essen

        • Stadtmensch sagt

          Hallo Rebecca, ich denke, langfristig wird das Optimierungskriterium bei der Nahrungsmittelerzeugung das Verhältnis von aufgewandter Energie zu Nahrungsenergie sein. Vor der “modernen Landwirtschaft” war es 1:10 jetzt ist es 10:1. Nur durch den hohen Energieeintrag ist eine Steigerung des Outputs des Bioreaktors Acker möglich. Dabei entstehen zur Zeit noch riesen Verluste, in Form von reaktivem Stickstoff, der eigentlich nur Schaden anrichtet:
          http://www.spektrum.de/magazin/weltbevoelkerung-und-stickstoffduenger/824105
          Insbesondere die Schweinefleischerzeugung ist in der Hinsicht sehr verlustbehaftet. Die Herleitung dazu hatte ich hier schon mal gepostet. Stichwort: UNEP reactive nitrogen
          Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Aufbereitung (Proteinextraktion) für bestimmte vegane Lebensmittel auch sehr energieaufwendig ist.

          • Brötchen sagt

            Das stimmt im groben, die tierhaltung heute ist alles unter einem Luxus Aspekt zu sehen und nicht unter einem überlebensaspekt. Früher war das Schwein ein reiner AbfallVerwerter! Es wurden nur soviel schweine gehalten, wieviel Abfall die Wirtschaft abwarf. Siehe Sennerei, weidewirtschaft -käse- Molke- Schweine. Wenn wir wieder eine überlebenswirtschaft wollen, werden drei Viertel der Autos abgeschafft und Flugverkehr nur für Notfälle. Es ist doch lächerlich sich vegan mit allen Früchten der Welt zu ernähren und die lw. Auf den Kopf zu stellen. Dann ist unser Untergang gewiss. Prost und helau.

        • Bauer Willi sagt

          @Rebecca, ich trommele nicht für Gentechnik, sondern versuche relativ sachlich die Vor- und Nachteile der Technologie darzustellen. Im medizinischen Bereich wird diese ja ohne weiteres akzeptiert, ja sogar begrüßt. Darüber diskutiert auch niemand, Du auch nicht. Grüne Gentechnik ist aber per se schon böse.
          Bauer Willi

    • “In Schulen muss über Veganismus (einschl. gesundheitl. Risiken, die aber leicht händelbar sind) aufgeklärt werden. ” Manipulieren wäre vielleicht der bessere Ausdruck, die verlogene Masche der Veganreligion!!

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