Bauer Willi
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Der ganz normale Wahnsinn…

Ein Gastkommentar von Desiree, die (nicht nur) an der Kasse im Supermarkt arbeitet. Sie schildert uns ihre Erlebnisse mit der Moral der täglichen Kundschaft. Ganz schön krass…

Mein Name ist Desiree Mink, 47 Jahre alt, in der Großstadt geboren und aufgewachsen und seit 20 Jahren dem Landleben verfallen.

Ich bin schon immer im Verkauf. Gelernt habe ich in einer kleinen Bäckerei, einem Familienunternehmen, wo ich das Handwerk von der Pike auf kennenlernen durfte. Bis auf einen kleinen Ausflug in das Sicherheitsgewerbe war ich dem Einzelhandel immer treu und da Treue zu meinen Grundeigenschaften gehört, hatte ich bis jetzt auch wenige Arbeitgeber. Diese Arbeit macht mir auch immer noch großen Spaß. Jedoch – 30 Jahre Verkauf lassen einen zynisch und sarkastisch werden – manchmal.

Seit fünfzehn Jahren nun sitze ich bei Rewe an der Kasse – und mache auch sonst so, was anfällt. Soll heißen, ich komme auch viel im Markt herum und bekomme so einiges mit. Arbeiten muss ich nach wie vor in einem Markt in der Großstadt – was aber nur gut für den geistigen Horizont ist. Vieles vergisst man, manches ist bemerkenswert, anderes brennt sich ins Gedächtnis ein.

Daß es die vielgescholtene Doppelmoral auch und besonders beim Supermarktkunden gibt hat mich allerdings erst der Job an der Kasse gelehrt. Und ich schließe mich selbst keineswegs aus! (Und auch nicht den Rewe-Konzern…..)

Da ist die nette Kundin mit den zwei Kindern, die alle Wege nur mit dem Fahrrad erledigt, denn sie möchte ihren kleinen Beitrag zur Verbesserung des Weltklimas leisten. In ihrem Fahrradkörbchen liegen dann im Verlauf des Erntejahres so interessante und gesunde Früchte wie Avocado, neuseeländische Kiwi und Papaya – alles Früchte mit langen Lieferwegen. Endiviensalat, Steckrübe und alle Kohlsorten – heimische Lebensmittel mit kurzen Transportwegen – bleiben in der Auslage liegen denn „die Kinder essen das nicht und ohnehin kann ich nicht kochen“

Meine nächste Kundin ist dann die „Biotante“, wie ich sie heimlich nenne. Sie kauft nur Bio, erstens, weil es gesünder ist, weil ohne Pestizide und Dünger, zweitens weil sie die ausbeuterische konventionelle Landwirtschaft nicht unterstützen will. Ausser das Fleisch, das Biohühnchen für 13,99 Euro ist ihr dann doch zu teuer. Nicht zu teuer sind dann die Reinigungsmittel für das gesunde und bakterienfreie Klima zuhause, die da sind: Cillit Bang, Schnellentkalker für die Kaffeemaschine und Drano Rohrfrei. Ist ja alles gut für die Umwelt……..

Der erste Mann heute als mein Kunde „findet es super, daß Rewe die Plastiktüten abgeschafft hat, denn da wird ja soviel Erdöl zur Herstellung“ gebraucht. Na klar, denke ich, als ich zufällig direkt hinter ihm meine Kasse schließe, um draussen auf dem Parkplatz die Mülleimer zu leeren. Das Erdöl braucht er wahrscheinlich selbst, um Sprit für seinen 12L/100Km verbrauchenden Ford Ranger herzustellen – im Ford Ranger ist im Übrigen auch viel Plastik verbaut.

Ich lasse meine Kasse geschlossen und wende mich meiner nächsten Aufgabe zu: Ware von so genannten „Direktlieferanten“ ins Regal zu räumen, d.H. Ware, die nicht über das Rewe Logistikzentrum läuft sondern vom Hersteller direkt an den betreffenden Supermarkt geliefert wird. Auch dabei bekomme ich einiges mit. Eifrig plaudernd gehen zwei junge Frauen an mir vorbei, die eine erzählt der anderen, daß sie überlegt, vegetarisch zu leben. „Warum fängst Du nicht sofort damit an?“ fragt die Freundin. „Hier gibt es doch genug Auswahl für Vegetarier“ „Du hast Recht“ antwortet die Erste, „ab sofort unterstütze ich kein Tierleid mehr!“ Ich freue mich, daß den beiden Kundinnen unser Angebot gefällt. Weniger freut mich dann, daß sie das zuvor schon in den Wagen gelegte Ja! Hackfleisch und die abgepackte Putenbrust einfach ins Kaffeeregal schmeißen – es wird ja nicht mehr gebraucht. Gut, daß ich gerade den Tee einräume – so ist kein Tier umsonst gestorben, weil die Verbraucher zu blöd, zu bequem oder einfach zu gedankenlos sind, das Fleisch wieder zurück in die Kühlung zu legen. Aber Hauptsache mal Tierleid vermieden……

Upps, ich werde wieder in die Kasse gerufen. Auch diese Kundin liebt Tiere und die Umwelt und findet es klasse, daß es keine Plastiktüten mehr gibt. Die Weltmeere sind ja verseucht mit Plastik, das macht den Meerestieren das Leben so schwer. Die kleine Papiertüte ist dann mit 10 Cent „aber Wucher“ und so holt sie sich aus der Obst- und Gemüseabteilung mehrere der kleinen Plastiktütchen, um ihre Thunfischdosen und den norwegischen Lachs aus Wildbeständen darin zu verstauen.

Der Kundenandrang hat sich gemindert und ich schließe meine Kasse um den Tee fertig einzuräumen. Auf dem Weg dorthin komme ich an den Eiern vorbei. Wild gestikulierend stürzt sich ein älteres Ehepaar auf mich: „Junge Frau (danke für das Kompliment), warum gibt seit Tagen keine Eier aus Freilandhaltung?“ Na, das ist einfach. Denke ich. Ich rede von Vogelgrippe, der Stallpflicht und den Schwierigkeiten der Lieferanten, ihre Eier kurzfristig und dem Zwang gehorchend umdeklarieren zu müssen. Das ist nicht so einfach wie man denkt. Aber: „Wir leben ja in Deutschland, da muss immer alles zur Verfügung stehen.“ Ich traue meinen Ohren nicht. Ein Produkt, das vom lebenden Tier kommt und strenger Deklarationspflicht unterliegt muss immer zur Verfügung stehen? Ich kann mir eine Empfehlung für eigene Geflügelhaltung nicht verkneifen, evtl. stehen dann immer Eier zur Verfügung. Gott sei Dank nehmen sie es mit Humor und ich kann meiner Wege ziehen.

Schon wieder Kasse, gut, ist viel los heute und wir müssen ja den Umsatz halten. Ah, Veganer. Scheinbar ein frisch verheiratetes Ehepaar, süß, wie sie miteinander umgehen. Aber dann……der junge Mann hat den Fehler gemacht, ein Glas Nutella einzupacken. KATASTROPHE! Das geht GAR NICHT! Ich bewundere die junge Frau für ihre Konsequenz – in Nutella ist Palmöl drin, das tötet Orang – Utans, das wird nicht gekauft! Keine Spur von Doppelmoral bei der Dame. Der junge Mann schämt sich auch ausreichend und so ist der Ehefrieden wieder hergestellt. Bei anderen Veganern, die trotzdem Nutella kaufen, steht er evtl. noch bevor.

Thorben–Lassiter und Venga Marie (nein, ich habe mir diese Namen NICHT ausgedacht) möchten ihre Wundertüten heute mal selbst bezahlen, sie sind ja schon groß. Mir macht das immer Spaß, Kinder sind freundlich und aufgeschlossen und ausserdem unsere Kunden von morgen. Zum Bezahlen brauchen sie was länger, macht aber nix. Von weitem beobachtet die Mutter und scheint dem Lob nach, welches die Kinder nachher bekommen, zufrieden. Weniger zufrieden ist die Rentnerin dahinter, die „schon genug Zeit verloren hat wegen diesen ungezogenen Blagen“ und doch bitte noch ihren Bus erreichen muss. Das Kleingeld, das sie aus ihrem Portmonee zählt, reicht aber leider nicht und so kommt dann doch der 50 Euro- Schein zum Einsatz. Schade, Bus verpasst. Lag aber ja keineswegs an der Kleingeldfummelei sondern an „den Blagen“.

Ich gehe weiter ausräumen. Wieder höre ich ein Gespräch mit. Wir Supermarktmitarbeiter scheinen unsichtbar zu sein für die meisten Kunden – was man manchmal so mitkriegt……Oh. Doch nicht unsichtbar. Jedenfalls nicht das Serviceteam der sog. „Auspacker“. Diese verräumen die Ware aus dem Logistikzentrum und müssen dementsprechend viel leisten. Das passt der Frau Dr. überhaupt nicht. Das könne man ja wohl nachts machen, da müssten die Kunden auch kein Hindernisfahren um die Rollis veranstalten. Und überhaupt, nie ist das an Ware da, was sie haben will und braucht, immer wären die Regale leer, abends sei kein Obst und Gemüse mehr da….ich erlöse den Kollegen mal und nehme mich der Kundin an. Über den Widerspruch in ihren Aussagen schweige ich. Könnte sonst in Teufels Küche kommen…..

Die letzte Kundin des Tages unterhält sich ein bißchen mit mir. Sie ist entsetzt, daß der Nestlé – Konzern den armen Völkern auf der ganzen Welt das kostbare Trinkwasser abgräbt und sie teuer für das gekaufte aus den Flaschen bezahlen lässt. Sie boykotiert den Konzern ab jetzt – so könne man diesen Ausbeutern doch wenigstens ein bißchen Umsatz nehmen. Da ich als Supermarktmitarbeiterin weiß, wann ich die Klappe zu halten habe, verschweige ich ihr, daß die Hälfte der Ware in ihrem Korb von Nestlé hergestellt wird. Sie weiß es sicher auch noch nicht…….Und ich bin froh, daß ich für heute fertig bin……

Um mal zum Schluss zu kommen: ich habe den Beruf, meinen Arbeitgeber und meine Kunden immer noch gerne, wäre das nicht der Fall könnte ich zum Menschenfeind werden. Jeden Tag schmeißen wir Tonnen von Lebensmitteln weg, sei es, weil die Kunden Kühl- oder Gefrierware irgendwo im Markt ablegen, sei es, weil jemand der Meinung war, er müsse während seines Einkaufs die halbe Packung Kekse essen und den Rest dann in die Gefriertruhe legen. Frischmilch, Molkereiprodukte, Mehl, Brot und Eier – Produkte auch der Landwirtschaft -sind vielen zu teuer, aber Mutti muss ja mit dem Porsche Cayenne vorfahren, darunter machen es manche nicht.

An der Kasse hört man sich – zähneknirschend aber schweigend, denn man will ja seinen Job behalten – die Hasstiraden auf Flüchtlinge an (wobei ich zugeben muss: wenn’s mir zuviel wird, halte ich auch mal gegen – Job hin oder her) um dann festzustellen, was besagter Kunde in seinem Einkaufskorb hat liegenlassen, nämlich die Pizza aus dem Angebot. Die ich dann wegschmeissen MUSS, denn bei Tiefkühlware geht’s um Minuten. Kann dann sein, daß ich dem in Gedanken mal drei Monate in Aleppo wünsche, ohne Wasser und Brot, dafür aber mit Bombenhagel…….

Auch die fachmännischen Aussagen über die dämlichen Landwirte, die ja den Spargel und die Erdbeeren viel zu teuer machen und sich am Verbraucher gesundstossen gehen mir zunehmend auf die Nerven. Muss ich auch meist unkommentiert stehenlassen.

Gott sei Dank sind die meisten Kunden solche, weswegen ich mir meinen Job ausgesucht habe – freundliche, interessante Menschen, die noch ein nettes Wort zum Feierabend übrig haben.

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94 Kommentare

  1. Renee Schneider sagt

    Ich habe auch schon versucht eigene Dosen mitzubringen und Waren ohne überflüssige Verpackungen einzukaufen, bin aber regelmäßig am Wiederstand der Verkäuferin gescheitert. Mir wird dann immer viel vom nicht dürfen erzählt.
    Mittlerweile hab ich aufgegeben.
    Allerdings hat mich der Artikel doch wieder zum Nachdenken angeregt und den zivilen Widerstand geweckt.
    Meine Frau hat noch gelernt frische Eier zu Sechst in einer Papier Spitztüte zu verpacken und die Tüte nur durch falten zu verschließen. Wenn dann die Tüte an der unteren Spitze gehalten und umgedreht wurde, durften die Eier nicht herraus fallen. Auch haben wir die Tüten dann weiter verwendet und nicht wegschmeißen müssen.
    Auch finde ich furchtbar das in jedem Markt immer Erdbeeren, Tomaten und eingeschweißte, wie lackiert aussehende Äpfel angeboten werden, die aus Marocco oder Südafrika angekarrt werden und wie Pappe schmecken. Muss doch jemand kaufen, das Zeug.
    Wurst gibt es nur noch vom kleinen Fleischer um die Ecke, da kann man sich die Scheiben abzählen und der packt mir die Ware ohne viel zu fragen und Plastik Gedöns in den Korb.

  2. Desiree sagt

    Wem gefällt denn da mein Name so gut, dass er unter diesem Schreiben muss??
    Ich kann gar nicht gut genug mit solchen Zahlen arbeiten das ich hier was verstehen würde ….
    Deshalb bin ich auch nur Verkäuferin. Dreisatz ist das höchste der Gefühle – mal abgesehen von den Grundrechenarten.
    Bin doch etwas irritiert

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Desiree
      auch wir wissen nicht, was ein menschliches Gehirn dazu bringt, unter Deinem Namen zu kommentieren. Vielleicht hat er eine multiple Persönlichkeit?
      Jedenfalls haben wir den Fake-Kommentar gelöscht. Danke für den Hinweis.
      Bauer Willi

  3. Thomas Müller sagt

    Alles altbekannte Muster, entweder falsche Schwerpunktsetzung (aus Unkenntnis) oder Citizen-Consumer-Gap (der Geist ist willig, aber´bereits dieses Jahr an den Neujahrsvorsätzen gescheitert). Aber was soll die Konsequenz sein? Soll die Dame, die viel mit dem Fahrrad fährt, nun mit dem Auto fahren, nur weil sie gern Avocado isst? Oder soll sie, weil sie schon Fahrrad fährt, auf Avocados verzichten? Soll doch so mancher Schlauberger erst mal ein paar Strecken im Alltag mit dem Fahrrad zurücklegen und sich gesund ernähren – statt Wurst lieber mal einen Avocadosalat essen. Und wenn er dann doch lieber Wurst ist und dann noch eine (Salz!) und hinterher noch ein Bier, und eines ist bekanntlich keines usw. – dann ist das auch: menschlich, allzu menschlich.

    • Bauer Willi sagt

      Und weil es menschlich ist, fanden wir den Text so interessant. Ich bin da auch nicht viel anders…
      Bauer Willi

  4. Hanne Lore sagt

    Moin, der Artikel gefällt mir sehr gut, da er die vorherrschende Doppelmoral in unserer Gesellschaft exakt auf den Punkt bringt. Hier fehlt lediglich noch jene Gruppe von Verbrauchern, die am Stichtag des Ablaufs des Haltbarkeitsdatums einer Ware das Lebensmittel angeekelt in den Müll befördert – zugleich aber im Supermarkt im “Reduziert weil MHD-Ablauf” doppelt so viel einpackt wie im Haushalt benötigt, weil es ja plötzlich “billig” ist. Auf einmal ist das MHD wieder egal…
    Dass z.B. REWE die Plastiktüten abgeschafft hat, ist ja ein Zeichen in die richtige Richtung für die Umwelt. Aber: Was mich sehr als Kunde stört, ist, dass man bei den Produkten zu 98% zu Plastikverpackungen greifen MUSS! Da ist Doppelmoral ja fast schon vorprogrammiert, da ich als Kunde ja gar keine andere Wahl habe. Will ich Plastik vermeiden, darf ich keinen Supermarkt mehr betreten. Da empfinde ich die Plastiktüten-Abschaffung von REWE aber eben auch als Heuchelei. Und noch besser: Da bin ich letztens beim REWE und möchte ein Stück Käse kaufen. Eingepackt wird der Käse bei REWE (meiner Erfahrung nach) immer in einem mit Plastik beschichteten Papier und dann zusätzlich noch in einer Papiertüte. Die Dame hinter dem Tresen nimmt also mein Stück Käse und will es in das Plastik-Papier stecken. Ich sage, mir reiche es, wenn sie es lediglich in die Papiertüte tut. Sie weigert sich. Mit Händen und Füßen. So halbwegs: Ich solle mal überlegen, was ich dem Käse und der Hygiene damit antue, wenn kein Plastik drumrum ist. Wir hatten eine recht lange Diskussion, am Ende habe ich den Käse vor ihrer Nase ausgepackt, ihr das Plastikpapier zurück auf den Tresen gelegt und mein Stück Käse in das Papier gelegt, wie von mir gewünscht.
    Ein anderer Tag, ich bin bei der Konkurrenz (Edeka) einkaufen, habe dieses Mal meine irgendwann einmal geschenkte Tupperware dabei. Möchte, dass meine Wurst und der Käse dort hinein gelegt werden. Muss mich von den beiden Damen hinter dem Tresen beleidigen lassen, dass das “unhygienisch” wäre, woraufhin ich fragte, ob sie damit andeuten wollten, meine Haushaltsführung wäre schlampig? Betretenes Schweigen und danach Verweis auf den Marktleiter. Der leider nicht anwesend war. Am Ende wurde mir mein Hackfleisch (ohne Scheiß…) auf die Hände gelegt und ich habe es eigenhändig in meine Tupperdose getan. Ich hab mich fast schlappgelacht über soviel Schwachsinn und freue mich auf eine Wiederholung.
    Entschuldigung, falls Sie, lieber Leser, gerade die Nase rümpfen über meine Aktion. Aber mal im Ernst: Ist das Wurst-/Käsetheken-Plastik nicht eigentlich das Sinnloseste von allen im Supermarkt? Man packt die Ware zuhause doch eh aus, drapiert sie in eigenen Behältern, weil sie dort vermeintlich “länger frisch” blieben. Oder nicht?
    Da ich beruflich der schreibenden Zunft angehöre, habe ich, angeregt durch dieses Erlebnis, gleich am nächsten Morgen bei der Firmenzentrale angerufen und mich höchst offiziell erkundigen wollen, was denn dieses “hygienische Problem” überhaupt sei. Leider weiß ich es noch immer nicht, da wahrscheinlich auch Edeka selbst keine Ahnung hat, wovon sie da reden. Angeblich sei es “Kundenwunsch”, dass keine mitgebrachten Behälter verwendet werden dürften, genauso wie die (für mich unfassbar lächerlichen) Desinfektions-Stationen für Einkaufswagen. Die Geschichte ist für mich natürlich noch nicht vorbei 😉
    Mich würde nun aber mal interessieren, wie es hier aussieht bei den Kommentarschreibern, die sich über die heuchlerischen Kunden aufregen: Kaufen Sie mit Tupperdosen o.ä. ein? oder ist es Ihnen zu anstrengend, mit den Verkäuferinnen/Marktleitern ihren Punkt auszufechten? Oder scheuen Sie womöglich die augenrollenden Blicke anderer Kunden, die nicht so gern nachdenken und daher zur Heuchler-Gruppe gehören?

    • Stadtmensch sagt

      Ich schätze, mit Papier (meinetwegen auch beschichtet) braucht man weniger Energie, als zum Reinigen der fettigen Tupperdose mit warmem Wasser und Spülmittel. Zumal das Papier in der Müllverbrennungsanlage thermisch “restverwertet” wird. Viel problematischer finde sog. Mogelpackungen (Verschwendung) aber wer wird denn den konkurrenzgeplagten Wirtschaftsführern da reinreden wollen. Die schaffen doch Arbeitsplätze für uns Aldi-Grabbelkistenwühler.
      http://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/mogelpackungen-tricksereien-mit-viel-luft-und-doppeltem-boden

      • Hanne Lore sagt

        Mir gehts nicht um die Energie. Klar, ist die meist auch nicht “sauber” und mein Tupperware-Abwasch hinterlässt ökologische Spuren. Der Punkt ist aber, dass man den gekauften Käse nach dem Einkauf fast immer sofort aus der Verpackung nimmt und in Dosen (Tupper oder andere) legt. Und damit ist das vom Supermarkt “aufgedrängte” Plastik mehr als überflüssig.
        Vor allem aber möchte ich nicht, dass Millionen Lebewesen wegen meinem gedankenlosen Plastikkonsum qualvoll verrecken; dazu kommt dann, wenn ich lediglich “egoistisch” denke, dass das ganze durch die Tiere aufgenommene, zu kleinsten Teilen zersetzte Plastik wiederum in meinem eigenen Organismus landet. Und gesund ist das erwiesenermaßen nicht.
        Mogelpackungen sind ärgerlich, gefährden aber nicht direkt meine Gesundheit.

        • Andreas Schmid sagt

          Der Plastiktütengedanke hat aber noch ein weiteres viel zu wenig beachtetes Problem. Umweltorganisationen fahren mit dem Dieselboot??? raus auf das Meer. Sie halten die Kameras der mit Atomstrom??? geladenen Akkus auf den Plastikmüll und fahren nachher leer nach Hause. Zuhause wird über die Medien die Spendenmaschinerie angeschmissen. Wenn die mit den Spenden den Müll ordentlich entsorgen würden könnte ich mich dazu auch erweichen lassen. So aber nicht.

        • Stadtmensch sagt

          Es gibt hierzulande kein Problem mit Kunststoffverpackungen, wenn diese ordnungsgemäß der thermischen Restverwertung oder dem Recycling zugeführt werden. Der fossile Brennstoff nimmt quasi (unter Wirkungsgradverlust) den Umweg über die Verpackung. Der nächste Schritt, ist der Ersatz durch “Bio”Kunststoff (übrigens ein herrliches Oxymoron) bzw. Biopolymere.
          Lesetipp: Hermann Fischer: Stoff-Wechsel – Auf dem Weg zu einer solaren Chemie für das 21. Jahrhundert

          • Martin Gork sagt

            Wie wurden eigentlich die ganzen Kunsstoffwerbebanner und Luftballons von Campact, BUND, NABU und Greenpeace sachgerecht entsorgt, die diese zur WHES verteilen? Ist das das gute Plastik zur Weltenrettung, das dann anschließend rumfliegend in den Straßen Berlins kein Problem ist?

            https://farm1.staticflickr.com/482/32457708105_12d1474013_h.jpg

            Schizophrener Haufen, der Menschen für blöd hält und damit anscheinend wirklich recht hat. Die raffen den Unsinn nicht, den diese Konzerne verbreiten.

          • Hanne Lore sagt

            Wenn… falls.. ob…. Das ist mir zuviel Zufall. Und warum soll ich “bis dahin” so weiter machen wie bisher? Und das ganze aussitzen?
            Ich weiß nicht, ob “dieses Land” ein Kunststoffproblem hat. Fakt ist jedenfalls auch, dass nicht alles an Kunststoff im gelben Sack recycelt oder wie auch immer sonst verwertet wird.
            Denken Sie auch, dass wir alle weiterhin Billigfleisch essen sollten, bis dann irgendwann einmal das Fleisch aus dem Labor marktfähig ist?
            Tut mir leid, falls ich Ihnen zu idealistisch sein sollte.
            Und zu Herrn Schmid: Ja, schöner wäre es natürlich, wenn sich die Umweltschützer einen Einbaum aus nachhaltig gewachsenem Baum schnitzen und damit über die Meere paddeln würden, in Baumwollbekleidung ungespritzter Pflanzen, die wild auf der Wiese wachsen und ihre Eindrücke mit chemiefreien Fingerfarben aus natürlichen Inhaltsstoffen auf Naturfaser-Leinwänden klecksen, um so möglichst viele Menschen auf die Probleme in der Welt aufmerksam zu machen.
            Sie könnten aber auch einfach die Klappe halten und im Einklang mit der Natur in einer Höhle leben, und keiner merkt irgendwas, weil niemand die Probleme aufzeigt. 😉
            Manchmal müssen wohl Kompromisse sein, auch wenn sie widersprüchlich erscheinen. Ohne diese bleibt es “dunkel”.
            Ebenso könnte man Bio-Landwirte angehen, weil sie ja einen Trecker benutzen und nicht all die Hektar mit bloßen Händen bearbeiten.

            • bauerhans sagt

              pferde würde ich denen aber zugestehen,wie bei den AMISH,die haben viele pferde,maultiere und kinder.

    • Bauer Willi sagt

      Bei meinen Diskussionen mit Marktleitern habe ich meist den Eindruck, dass ich denen lästig bin. Die Verkäuferinnen haben ihre Vorschriften und scheuen sich, davon abzuweichen. Aber ob die Vorschriften sinnführend sind, darf durchaus bezweifelt werden.
      Bauer Willi

      • Inga sagt

        Ich habe auchvor längerem mal bei einem Marktleiter protestiert, dass die Bierflaschen so umweltschädigende Silberpapieretiketten haben.
        Antwort:
        Kunden wünschenes und verkäuft sich besser, von der Ökologie keine Ahnung!

        Etwas später fragte ich einen anderen Marktleiter, der gerade Speisekartoffeln anbot und in der Mitte vor der Obstabteilung anpries.
        Ich fragte, kommen die Kartoffeln vm Bauern um die Ecke? (also lokal)
        Er erhöhte sich und sagte, aber nein,die kommen alle aus Rheinland-Pfalz!
        Ob da bessere Kartoffel wachsen als bei uns?

        Vor vielen Jahren, als der starke Schnee im Müsterland die Stromleitung beschädigte, mußten alle Leute in die Turnhalle, weil die Wohnungen kalt blieben.
        Gut hatten es die, die einen KAmin hattenudn sich KAffe und Tee selber kochen konten udn auch Eintopf aus der Büchse war machen konnten.
        Die FFW aus Norhessenkamen dort hin und habne ihre Notstromagregate zur Verfügung gestellt.

        Etwas später fragte ich einen anderen Marktleiter, der gerade Speisekartoffeln anbot und in der Mitte vor der Obstabteilung anpries.

        Vor vielen Jahren, als der starke Schnee im Münsterland die Stromleitung beschädigte, mußten alle Leute in die Turnhalle, weil die Wohnungen kalt blieben.
        Gut hatten es die, die einen Kamin hatten und sich Kaffee und Tee selber kochen konnten und auch Eintopf aus der Büchse war machen konnten.
        Die FFWs aus Nordhessen kamen dort hin und haben ihre Notstromaggregate zur Verfügung gestellt.

        In der Zeitung oder andern Massenmedien war zu erfahren, dass sich in der Zeit ein jüngerer Marktleiter den Weihnachtsbaum mit elektrischen Licht vorm Markt an machte.

        Die Leute aus der benachbarten Turnhalle haben vielleicht protestiert.
        Ob es nur ältere und erfahrene waren?

        Aber der junge Marktleiter dachte bestimmt, der Weihnachtsbaum bringt %ual mehr Kundschaft!
        Das hat er bestimmt in der Berufsschule gelernt, aber nicht wie eine Kartoffel wächst oder wo der Strom herkommt!

        • Gephard sagt

          Inga, ich wohnte damals zum Schneechaos im Münsterland. Dass alle in die Turnhallen müssten ist völliger Quatsch. Das war die Anlaufstelle, für alle, die Probleme hatten. Die allermeisten Menschen sind in ihren Wohnungen geblieben. Kein Ort hat dort so viele Turnhallen, dass dort ein Großteil der Einwohner reinpassen würde. Selbst bei einem Zehntel würde es eng. Und du schreibst von Müssen. Wer hat denn damals diesen Zwang umgesetzt, und vor allem wie? Sind da Leute von Haus zu Haus gelaufen und haben gesagt: Hömma, du frierst, kommste bei uns in die Turnhalle, sonst knallt’s.

    • Paulus sagt

      Ach Hanne Lore, Du bist doch unbeschreiblich dumm. Allein der Hinweis, das Du der sogen. schreibenden Zunft angehörtst disqualifiziert dich doch schon.

      • Hanne Lore sagt

        Oh, danke für die netten Worte lieber Paulus 🙂
        Ach so, aufgrund meiner Dummheit muss ich doch nochmal nachhaken: Es disqualifiziert mich für was eigentlich?

    • Andreas Schmid sagt

      Meist steckt da der WKD dahinter. Manche Hühnerbauern dürfen Eier nur in neuen Eierschachteln verkaufen, nicht mal in gebrauchte mitgebrachte. Andere müssen theoretisch zuerst die gebrauchten an den Kunden verschenken, der wiederum die Eier in die nun eigene Schachtel füllen lässt. Bei anderen ist es wiederum mit problemlos bei gebrauchten Schachteln.

    • bauerhans sagt

      hanne lore,die lebensmittelüberwachung wird es aus seuchenrechtlichen gründen nicht zulassen,dass verbraucher ihre eigenen verpackungen zum einkaufen mitbringen.

      • Thomas sagt

        Genau um das gehts, die Verkäuferinnen halten sich an rechtliche Vorgaben, sind halt meist nicht selbsterklärend und machen in den Augen des Konsumenten nicht immer Sinn!

        • Hanne Lore sagt

          Ich weiß, dass die Verkäuferinnen sich lediglich an ihre Vorgaben halten, ich kann und will denen auch keine Vorwürfe machen und bin nett zu ihnen 😉

  5. Friedrich sagt

    Desiree. Toll geschrieben. So bekommt man als Nieeinkäufer über das Verhalten der Kunden eine gute Information. Sagt mir aber auch wie inkonsequent wir uns inzwischen umweltmäßig verhalten und wie es mit der Wertschätzung bzgl. der Nahrungsmittel aussieht. Es ist gut , daß du uns mal den Spiegel vorgehalten hast. Danke dafür !!

    • Desiree sagt

      Vielen Dank!
      Wie gesagt, heuchlerisch Doppelmoral halte ich mir auch immer wieder selbst vor – ich bin genau so wie andere Menschen.
      Die meisten meiner Kunden mag ich auch – auch wenn sie mir hin und wieder einen Denkanstoß verpassen.

  6. Dirk Wahle sagt

    Sorry, aber der Artikel ist weder witzig, noch wertvoll. Er zeugt nur von Selbstüberhöhung und strotzt vor Moralisiererei. Wenn die Verkäuferin (Autorin mag mir nicht über die Lippen kommen) menschlich so wahnsinnig wertvoll ist, warum hat sie es dann nötig, sich auf Kosten anderer zu erhöhen?

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Wenn die “Heute Show” allerlei Themen und Personen überspitzt satirisch durch den Kakau zieht, dann klatscht das Publikum. Wenn eine Verkäuferin, wie Desiree, ganz authentisch berichtet, was sie sieht und dem Leser auch noch etwas amüsant Einblick in ihre Gedankenwelt gewährt, dann wird sie dafür kritisiert. Dürfen wir denn nicht mehr hinschauen, uns selbst Gedanken machen und diese Gedanken auch äußern?
      Desiree hat hier niemanden direkt angegriffen oder entblöst. Sie hält höchstens einen Spiegel hin, wo der eine oder andere vielleicht etwas wieder erkennt.

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Herr Wahle
      vielen Dank für Ihren sachlichen und neutralen Kommentar. Wir diskutieren gerne über Sachverhalte und weniger gern über Menschen.
      Bauer Willi

    • Paulus sagt

      So ganz im Allgemeinen bezeichnet man Mitmenschen mit einer gewissen Geistesauffassung als arrogantes Arschloch.

    • Desiree sagt

      Lieber Herr Wahle….Entschuldigen Sie bitte, aber ich selbst nenne mich selbst nicht Autorin – das wäre wirklich zuviel.
      Ich habe es auch nicht nötig mich über andere zu erhöhen oder halte mich für wertvoller als andere.
      Ich liebe meine Arbeit nach wie vor.
      Oder habe ich da vielleicht einen wunden Punkt getroffen?

  7. Bruddler sagt

    Man erkennt sofort die Geschichten aus dem Alltag. Wie sehr 30 Jahre grüne Ideologien die Gehirne unserer Mitbürger versifft haben ist mehr als erschreckend!

    • Brötchen sagt

      Ach, das durchzieht die ganze Gesellschaft. Jeder hat so seine Gründe, warum er etwas macht. Finde es gut, wenn jeder die freie Entscheidung hat. Ja das kann man auch in Frage stellen.

  8. Bettina sagt

    Ein Herr kaufte unlängst vor mir beim Bäcker ein. Er klärte die Verkäuferin energisch darüber auf, dass er seine Gebäckstücke ohne die kleinen Plastikfolienstückchen eingepackt haben wolle, da Plastik etwas sehr Schlimmes sei. Derweil amüsierten sich die Kunden hinter ihm über den gerade gekauften Sixpack Wasser in seinem Einkaufswagen, in 1,5 l-Plastikflaschen, sauber verschweißt in Plastikfolie…

  9. Zenzi sagt

    “…Sie ist entsetzt, daß der Nestlé – Konzern den armen Völkern auf der ganzen Welt das kostbare Trinkwasser abgräbt und sie teuer für das gekaufte aus den Flaschen bezahlen lässt.”

    Der Lebensmittelmarkt wird unter den 10 Playern ausgemacht:
    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/die-groessten-lebensmittel-konzerne-a-982323.html
    Hier die gleiche Darstellung aber mit Pfiff geschrieben, (als Tipp fürs Buch):
    http://www.focus.de/finanzen/news/mars-coca-cola-unilever-nestle-diese-zehn-konzerne-lenken-ihren-einkaufswagen_id_3906710.html

  10. Zenzi sagt

    Gastschreiberin Desiree: Soll mal ein Buch schreiben mit griffigen Titel. Es gibt bestimmt Zigtausend die das lesen, auch wenn es vor holzschnittartigen Verallgemeinerungen und triefenden Klischees nur so tropft. Wenn ich das Thema weiterführen würde und Landwirte derart darstellen, wäre hier wieder die Lucie los. Ich halte derartige Darstellungen wenig zielführend im konstruktiven Diskurs, auch wenn viele im Geiste das Dargestellte so gern abnicken. Ein wenig mehr Esprit wünsche ich Desiree: Sie kann freundlich und mit ihrem Sachverstand durchaus auf die Kunden antworten, die ihren Ärger an der Kasse über z.B. “dämliche (reiche) Spargel-Landwirte” Luft machen. Wenn der Kunde unbedingt Anfang März Spargel haben will muss die Erde eben “geheizt” werden … und das kostet! Desiree trau dich mehr!

    • bauerhans sagt

      “Wenn ich das Thema weiterführen würde und Landwirte derart darstellen, wäre hier wieder die Lucie los.”

      ja und,die “bevormunder-parteien” haben gestern “einen aufen deckel” gekriegt.

    • Bauer Willi sagt

      Ja, das wäre wirklich Stoff für ein Buch. Ich werde den Vorschlag weitergeben…
      Bauer Willi

      • Stefan sagt

        Danke Desiree von der Kasse für die “hautnahe” Weitergabe Ihrer Eindrücke. Ihr Arbeitgeber Rewe wird es sicherlich interessieren, was Sie über Ihre Kunden denkt.

        • Brötchen sagt

          Nehmt da den Unternehmensnamen und eventuell den klarNamen raus! Muss glaube ich nicht unbedingt sein. Mein Post…Könnt ihr dann auch löschen. Willi ist ja freier unternehmer, als angestellter muss man nicht unbedingt …..

          • Bauer Willi sagt

            Hallo Brötchen
            die Autorin hat uns auf unsere Nachfrage hin bestätigt, dass wir ihren Klarnamen nennen können! Die Dame hat halt Rückgrat.
            Bauer Willi

            • Stefan sagt

              und daher habt ihr den Klarnamen auch gelöscht, weil Desiree solch ein Rückgrat hat… Mink heißt Sie nicht… aber wer den Blog wirklich ließt, findet ihrer VOLLEN Klarnamen hier…

            • Thomas Müller sagt

              Ist ja gut, Stefan, Sie haben den Durchblick (meinen Sie jedenfalls). Aber was nützt es Ihnen?

        • Thomas Müller sagt

          Also ich lese da Desiree Mink als Urheberin. Wie kommen Sie auf “Desiree XXXX”? Wollen Sie einer Desiree XXXX etwas? Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass es den Arbeitgeber interessiert, außer dass er sich freut, eine Kassiererin zu beschäftigen, die mit Freude ihrer Arbeit nachgeht, sich Gedanken macht und gut schreiben kann.
          *XXXX, vom Admin gelöscht, bitte keine persönlichen Spekulationen

            • Brötchen sagt

              Stefan, nicht nur im Einzelhandel. Zumal es da zwei Möglichkeiten gibt, einmal die Inhaber geführte Filiale, deren Chef das locker sehen könnte und dann gibt es noch die zentrale, die können auch Druck machen. Schreiben ist relativ, da gehört noch mehr dazu… Botschaft, Zielgruppe, ModeThema usw.

        • Desiree sagt

          Keine Sorge lieber Stefan – die wissen das.
          Ich mach das ja schon lange genug.
          Wenn Sie den kleinen Einblick in meine Gedanken fertig gelesen hätten, wäre Ihnen auch aufgefallen dass ich Rewe und meine Kunden immer noch schätze – auch nach so langer Zeit noch.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Zenzi
      jetzt das Angebot an dich, mal einen Artikel zu schreiben, in dem Du die Landwirte darstellst. Ich meine das ernst. Mailadresse steht im Impressum.
      Bauer Willi

      • Zenzi sagt

        Ich halte es für vermessen einen Artikel über DIE Landwirte zu schreiben. In den meisten “Diskussionen” hier tauchen immer wieder die Verallgemeinerungen auf. Meist aus dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen die dann auf die Allgemeinheit
        “hochgerechnet” werden. Die Einstellung finde ich problematisch und wird der Sache nicht gerecht. Ich versuche die Dinge differenziert wahrzunehmen und in diesem Sinn zu argumentieren.
        Weil das schwierig ist bieten sich natürlich Statistiken an, die quasi ein etwas gröberes Raster über Verhältnismäßigkeiten legen.
        So steigt dann z. B. der Einsatz von Antibiotika, PSM oder der von Glyphosat im europäischen Raum. Oder in Deutschland.
        Aber von euch spritzt natürlich keiner mehr als die Jahre vorher. Oder?
        Na klar, ihr seit ja keine “Insektenzüchter” oder so ähnlich…

    • Desiree sagt

      Zenzi- da gibt es schon genug Bücher z. B. “Neulich im Discounter” oder ” Die Leiden einer jungen Kassiererin”
      Das sind wesentlich talentierter Leute als ich als Autoren am Werk gewesen.
      Die ziehen aber im Schutze des anonymen Pseudonyms auch mehr vom Leder. Ich kann die Lektüre nur empfehlen.
      Und ich würde mich über einen Artikel über Landwirte hier sehr freuen. Leg los!

  11. Andreas Schmid sagt

    Die Klischee entstammen doch dem realen Leben. Es sind nicht alle so, aber man trifft oft darauf.

    Ein Bekannter von mir betreibt zwei “Dorf-Edekas”. Er muss an die Kasse eigentlich nicht dorfbekannte Kassierrerinnen hinsetzen. Weil sonst der Plastiktütenverschmäher keine Advokados kauft. Da wäre für den Kunden das Risiko zu groß, dass im Dorf negativ über sie geredet wird. In der Stadt kennt keiner den anderen, so spielt das keine Rolle. Da wird die soziale “Dorfkontrolle” in das Internet verlagert.

  12. Super geschrieben. Ob Desiree nicht eine Ghostwriterin ist? So viel Sachverstand, Hintergrundwissen, psychologische Beobachtungsgabe UND Schreibkompetenz – und das als REWE Kassiererin – erstaunlich. Weiß schon, dass ich hier gnadenlos mein eigenes Klischeedenken offenbare – meistens stimmen’s halt, die Klischees. Hut ab jedenfalls, wenn’s wahr ist…

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Peter
      Ja, die Dame verfügt über eine tolle Schreibkompetenz. Aber ich habe den Eindruck, dass da einfach mal was raus musste. Wir haben den Text übrigens nicht bearbeitet, sondern genau so gebracht, wie Desiree ihn uns geschickt hat. Zu den Klischees: Soll ja auch Bauern geben, die Bücher schreiben… 😉 🙂 SAUEREI!
      Bauer Willi

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Hallo Stefan, ich frage mich schon die ganze Zeit, was Dein Grund sein könnte, was Dich an der Person Desiree stört? In ihrer Story wird sie nie “persönlich”, sondern beschreibt allenfalls “Typen” im Supermarkt. Sie nennt keine Klarnamen, klagt auch niemanden persönlich an und verrät nichts Privates. Und Rewe gibt es auch tausendfach in Deutschland. Ich sehe also keinen Grund warum sie jemand ein “Tratschmaul” nennen sollte, außer…. ?
        Alois

    • Ich seh das so sagt

      Sie meinen ein weiblicher Agrar-Wallraff, die die gedanklichen Peinlichkeiten und argumentativen Hoppalas aus den unendlichen Gängen der Konsumtempel ans Tageslicht bringt ?
      Ich finde sie hat das super gemacht !
      Als Bauer-Willi-Geheimagentin Desiree Bond könnte man sie ja noch mit einem Mikro im Knopfloch ausstatten – für künftige Live-Berichte.

  13. Schön geschrieben, sollte man vielleicht in groß oder mit diesen digitalen Werbetafeln im Kassenbereich aushängen, um die Wartezeit mit ein wenig kurzweil zu versüßen.
    Und ganz ehrlich, ich habe mich auch wieder erkannt, obwohl ich zum Glück nicht so oft Einkaufen muss…..aber wenn dann doch…..

    Gruß Klaus Weber

    • das wäre echt eine gute Idee mit dem Aushängen, da würden so manche Leute beim Lesen kleiner… und wenn dann nur eine Kleinigkeit geändert wird bei jedem, wäre es schon ein großer Erfolg

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