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Das Ende der Massentierhaltung

Der Philosoph Richard David Precht referierte auf dem Zukunftsdialog Agrar & Ernährung in Berlin vor wenigen Tagen. Er prophezeite das Ende der Massentierhaltung. Aber nicht aus ethischen oder moralischen Gründen. Sondern weil die Technisierung weitergehen und die ökonomische Vernunft mit der billigeren Produktion von Kunstfleisch siegen werde. Er forderte die Bauer auf umzudenken und Chancen zu nutzen.

Aber ich weiß nicht, ob die Bauern auf Philosophen hören…?

Alois

 

Richard David Precht prophezeit ein Ende der Massentierhaltung. In 20 Jahren wird sich die Mehrheit der Menschen von Kunstfleisch ernähren, sagte der Philosoph und Autor beim Zukunftsdialog Agrar & Ernährung der ZEIT und der agrarzeitung in Berlin. Seinen ganzen Vortrag sehen Sie im Video (zv)

Posted by DIE ZEIT on Mittwoch, 31. Mai 2017

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64 Kommentare

  1. Paulus sagt

    Als nicht ganz zurück gebliebener Naturwissenschaftler bilde ich mir ein, bezogen auf alle derzeit gültigen naturwissenschaftliche Erkenntnisse, allenfalls über Wissen im Nanobereich zu verfügen. Erstaunlich, dass sich Geisterwissenschaftler erdreisten gültige Antworten gefunden zu haben und diese auch noch selbstbewusst propagieren.
    Die von Precht dargestellte Innovation dürfte nach meinem bescheidenen Kenntnisstand nur mit GVO zu realisieren sein.
    Damit ist das Thema, angesichts der vorherrschend unwissenschaftlich gesellschaftlichen Meinung, nach meiner Auffassung gestorben.
    Die von sich überzeugten Besserwissenden bzw. Weltverbesserer schießen sich mit ihren Thesen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben doch eher selbst ins Bein.
    Von einer ernst zu nehmenden philosophischen Fakultät erwarte ich entschieden mehr.
    Nicht belastbares und hinter unverständlichen Wortgeflechten verstecktes Geseihere ist nicht hilfreich.

    • Inga sagt

      Warum, geht es nicht ohne GVO?

      Wie wird das Stück Fleisch aus einer Zelle des Rindernackens hergestellt?

      Doch ohne Gentechnik, oder?
      Wenn dieses Prinzip dieser Machart vervielfältigt wird, dann wäre doch alles ok, oder?

      Mich würde nur interessieren, wo dann die viele Milch herkommen soll!?!

      Davon hat Precht nichts gesagt.

      • Mark sagt

        Na, Milch herzustellen geht ja noch wesentlich einfacher als Steaks wachsen zu lassen. Man vermehrt einfach Drüsengewebezellen, gibt danach ein Schuss Oxytocin hinzu und schon sprudelt die Milch (frei nach Precht).

        • Inga sagt

          Hat das Precht behauptet, Mark
          das mit der Euterzelle?

          Vorstellen kann ich es mir gut, dass man Drüsengewebezellen, auch einfacher wie Fleischzellen herstellen kann, aber wissen tue ich es noch nicht!

    • Frank Jentzsch sagt

      Es ist jetzt zwar einiges an Zeit vergangen, aber ich erlaube mir diese Aussage eines “zurück gebliebenen Naturwissenschaftlers” mindestens deshalb in Frage zu stellen, weil nur ein Mensch auf dieser Welt die “Glaskugel” besitzt – ich.
      Ganz im Ernst: vorausschauende Aussagen lassen sich genauso wenig verifizieren wie negieren. Alles andere ist höchst unseriös bzw. Inkompetent, da offensichtlich Emotionen die treibende Schreibmotorik gestützt haben.
      Vorausschauende Thesen sollten mit Offenheit empfangen werden. Max Planck, Einstein … und viele andere wären sehr froh darüber gewesen, wenn anfängliche Aussagen über deren Theorien von Offenheit getragen gewesen wären.

      • bauerhans sagt

        Precht lebt gut davon,alles infrage zu stellen.
        ich glaube,sein motto ist : was stört mich mein geschwätz von gestern.

  2. Sandra Harms sagt

    Aha, da ist er ja wider, der link´s güne emporkömmling, der liebling der medien, lange hippi haare, merkwürdige ansichten, ja! Das pass gut zum zeitgeist einer gewissen klientel ! hoffentlich verschwindet der typ, der bekanntermaßen ausser medienpräsens noch nichts aber auch garnichts gerissen hat in seinem leben, wider dahin verschwinden wo er hergekommen ist, nämlich aus bzw in der versenkung. da kann er dann ja auch künstliches wabbel fleisch aus der petrischale essen und sichs gut gehen lassen. vielleicht sollte man ihm mal stecken, das es menschen gibt die hart arbeiten müssen, und das jemand der hart arbeitet auch was ordentliches auf dem teller haben will. kein mensch wird freiwillig so einen fraß zusich nehmen, noch nicht mal er selber, aber uns will er kunst zeugs aussem labor verkaufen…. Er soll mal ruhig herkommen, dann kann er mal am eigenen leib erfahren, was es heist mit den händen zu arbeiten anstatt solchen mist daher zu labern.

    • bauerhans sagt

      der hat sehr erfolgreich bücher verkauft.

      “Er ist Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg”

      • Sandra Harms sagt

        bauerhans
        dann hat er es ja nicht weit zu mir, ich kann ja schon mal die hacke scharf machen,die rüben müssten stellenweise gehackt werden. Ja, lass ihn bücher verkauft haben, mit den händen hat er anscheinend noch nie gearbeitet, sonst würd er nicht so dämlich daher reden.

        • bauerhans sagt

          “mit den händen hat er anscheinend noch nie gearbeitet”

          das ist heute nicht mehr erstrebenswert.

          • Sandra Harms sagt

            sag mal bauerhans, tut es not das du mir so in den rücken fällst?
            hier gehts darum das jemand der die meiste zeit vom staat lebt mal mitbekommt wo die kohle letztlich herkommt

            • Christian sagt

              Wer Bücher verkauft, lebt nicht vom Staat.

              Weißt du eigentlich, was für eine Arbeit es ist, sich tage- und wochenlang in ein Thema einzulesen? Das ist keine Arbeit wie Rüben hacken, es macht keinen Menschen satt. Aber es ist dennoch verdammt anstrengend, besonders wenn man es ernsthaft und richtig macht. Man muss hart am Ball bleiben, damit es nicht im Sande verläuft.

              Ob es Precht richtig macht, weiß ich nicht. Ernsthaft scheint es auf jeden Fall zu sein.

              Wenn du ihn so blöd anmachst, unterstützt du ihn in gewisser Weise. Weil z.B. ich mir denke: wie blöd, vielleicht hat er ja mehr Recht, als ich zuerst dachte.

              Er hat auch nicht gesagt, dass er Kunstfleisch gut findet und es gern selbst essen will. Es ist eine Warnung anLandwirte, dass die Wirtschaft und Ernährung vermutlich in die Richtung gehen werden.

              Die Bauern, ob rechtsgrün, linksblau oder obenohne sollen einfach nicht in ein paar Jahren ohne Existenz dastehen. Für so eine Warnung muss man viel recherchieren und sich damit beschäftigen. Da steckt viel Arbeit dahinter.

  3. Leute wie Herr Precht übersehen bei ihren Visionen das einfache Naturgesetz, das von nichts nichts kommt. Man kann es auch komplizierter aus der Thermodynamik ableiten, aber stoffliche und physikalische Prozesse sind Geisteswissenschaftlern vielleicht nicht so vertraut. Alle technischen Revolutionen der letzten 150 Jahre waren und sind ohne billige Energie und Erdöl nicht möglich, beides wird auf Dauer nicht billig bleiben. Synthetikfleisch wird nie wirtschaftlicher/energieeffizienter sein als das, was die Evolution hervorgebracht hat.

    • Inga sagt

      als Synthetik kann man das Fleisch aus aus der Petrieschale nicht bezeichnen, weil es ja eine Vermehrung einer lebenden Muskelzelle ist.

  4. Mark sagt

    Durchbruch geschafft, Precht hat das ernährungstechnische Perpetuum mobile erfunden. Wie alle Erfinder von Perpetuum mobilen trägt er seine Erfindung der staundenden Öffentlichkeit in einer sehr engagierten, überzeugenden, unzweifelhaften und achselschweißteibenden Form vor. Dass die Bauern quasi als Kollateralnutzen von der achselschweißtreibenden Tierhaltung befreit werden ist doch sehr zu begrüßen.

  5. bauerhans sagt

    im moment kommt ja das einzig funktionierende e-auto der welt aus dem sillicon valley,das jedenfalls sagen bestimmter börsengurus,die weiter behaupten,die deutsche autoindustrie wäre in 20 jahren pleite.
    am kunstfleisch sind die dran,garantiert,weils ein geschäft werden kann.
    übrigens hatte herr precht neulich bei jauch (werwirdmillionär) grosse schwierigkeiten,ich war doch überrascht.

  6. AdT sagt

    Die Lebensmittelhersteller forcieren inzwischen Vegan. Vegan wird gehyped.

    Die Nahrungsmittelindustrie kann so Herstellungskosten sparen. Die traurige Rügenwalder-Vurst ist das eine. Das andere ist: Mit Vegan-Labels werden Produkte versehen, die schon immer vegan waren und von Nicht-Veggies gekauft wurden und werden: Manner-Waffeln, dunkle Schokolade, Nudeln (Hartweizengrieß) etc.

    Soll das – ähnlich wie bei der gescheiterten Gentechnik-Kennzeichnung (s. Diskussion zum Beitrag “Ohne Gentechnik”) – dazu dienen, dem Verbraucher zu zeigen, dass Vegan schon längst Normalität ist? Um im zweiten Schritt fleisch-, ei- und milchhaltige Produkte zu veganisieren, d.h. in der Herstellung billiger zu machen, Analoga nicht mehr hinterrücks, sondern offensiv mit starkem Preisaufschlag auf den Markt zu werfen?

    • rebecca sagt

      Da “Nicht” Veganer vermutlich die Schokolade die sie gerne essen auch kaufen wenn da ein Vegan Kleber draufpappt, aber Veganer die nicht kaufen würden wenn keiner drauf ist, dient die Vegan Kennzeichnung von bereits veganen Produkten vermutlich eher dem Marketing.

    • bauerhans sagt

      “Vegan wird gehyped.”

      die industrie versuchte “auf den zug aufzuspringen”,aber offensichtlich läufts nicht so,die absatzzahlen sind eingebrochen,weils wohl doch nicht die menge an vegetariern gibt,an veganern sowieso nicht.
      sich vegetarisch oder vegan zu ernähren,funktioniert sicherlich in grossen städten,aber aufem land ist das ein ziemlicher aufwand.

      • AdT sagt

        Bei den Fleischimitaten wurde neulich eine Stagnation gemeldet. Ansonsten liegt Vegan weiter im Trend. Die Fleischimitate verachten die meisten “richtigen” Veganer. Die Käufer sind überwiegend Fleischesser, die weniger Fleisch essen wollen oder sie einfach ausprobiert haben (viele Einmalkäufer). Darüber gibt es Erhebungen. Ich habe die Imitate eigentlich nur bei Senioren auf dem Tisch gesehen, die auch viel Fernseh schauen und vielleicht als erste von diesen Produkten erfuhren (meine Theorie, da auch sonst viel über die Fernsehwelt, den Florian und die Helene, gesprochen wird).

  7. Schweinebauer Piet sagt

    Ach Herr Precht, wenn 80 Prozent dagegen sind und so beim Einkauf handeln, wird auch anders produziert, da es sonst keiner kauft!

  8. Wenn man die Entwicklung der Menschheit über einen langen Zeitraum anguckt, kann man nachzeichnen, dass sich der Mensch Schritt für Schritt aus der Natur herauslöst. In diesem Ablösen von der Natur war die Agrarisierung vor ca. 10.000 Jahren ein Phasenübergang, der mit einer grundlegenden Änderung der Ernährungsgewohnheiten verbunden war.

    Seit der Industriellen Revolution befinden wir uns in Sachen Ablösung von der Natur wieder in einem Phasenübergang.

    Dass der jetzige Phasenübergang ebenfalls mit einer grundlegenden Änderung der Ernährungsgewohnheiten einhergehen wird, liegt auf der Hand. Erstens können wir mit einer immer noch wachsenden Weltbevölkerung nicht so weitermachen wie in den vergangenen 10.000 Jahren, denn der Planet hat keine Flächen und Ressourcen mehr, die der Mensch neu erschließen kann und in der Besiedlung des Weltraums zeichnet sich rein gar nichts ab. Zweitens liegt Nahrung aus dem Labor vollkommen in der Logik des Wegs, den der Mensch bisher gegangen ist.

    Ich glaube nicht, dass Kunstfleisch schon in fünf oder zwanzig Jahren das Normalfleisch verdrängen wird, aber es gibt viele Hinweise darauf, dass Nahrung aus dem Labor irgendwann zur Realität wird. Der Mensch stimmt sich ja schon seit vielen Jahren auf Labornahrung ein: mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Diese sind nichts anderes als Vorläufer der kommenden Labornahrung.

    Die künftigen Chemitarier werden sich ekeln, wenn sie hören, was wir heute alles essen. Wie wir uns ekeln, wenn wir hören, was Naturvölker so alles essen.

  9. Zenzi sagt

    Interessant. Die Herstellung von Kunstfleisch wäre allein schon gut für den Fleischbedarf der Chinesen und der ganzen Fastfoodketten. Man bedenke: Es war die Endstehung der Fastfoodketten damals in den 50ern welche die Massentierhaltungen hervorbrachten.

    Wenn Kunstfleischproduktion erst mal günstig genug wird, kann ich mir gut vorstellen, dass es angenommen wird.

    Und stimmt das : Es sind nur ca 6.- Gewinn bei einem Schwein?!!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bevor ich das Zeugs esse, hänge ich mich lieber auf, ganz ökologisch mit einem Hanfseil. 😉

      • bauerhans sagt

        der eine hier hatte das auch gemacht,brauchte aber zwei anläufe,beim ersten wars seil gerissen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Im nahen Bach wollte sich mal eine Frau umbringen, sie lies von ihrem Vorhaben ab, weil das Wasser zu kalt war. 😉

      • Ich seh das so sagt

        Zusatzfrage an Zenzi et al.:
        Von welchem Gewinn je Schwein sind sie denn ausgegangen ?

        • Zenzi sagt

          20-30 Euro Gewinn für so 120 kg Schwein am Stück (oder sind die schwerer?) hätte ich getippt. Wenn ich rechne, dass von 120 kg Lebendgewicht irgendwas um 100 kg Fleisch bleiben ( tja wieviel Fleisch bleibt wohl, wenn die Knochen, Haut und Ingreisch abgezogen ist?) Das ist doch real, oder?
          6.- ist Ausbeutung am Schwein und dem LandwirtInn!

          • bauerhans sagt

            früher hatten wir bei eigenen ferkeln ca. 100DM überschuss(arbeit+gewinn)

          • Ich seh das so sagt

            Erklären sie das mal Astrid. Die meint ja steif und fest, es sind die Bauern die Tiere ausbeuten.

            • Inga sagt

              Durch die Massentierhaltung ist es ja billiger geworden gegenüber früher!
              als Bauerhans noch 100DM pro 6 Wochen altes Ferkel bekommen hat.
              Und weil es so billig ist, nutzen es die Verbraucher aus, so ist Bauer und Tier vom Konsumenten ausgebeutet.

              Wenn man dann noch hört, dass 30% des Fleisches in verschiedenen Formen dann auch noch weggeschmissen wird, weil es so billig ist!?!

              Das ist echt Tierquälerei für Gedankenlosigkeit!
              Das muß schleunigst geändert werden, darin hat Precht recht!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      https://www.stmelf.bayern.de/idb/schweinemastkonv.html

      Ganz unten gibt es die Funktion “Vollkosten Rechnung”

      Nach Abzug der Faktorkosten bleiben -0,30 €/Tier Unternehmergewinn über.

      Kalkuliert ist 1 Arbeitsstunde (17,23 €) je Mastplatz , bei einem Umtrieb von 2,63 Schweinen im Jahr = 6,55 Euro je Schwein.

      Viel leicht kann auch bauerhans zu den Gewinnen was sagen.

    • Inga sagt

      “Und stimmt das : Es sind nur ca 6.- Gewinn bei einem Schwein?!!”

      Ja das stimmt Zenzi

  10. Paulus sagt

    Der gute Herr Precht den ich durchaus schätze, generiert in eigener Sache gerne Aufmerksamkeit und gibt auch irgendwelchen Talkshows Anlass darüber zu diskutieren.
    Er ist ein begnadeter Selbstdarsteller und klimpert zweifelsfrei virtuos auf allen Instrumenten der Rhetorik.
    Erstaunlich ist, dass sich Naturwissenschaftler in äußerster Zurückhaltung üben, während Philosophen ganz offensichtlich über weitergehende Erkenntnisse verfügen und verzweifelt versuchen bestimmte Themen für sich zu reklamieren.
    Von der letztgenannten Fakultät wünsche ich mir seit vielen Jahren einen ernstzunehmenden Entwurf zur Zukunft unseres gesellschaftlichen Systems. Da kommt seit der sogen. Aufklärung leider nichts – aber auch gar nichts! Die sogen. Frankfurter Schule hat schlicht ins Chaos geführt und somit versagt.
    In einem früheren Beitrag hatte ich mich schon mal dazu geäußert, wie leicht wir die Kommilitoninnen der Geisterwissenschaften mit DHMO hinters Licht führen konnten.
    Mit einer Petrischale hätten die eher eine Kotzschale im Klinikum in Verbindung gebracht. Über „inkompetent kompensorische Gedanken“ und über „kontingenz diversifizierbare Nebenfolgekonflikte“ haben wir zum Glück nicht diskutiert, sonst wären wir auch nach 10 Semestern noch nicht zum Punkt gekommen.

    Was Herr Precht vorgetragen hat ist einerseits uralter Adel oder basiert auf eher vagen und derzeit nicht belastbaren Annahmen. Davon abgesehen zweifele ich an seiner ökonomischen Kompetenz die ja auch erstmal zu beweisen wäre.
    Insofern nehme ich die geistigen Ergüsse von Precht zwar durchaus ernst, verlagere sie als realistisch denkender Naturwissenschaftler aber eher in die sehr langfristige Zukunft.
    Sympathisch ist, dass er unter den Achseln genauso schwitz wie ich, wenn ich an heißen Tagen mal einen Vortrag halten muss. Bevor wir uns über Invitroburger oder sonstigen Scheiß unterhalten hätte ich gerne ein Rezept wie man diese unangenehme Begleiterscheinung abstellen kann.

  11. BerndK sagt

    Der ist ja ganz besoffen von der Vorstellung, das in Silicon Valley Kunstfleisch hergestellt wird. Silicon…da hat man ja immer Sand im Mund 🙂 .

  12. Friedrich K. sagt

    “Wer den technischen Fortschritt unterschätzt, wird eines Tages aufwachen und die ganze Welt um ihn herum hat sich geändert.” – Hämische Kommentare zu diesem Thema sind fehl am Platz!

    Die genannten Projekte zur Entwicklung synthetischen Fleisches gibt es, und es wird mit Hochdruck und viel Geld daran geforscht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Produkte im Lebensmittelhandel auftauchen werden und den medial vorbereiteten Verbrauchern eine ethisch korrekte Alternative zu herkömmlichen Fleisch(-Produkten) sein werden. Die Tierrechtsorganisationen übernehmen seit Jahren konzertiert das Marketing.
    Siehe:
    http://invitrofleisch.info/
    http://www.impossiblefoods.com/
    http://www.supermeat.com/ oder eine Übersicht:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Cultured_meat

    Wenn die Technik reif ist, wird die Herstellung bald auch preiswerter sein können als es Produkte aus der herkömmlichen Tierhaltung heute sind.
    Nicht die Landwirte ernähren unsere Verbraucher, sondern der Lebensmittelhandel. Wenn diese Produkte ihren Absatz finden, stehen die Tierhalter mit ihren Ställen als die Verlierer da. Und die Biobauern erst recht, den deren Kunden werden diese Produkte als erste akzeptieren. Schließlich ist es der nächste hippe Trend zu einer Ernährung, durch die man sich besser fühlt…

    • rebecca sagt

      Zustimmung. Bis auf die Sache mit den Biobauern. Ich glaub nicht das deren Klientel so schnell auf Kunstfleisch umsteigt.

      Das werden eher die, die billig egal wie es hergestellt wird kaufen. Insofern ist zu hoffen, das zuerst die Großbetriebe die industriell ohne Rücksicht auf Tierwohl und Natur produzieren verschwinden und deren Produkte durch Kunsterzeugnisse ersetzt werden.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Man sollte mal von den Unterstellungen Abschied nehmen, dass Großbetriebe ohne Rücksicht auf Tierwohl und Natur produzieren, das stimmt einfach nicht

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Ich sehe das auch so. Letztlich setzen sich technische Lösungen durch. Auch wenn zwischendurch Irrwege beschritten werden. Selbst wenn sich jetzt erst einmal noch so viele vor Kunstfleisch ekeln. Aber wie Precht richtigerweise sagt, kommen hier ethische, ökologische und ökonomische Trends zusammen. Der Verbraucher wird zugreifen, wenn es günstiger ist, dazu noch ökologischer und dann kommt noch das gute Gewissen, dass dafür kein Tier mehr leiden und sterben muss.
      Ich glaube aber, die Entwicklung wird nicht so schnell gehen wir Precht prophezeit. Trotzdem sollten wir als Bauern das als Fingerzeig ernst nehmen und darüber nachdenken.
      Alois

      • Paulus sagt

        Könnte es nicht genau andersherum kommen, dass die Produkte aus dem Bioreaktor als Laborrattenfraß verschmäht und Produkte aus natürlicher Haltung als höherwertig angesehen und somit bevorzugt werden? Ich denke, diesen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen. Ob das was mit Geschmack oder Statusdenken oder sonst was tun hat lasse ich mal ganz außen vor. Nicht jede Innovation und sei sie noch so sinnvoll findet gesellschaftlichen Zuspruch.
        Liebe Bauern, lasst euch von einem Precht oder irgendwelchen geistig Entrückten Weltverbesserern nicht hinter die Fichte führen.

  13. AdT sagt

    “Kunstfleisch ??? Bahhh wie eklig. Das erinnert mich an einen Film, wo Leichen zu Nahrung umgewandelt wurden.”

    Na ja, anders wäre es ja noch brutaler.

    Der Markt für über Tiere erzeugtes Fleisch bricht spätestens dann zusammen, wenn das “Kunstfleisch” – oder sagen wir: das synthetisch hergestellte Fleisch – in Geschmack und Textur mindestens gleichwertig und in der Herstellung wirtschaftlicher ist als Fleisch von intelligenten und fühlenden Tieren.

    Was ist wohl angenehmer? Den Vorgängen zuzusehen, wie sie im Video zum vorigen Beitrag https://www.bauerwilli.com/videoueberwachung-gegen-tierquaelerei/ gezeigt werden? Oder einem Bioreaktor zuzusehen?

    Der marktgängige Bioreaktor kommt – dank Gentechnik, aber allseits akzeptierter Gentechnik im geschlossenen System!

    • Ich seh das so sagt

      Geschätzter Anwalt:
      Vor wenigen Tagen (Zuckerlüge) äußerte ich meinen Eindruck, “daß irgendwie ohnehin alles was aus landwirtschaftlichen Produkten erzeugt wird, sowieso nur schädlich sein kann (egal ob Bio oder nicht): Äpfel, Kartoffel, Weizen, Rübenzucker, …
      Aber wenn uns dann in den Drogerien und Supermärkten, die Must-Haves-Segnungen der „neuesten Forschungen“ entgegenschlagen, muß man doch zuschlagen – der Gesundheit wegen ? Wie etwa bei (völlig überflüssigen) Vitaminpillen für die schon rund 23 Milliarden Euro ausgegeben werden (Doku: Die Tricks der Gesundheitsbranche).”

      Damals meinten sie noch: “Klingt etwas paranoid, zumindest weinerlich. Beobachte nur, dass einige Landwirte gern die Opferrolle spielen und im Lamento baden und dafür so ziemlich jeden Anlass aufgreifen.”
      Heute schon – nachdem ein Philosoph daraus ein kommende Realität macht – sehen den “Kunst”-Lebensmitteln angenehm entgegen – wenn Geschmack und Textur halbwegs entsprechen.

      Während sie zwar noch an einen Horrorfilm erinnert, sehen sie es doch kommen – vor allem, weil es (schon wieder) billiger ist.

      Mich erinnert das aus Jugendtagen als Unilever mit Kunstbutter (= Margarine-) Marken wie vor allem Rama etc.) massiv in der Werbung auftrat an so einen Slogan mit dem man von Bauernseite ein wenig gegenzuhalten versuchte . Er hieß: “Endlich ist es gelungen aus Sch..se Butter herzustellen, an Geschmack und Farbe wird noch gearbeitet”. (n)

      • AdT sagt

        Was wollen Sie mir sagen? Wenn Sie schon Probleme mit Vitamintabletten und Margarine (ohne gehärtete Fette) haben… O.k., als Milchbauer sagt man vielleicht so was.

  14. Ich seh das so sagt

    David Precht, 2017: “Der Markt regelt nicht die Ethik.”
    Berthold Brecht, 1928: “Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral”

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