Bauer Willi
Kommentare 70

“Das Bild der Bauern…”

ist der Titel eines 8-minütigen Beitrages von Oda Lambrecht im NDR. Mit dabei die Agrarblogger Markus Holtkötter, Thomas Fabry und Dirk Niehaus (Bocholter Landschwein), die auf unterschiedlichen Medien (Twitter, Youtube, Facebook, Snapchat) immer aktuell über die Arbeit auf ihren Höfen berichten. Zum Thema befragt wird auch der Vizepräsident des DBV, Werner Schwarz, sowie der Wirtschaftsjournalist der FAZ, Jan Grossarth.

Ich habe mir den Beitrag jetzt mehrfach angesehen, um zu ergründen, warum er gemacht wurde und wem er hilft. Im Gedächtnis geblieben ist mir der Satz von Oda Lambrecht zum Schluss des Berichtes:

(Zitat) “Je mehr schöne und problemfreie Bilder er und seine Kollegen (gemeint sind die Agrarblogger) verbreiten, desto mehr müssen Journalisten auf die Probleme schauen”. (Zitat Ende)

Mein persönliches Fazit: Das Wirken der Agrarblogger wird als störend empfunden. Das Wissen über die Wahrheit und die Hoheit über die Meinungsbildung ist Journalisten vorbehalten.

Oder wie seht ihr das? Bildet euch eine eigene Meinung. Deshalb hier der Link zum Film und bitte danach kommentieren:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medienpolitik/Das-Bild-der-Bauern,bauernverband148.html

Euer Bauer Willi,

der trotzdem weiter bloggen wird. Und den sachlichen Dialog mit denjenigen suchen, die dazu bereit sind.  Am Freitag habe ich dazu eine Anfrage von Greenpeace bekommen. Geht doch!

 

 

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70 Kommentare

  1. ohmeyer sagt

    Woher weis so ein Journalist was richtig oder falsch ist? Oder ist er der von Gott Gesandte der noch ohne ohne weisen Ratschlag handelt weil der Dienstmann mit seinen Informationen noch im Hofbräuhaus sitzt? Ich halte das schon für sehr anmaßend was der Herr da von sich gibt. Ich habe den Eindruck es könnte ja sein das dem Journalisten das Alleinstellungsmerkmal abhanden kommt. Womit soll er dann noch Geld verdienen wenn die Bauern einfach sagen wie es ist.

    • Andreas Müller sagt

      Woher weis so ein konventioneller Bauer was richtig oder falsch ist? Oder ist er der von Gott Gesandte der noch ohne ohne weisen Ratschlag handelt weil der Bauerverband mit seinen Informationen noch im Hofbräuhaus sitzt? Ich halte das schon für sehr anmaßend was die konventionellen Bauern da von sich geben. Ich habe den Eindruck es könnte ja sein das den konventionellen Bauern das Alleinstellungsmerkmal abhanden kommt. Womit soll der konventionelle Bauer dann noch Geld verdienen wenn die Journalisten einfach sagen wie es ist.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Woher weiß der Apotheker was für Pülferchen er in das zukünftige Medikament mischen muss?

        Es könnte ja sein, dass der Präsident des Apothekerverbandes mit seinen Informationen gerade im Hofbräuhaus sitzt.

        Ich halte das schon für sehr anmaßend was ein “Internetbauer” so von von sich gibt.
        Glauben sie eigentlich dass jeder Hampelmann einen ausgebildetem Landwirt Ratschläge geben muss. 🙁

        • Andreas Müller sagt

          Die Pharmaindustrie wird es dem Apotheker schon flüstern welches Pülverchen er einsetzen soll.

          Vergleichen Sie Landwirte mit Ausbildung mit Pharmakologen mit 5-6 jährigen Studium?

          • Mark Rössler sagt

            Und wer flüstert Ihnen Ihren Unfug ins Ohr?
            Die Industrie der Schamanen und Druiden?

            • Andreas Müller sagt

              Welchen Unfug genau? Kenne keine Schamanen und Druiden… Sie scheinbar schon.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Der Apotheker, oder die Apothekerin studiert nicht Jährlich sondern in Semestern, in der Regel mindestens 8 Semester.

            Werde meiner Nichte keine Empfehlungen geben, für ihren Beruf als Apothekerin, werde sie dennoch mal fragen, ob sie mir in Wein und obstbaulichen Fragen überlegen ist.

            • Andreas Müller sagt

              In der Realität 9 Semester plus 1 Anerkennungsjahr in Deutschland in dem eine Diplomarbeit bearbeitet wird. Mit Doktorarbeit noch 3 Jahre. Abitur mit NC

              Landwirt wird man bereits mit ein Jahr Vollzeit an der Berufsschule und zwei Jahre duale Ausbildung, verkürzte Ausbildung nach zwei Jahren auf Antrag… Einstieg mit Hauptschulabschluss möglich.

              • Ok nun mal kurz erklärt ja ich komme von der Hauptschule dann Realschulabschluss. Weiter genau wie sie beschreiben 2 Jahre verkürzte Lehre. Danach Gesellenjahr. Weiter mit der Landwirtschaftsschule und dann ein Jahr höhere Landbauschule mit Abschluss zum staatlichgeprüften Landwirt. Dann habe ich einige Jahre in der Landwirtschaft gearbeitet bevor ich selbstständig wurde . Und wenn ich mich in den letzten 30 Jahren nicht weitergebildet hätte wäre mein Betrieb nicht mer ,denn fast alles was ich damals gelernt habe ist heute verboten . Gesetze ändern sich ect. Das ist genauso wie in jedem anderen Beruf. Der große Unterschied…. in unserem Beruf werden Preise nicht vom Produzenten gemacht. Das muss sich ändern. Es werden Preise am Rande der produktionsexistens gemacht so das viele Kollegen mit dem Rücken zur Wand stehen. Die haben teilweise nicht mal Die Zeit sich zu äußern. Darum machen das Kollegen. Das nennt sich Demokratie bzw.das Prinzip von raifeisen

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Der Vater der Apothekerin war gelernter Winzer, war der jetzt nicht in der Lage, Weinbau zu betreiben, oder war der “Dümmer” als seine Tochter?

      • Obstbäuerin sagt

        Ich würde mich sehr freuen, wenn ein Journalist mal sagen würde, wie es bei uns ist. Wir spritzen seit 40 Jahren Glyphosat und andere »Pestizide« (Mittel gegen die Pest) aber es findet kein Bienen- Schmetterlings- und Vögelsterben statt. Ganz im Gegenteil haben wir in diesem Jahr ein Flugjahr der Maikäfer.

  2. Rainer Henking sagt

    Was mich immer mehr erstaunt und ehrlich auch entsetzt, ist die zunehmende Polarisierung, nicht nur bei der hier geführten Diskussion, sondern grundsätzlich bei fast allen Themen. Von der Weltpolitik bis zur Zuckerlimo, überall redet jeder mit! Dabei ist ein Muster, dass Fachleuten grundsätzlich unterstellt wird, sie seien eh gekauft.
    Mich frustriert der Blick in die Kommentarspalten zunehmend und ich bin drauf und dran, mich von der Informationsflut komplett zu befreien.

    • Andreas Müller sagt

      Da mich die Zuckerlimo und die Weltpolitik betrifft und hier ein Blog mit polarisierenden Beiträgen ist, wüßte ich nicht was jemanden daran hindern sollte?

    • Bauer Willi sagt

      @Rainer Henking
      nicht von wenigen, lauten Stimmen frustrieren lassen. Manch einem geht es auch nur um Provokation und weniger um die Sache. Es gibt Kommentatoren, auf die ich nicht mehr antworte, weil ich ihnen damit nur eine Vorlage für den nächsten negativen Post bieten würde.
      Bauer Willi

  3. Philipp sagt

    Ich sehe das im Prinzip wie Willi. Ich habe mir schon echt viele Dokus über Landwirtschaft und Tierhaltung angesehen. Die Berichterstattungen sind oft (nicht immer) einfach viel zu oberflächlich. Maßnahmen wie z.B. der Ferkelschutzkorb oder das Kupieren der Schwänze werden zwar genannt, aber nicht richtig erklärt, warum das so gemacht wird bzw. wie.
    Das Bocholter Landschwein hat das Schwänzekupieren einmal live gezeigt. Tierquälerei habe ich dabei nicht feststellen können. Sowas habe ich aber in keiner Doku vorher gesehen.

    • Inga sagt

      Deswegen ist der Schnitt am Schwanz im letzen Drittel, da ist nur Knorpel unter der Haut und des tut dem Ferkel so viel weh, wie uns das Fingernägelschneiden.

      Wenn dem Betrachter das Quieken der Ferkel stört, dann ist es eher die Angst vor dem gefangenzuwerden, (eine kurze Feiheitsberaubung), eine natürliche Reaktion, aber nicht vor dem Schmerz beim Kupieren.

      • Wiedemann Karin sagt

        Mich wundert immer, dass es gegen das Ohrlöcherstechen bei kleinen Kindern nichts gesagt wird. Kleine Ferkel quieken nun mal wenn man sie auf den Arm nimmt. Eine völlig normale Reaktion, aber das machen Sie mal Jemandem klar, der davon keine Ahnung hat, das aber ganz viel.

  4. AdT sagt

    >>„Je mehr schöne und problemfreie Bilder er und seine Kollegen (gemeint sind die Agrarblogger) verbreiten, desto mehr müssen Journalisten auf die Probleme schauen“. (Zitat Ende)<<

    An dem Satz ist nichts Verwerfliches. Die Presse ist im besten Fall der Wachhund der Öffentlichkeit. Der Satz lautet ja nicht, Journalisten sollten Probleme vortäuschen – sondern eben auf die Probleme schauen.

    Ich sehe keine Anhaltspunkte für Bauer Willis Fazit, das Wirken der Agrarblogger werde als störend empfunden, das Wissen über die Wahrheit und die Hoheit über die Meinungsbildung sei Journalisten vorbehalten. Das Wirken der Agrarblogger gibt Journalisten ja auch Anlass und Gelegenheit, es kritisch zu würdigen und andere Stimmen zu übertragen.

    • Ich seh das so sagt

      Wir sind schon alles sehr gespannt, wenn der Journalismus z.B. aus den Krankenhäusern künftig mehr Bilder aus der Prosektur bringt. Man kann ja die Bilder von Geheilten wirklich nicht mehr sehen.
      Oder Reportagen von Anwälten die Prozesse verlieren.
      Weil heutzutage zieht der moderne Mensch aus dem Versagen, aus den Fehlern, aus dem Schiefgegangenen seinen Antrieb und Motivation ….
      Außerdem mangelt es ja wirklich an Horrormeldungen, Alarmen, Weltuntergängen.
      Nur sowas hebt die allgemeine Stimmung und schafft Gefühle der Zuversicht.

      Und wenn endlich alles nur so richtig schön Scheiße ist, braucht man keine Berichte mehr, daß die Braunen an der Regierung sind.

    • Mark sagt

      “Eine solche Haltung findet der Journalist Jan Grossarth “hochproblematisch”. Der Redakteur der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ) schreibt seit vielen Jahren über Landwirtschaft. Grossarth hat den Eindruck, dass so letztlich eine vielstimmige, facettenreiche Diskussion über Landwirtschaft unterbunden werden solle. Jan Grossarth möchte als Journalist möglichst umfassend informieren auch über Probleme in der Tierhaltung.”
      Dieses Zitat belegt Willis Fazit besser. Grossarth unterstellt hier, dass nur “er” umfassend über Landwirtschaft informieren kann. Welch arrogante Selbstüberschätzung.

      • AdT sagt

        Ich habe auch den Eindruck, dass bestimmte Blogger eine vielstimmige, facettenreiche Diskussion über Landwirtschaft unterbinden möchten. Mehrmals trat bei den Machern von “Frag doch mal den Landwirt” die frivole Anspruchshaltung an Medien zutage, dass ihr Imperativ so zu verstehen ist: “Frag gefälligst den Landwirt und keinen anderen”.

        Es wäre durchaus “hochproblematisch”, wenn sich Journalisten tatsächlich daran hielten. So habe ich Herrn Grossarths Äußerung verstanden, und so verstehe ich den Appell von Oda Lambrecht an sich und ihre Kollegen: “Je mehr schöne und problemfreie Bilder er und seine Kollegen (gemeint sind die Agrarblogger) verbreiten, desto mehr müssen Journalisten auf die Probleme schauen.”

        Das “Problembewusstsein”, wie es also Grossarth und Lambrecht äußern, führt dazu, dass die Deutungshoheit nicht allein kommerziellen und Image-Interessen überlassen wird, die ich bei Agrarbloggern und nachgelagerten Fleischverkäufern lebensnah vermute. So sieht verantwortungsvoller Journalismus aus.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Jahrelang hat die Presse Horrorbilder verbreitet und damit dem uninformierten Lesern ein Bild untergejubelt, dass alle Betriebe so wirtschaften.

          Mit dem Eierverkauf von glücklichen Hühnern hat meine Mutter schon vor 40 Jahren aufgehört, weil die ehemaligen Kunde lieber das um ein Pfennig billigere Ei im Supermarkt gekauft haben.
          Dass das Huhn vom ALDI Ei nicht mehr auf der Wiese scharrt, das hätte die Presse schon lange berichten können, vielleicht hätten die Hühnerhalter mit 100 oder 200 Hühner nicht aufgegeben.

          Wenn Herr Grossarth die Agrarblogger kritisiert, und meint er müsse auf die Probleme schauen, damit sagt dieser Mann indirekt, dass die Agrarblogger die Unwahrheit sagen.

    • Paulus sagt

      „Das Wirken der Agrarblogger gibt Journalisten ja auch Anlass und Gelegenheit, es kritisch zu würdigen und andere Stimmen zu übertragen.“
      Einverstanden AdT, bei korrekter Gegenüberstellung und/oder deutlicher Kennzeichnung als Meinung! Genau dazu scheinen Journalisten zunehmend nicht mehr im Stand zu sein.

      Im technisch wissenschaftlichen Bereich werden Anfragen von Journalisten schon seit langer Zeit entweder schlicht ignoriert oder es gibt ein vorbereitetes Script, auch als Pressemitteilung bezeichnet. Wenig aussagend, mit ein wenig BlaBla, geschickter Werbung für die eigene Institution aber wenig Inhalt. Was irgendwelche selbsternannten Wissenschaftsjournalisten daraus machen ist z.T. absurd. Wenn man es z.B. mal in die „Zeit“ oder ähnliche sogen. Qualitätsmedien gebracht hat, die Artikel und Leserkommentare liest, stellt man verwundert fest, dass man als Mitverfasser eines Skriptums eigentlich gar keine Ahnung von dem Thema haben kann.
      In den Foren sind dann zu ca. 90% nur noch Nobelpreisverdächtige unterwegs. Ein ganz heißes Thema, neben der LW ist z.Zt. die Energiewende mit allem Drum und Dran – was da so alles propagiert wird …
      Was bleibt, ist zuletzt die Hoffnung auf die Vernunft kompetenter Ministerialbeamter und z.B. der Experten der dena.
      Der letzte Satz ist mir jetzt so rausgerutscht.

  5. Dorfmensch sagt

    Lieber Willi,
    vielen Dank für den Beitrag, der meiner Meinung nach das Grundproblem der “Zusammenarbeit” zwischen Journalisten und Landwirte zielgenau trifft.
    Ein Teil der Journalisten maßt sich an, über Landwirte zu richten, zumeist ohne tiefere landwirtschaftliche Sachkenntnis und wie man es im Video sehen und hören kann auch mit den Verzicht auf durchgehend wahrheitsgemäße Fakten.
    Landwirte dürfen also keine Öffentlichkeitsarbeit betreiben und Journalisten dürfen Fakten verbreiten, deren Wahrheitsgehalt noch Luft nach oben hat. Leben wir wirklich noch in einer Demokratie oder doch in einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft (die Gutmenschen versus Landwirte)?
    Damit ich nicht falsch verstanden werde, meine Kritik gilt nicht allen Journalisten. Ich kenne eine Reihe guter Journalisten, die sich offen und mit Akrepie mit den Dingen befassen über die sie schreiben. Machmal hilft es der Wahrheitsfindung, wenn Journalisten gut zu hören und erst dann zur Feder greifen, wenn alles verstanden worden ist.
    Ich kann nur empfehlen, dass Nichtlandwirte inklusive Journalisten Hoffeste besuchen, sich alles anschauen und unvoreingenommen auch mit den Landwirten über alles zu reden. Es schadet auch nicht, Schreckensmeldungen zum Nachteil der Landwirte kritisch zu hinterfragen. Macht aber Arbeit und kann die Veröffentlichung des nächsten oberflächlichen und anmaßenden Beitrages verzögern.
    Ich hoffe auch weiterhin, dass sich irgendwann der wirkliche Qualitätsjournalismus sich durchsetzen wird.

  6. Friedrich sagt

    @Ein fünftel der Schweine verenden bis kurz vor dem Schlachthof.So ist es oben zu lesen.
    Auch wird sich über den Ferkelschutzkorb negativ ausgelassen. Zeigt mir , daß nur Ahnungslose so etwas schreiben und kritisieren. Der Ferkelschutzkorb bewahrt viele Ferkel vor dem Erdrückungstod durch die Muttersau. Gehen wir die anfallenden 20% Verluste einmal durch. Rd. 10/15% der Ferkel werden an und von der Sau trotzdem noch erdrückt . Das waren mal im Stroh und ohne Schutzkorb 25% der Ferkel. Also halbiert. Weitere 5% der Ferkel an der Sau sterben wegen Anomalien wie Grätscher ,Milchmangel usw.. In der Ferkelaufzucht kommen so 1 – 2 % und in der Mast noch einmal 1- 2 % dazu. Also rd 20%. Das ist schon ein Erfolg , denn die Verluste waren in der Vergangenheit , trotz niedriger Ferkelzahlen je Sau , erheblich höher . Der Ferkelschutzkorb, insgesamt bessere Haltungsbedingungen , Sauenzüchtung usw. haben diese Verluste auch in der Aufzucht und Mast halbiert. Was heute als schlecht medial verkauft wird , ist in der Produktion ein großer Erfolg. So Ahnungslos sind heute unsere Medien und NGOs. Die wissen überhaupt nicht wo wir herkommen und was für ein unendlicher Einsatz zur Verringerung der Verluste von den Tierhaltern erbracht wurde. Neulich sprach ich mit dem Kadaverentsorgungsunternehmen . Die sagten , daß die Tierverluste in der Landwirtschaft keine Rolle mehr spielen würden von der Stückzahl und Menge . Das meiste zu Entsorgende wären heute Hunde , Katzen, Sportpferde, Hobbyschafe,Ziegen usw.. Fragt da einer nach der tiergerechten Haltung ?

  7. Eckehard Niemann sagt

    ZITAT: “Landwirt Marcus Holtkötter sieht allerdings aktuell keine Tierschutzprobleme in der Schweinehaltung. “Ich sehe es doch, dass die Betriebe sich gut um die Tiere kümmern”, sagt Holtkötter. Grundsätzlich habe man natürlich in großen Ställen auch immer einige kranke Tiere. Das sei aber nicht anders als in einer Großstadt, wo es auch kranke Leute gebe.”
    HAT HERR HOLTKÖTTER SOWAS WIRKLICH GESAGT??

    • Schmeckt gut sagt

      Genau. Es zeigt, dass der Bauer mit der Feldspritze gute Agrarpraxis betreibt. Er behandelt seine Kulturen nach dem täglichen Bienenflug. So wie es die Gesellschaft von uns erwartet 🙂

      • Andreas Müller sagt

        darauf kann man wirklich nur als Landwirt stolz sein – abends bienengefährliche Agrarchemie zu versprühen… genauso wie man auf den Geruch von frisch gehäckseltem Mais abfährt… oder dass angeblich auf Mähdreschern nur glückliche Leute sitzen? Wer ist hier jetzt schräg?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Soweit es geht, solle man jeden Pflanzenschutz nachdem Bienenflug ausbringen, weil man sonst den Bienenflug stört.
          Das hat mit bienengefährlichen Mitteln nichts zu tun, können sie halt nicht wissen, wenn man das “Fachwissen” nur bei Tante Google bezieht.

      • Schmeckt gut sagt

        Tja, habe ich nicht anders erwartet. Die Bauern haben halt eine andere Wahrnehmung von der Umwelt. Wir erkennen, wenn Pflanzen Probleme bekommen und dies am besten rechtzeitig (nennt man den grünen Daumen). Typische Gerüche gehören dazu (Heu, Mais, auch Dung oder Gülle). Und das der Einsatz einer Feldspritze gleich mit gefährlicher Agrochemie verknüpft wird, war klar. Insbesondere unsere geschätzten Kollegen aus dem Bioanbau müssen sehr viel häufiger empfindliche Kulturen mit den zugelassenen Mitteln behandeln. Ich habe den Kollegen immer gesagt, die medial beeinflußte Wahrnehmung ändert sich in der Bevölkerung und genau dies fällt ihnen einmal vor die Füße. Anscheinend ist es langsam soweit: Der Bauer opfert nicht seinen wohlverdienten Feierabend ohne Grund. Er verteilt extrem teure Stoffe (ob Agrochemie oder Pflanzenstärkungsmittel sei mal dahingestellt) nicht nur aus Spaß. Nein er versucht die Pflanzen optimal zu versorgen und zu schützen. Und genau dies sollte nach dem täglichen Bieneflug erfolgen, insbesondere wenn die Kulturen von Bienen angeflogen werden. Noch ein wichtiger Hinweis: Bienengefährliche Mittel in von Bienen angeflogenen Beständen einzusetzen (auch das dort vorhandene blühende Unkraut zählt dazu), ist verboten. Das weiß jeder Anwender mit Sachkundeausweis 😉

  8. Sabine sagt

    Das riecht nach Angstschweiß und ich kann da Mitfühlen. Die traditionellen Medien sind vom Internet schlicht überrannt worden. Während man vor zehn Jahren noch irgendwas studiert haben, sich durch X Praktika kämpfen und u.U. noch den richtigen Leuten die Tasche tragen musste, hat das Internet jeden, der drei Symbole in der richtigen Reihenfolge antippen kann, die Möglichkeit beschert sich mit seiner Sicht der Dinge zu präsentieren.
    Die, die sich vor Kurzem noch als vierte Kraft feierten, verschleißen sich jetzt im Versuch zwischen Verschwörungstheoretikern und Cat-Content ihren Platz zu finden.
    Und jetzt bloggen die Bauern auch noch und können das Handy so in den Saustall halten, dass es nicht nach Tierkerker aussieht. Mist!
    Ja, guter Journalismus ist wichtig und wird gebraucht. Blöd nur, dass es eben oft nicht die klassischen Journalisten sind, die komplizierte Zusammenhänge erklären und wirklich wichtige Informationen so aufbereiten, dass man sie auch verstehen kann. Es sind inzwischen die Trevor Noahs und John Olivers, die der Welt die Systeme und ihre Fehler erklären. Es schon sehr demütigend sein, wenn Katzen und Komiker einem den Job wegnehmen.

  9. Andreas Müller sagt

    uns das hier ist der Blog eines wirtschaftsliberalen Besitzers eines Bauernhofs und Landwirt in der Rentenzeit der eigentlich Zeit seines Lebens für Grosskonzerne (Agrarchemie und Genussmittel) gearbeitet hat und seine “Wahrheit” verbreitet.

    Es gibt bekanntlich nicht nur eine Sicht der Dinge

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bauer Willi lässt auch ihre Sicht der Dinge zu, obwohl ihre Sicht aus landwirtschaftlicher Betrachtung ziemlich schräg zu beurteilen ist.

      • Andreas Müller sagt

        alles eine Frage der Perspektive. Bin halt kritischer Verbraucher und liebe Artenvielfalt, kleinbäuerlich geprägte Landschaften, artgerechte Tierhaltung und gesundes Essen – darf ich das nicht?

        • Schmeckt gut sagt

          Dürfen? Na klar. Dazu gehört aber auch, sich vorurteilsfrei mit den Problemen der Gegenseite auseinanderzusetzen. Dazu gehört, anzuerkennen, dass wir administrativen Zwängen ausgesetzt sind, die eben diese, immer kritisierte, effektive Wirtschaftsweise erfordert (Definition fehlt – ich weiß. Dies Darzustellen erfordert aber einen Besuch auf den Betrieben – am besten mindestens einen Vormittag freinehmen). Dazu gehört, zu erkennen, dass die im Moment gestellten Forderungen die Betriebe massiv überfordern – wenn sie sehr kurzfristig umgesetzt werden sollen. Es geht wie immer ums Geld, denn wenn wir finanziell nicht in der Lage sind, unseren Lebensunterhalt sicherzustellen, haben unsere Betriebe die Existenzberechtigung verloren. Das gilt für alle Bewirtschaftungsformen, auch für die erträumten 😉

          • Andreas Müller sagt

            mit einem Fachabitur im Bereich Agrarwirtschaft und einem Praktikum beim Tierarzt (was dazu führte, dass ich nicht Tierarzt wurde) auf dem Land benötige ich nicht mehr so viele Einblicke.

            Ich verstehe die Sachzwänge – kann allerdings nicht wertschätzen, wie ein Großteil der Landwirte in Deutschland Landwirtschaft betreibt und dies auch noch gut findet.

            • Paulus sagt

              Wenn Sie gewisse Sachzwänge verstehen, werter Herr Müller, ist dies sozusagen die erste Stufe der Erkenntnis. Kleinbäuerlich geprägte Landschaften fände ich auch ganz toll, allein aus rein ästhetischen und somit eher egoistischen Gründen. Schließlich wünsche ich mir, wie viele andere Mitmenschen auch, ein abwechslungsreich gestaltetes und artenreiches Environment zwecks Lustgewinns in meiner Freizeit. Soviel Ehrlichkeit muss schon sein.
              Ich komme aus einem sogen. bäuerlichem Milieu, aus einer benachteiligten Mittelgebirgslandschaft. Die Anzahl der ha (einschl. Forst) war schon nicht schlecht, und trotzdem war es wirtschaftlich (perspektivisch) nicht mehr darstellbar. Von ca. 8-10 Bauern im Dorf hat genau einer überlebt und mit dem hätte ich nie tauschen wollen.
              Gesunde Lebensmittel produzieren vornehmlich Großbetriebe, und zwar verlässlich, davon kann man sich z.B. hier im Rheinland überzeugen. Genau die erfahren nicht nur meine Wertschätzung sondern auch die von zig-tausend anderen Verbrauchern.
              Vielleicht gelangen Sie jetzt zur zweiten Stufe der Erkenntnis.
              Ach so, ist ein Fachabitur im Bereich Agrarwirtschaft so etwas Ähnliches wie Oberinspektor? Würde meine kluge Sekretärin jetzt fragen.

            • Andreas Müller sagt

              eher Richtung A14/15, wenn ich Beamter wäre und in Ihrer Klassifikation denken würde. Komme allerdings aus der Wirtschaft.

              und schöne Grüße an Ihre Sekretärin an der Uni oder im Wissenschaftsbetrieb. Die mag bestimmt, wenn Sie Ihr Aufmerksamkeit “schenken”.

  10. bauerhans sagt

    alle blogger haben ihre jeweiligen fans!
    kritische nachfragen gibts wenige,dafür einzelne belehrungen und auch aggressive ablehnung.
    dass sich ein dialog mit dem verbraucher ergibt,kann ich nicht erkennen.

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