Bauer Willi
Kommentare 47

Biodiversität anderswo…

Wir haben hier schon häufiger über Biodiversität diskutiert. Darum möchte ich euch mal ein paar Bilder zeigen, die ich selbst auf mehreren Reisen durch die Ukraine (Zeitraum März bis Juni, Westukraine) aufgenommen habe. Von Gesprächen mit Betriebsleitern weiß ich, dass die meisten Parzellen zwischen 500 und 2.000 Hektar groß sind. Das letzte Bild (mit mir drauf) ist eine Schwarzerde-Parzelle von 900 Hektar, die seit mehreren Jahren nicht bewirtschaftet wurde.

Zum Vergleich: in unserer Betriebsgemeinschaft bewirtschaften wir 90 Hektar auf 19 (!) Parzellen. Die paar Grünlandflächen nicht mitgezählt. Und wir haben Blühstreifen und Bienenweiden angelegt.

So, und jetzt können wir weiter über fehlende Biodiversität in Deutschland diskutieren…

 

Euer Bauer Willi

 

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47 Kommentare

  1. Alfons Balmann sagt

    Hallo Willi,

    dieser Artikel hat mehrere Probleme:

    1. Es gibt in der Ukraine nicht sehr viele Schläge, die über 500 ha groß sind. Selbst die Schlaggrößen der ganz großen Unternehmen (>10000 ha) liegen zumeist eher in einer Größe von 20 bis 120 ha. 500-2000 ha ist die Größe der meisten Großbetriebe. Vielleicht liegt ein Missverständnis vor.

    2. Gerade in der Wetukraine wird sehr viel Fläche von Hauswirtschaften mit oft weniger als 1 ha Fläche bewirtschaftet. Das heißt es gibt einerseits große Schläge und andererseits mehr oder weniger große “Hausgärten” in denen Gemüse, Kattoffeln und Winterfutter für die eine Kuh erzeugt wird.

    3. Die Brachflächen sind, wie mir gesagt wurde, oftmals Flächen im Gemeindeeigentum bzw. anderem öffentlichen Eigentum bei denen oft niemand großes Interesse an einer sinnvollen Nutzung hat. Der ganz große Teil der Agrarfläche befindet sich in zersplitertem Privateigentum mit im Regelfall deutlich unter 10 ha. Flächenkauf ist nach wie vor nicht möglich.

    4. Ich bn kein Biodiversitätsexperte, aber ich bezweifle, dass man anhand der Fotos auf die Biodiversität schließen kann. Selbst die der Brachfläche mag sehr wertvoll sein.

    Viele Grüße
    Alfons

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Alfons
      nun bin ich mehrfach in der West-Ukraine gewesen und habe mich persönlich mit den Betriebsleitern unterhalten. So hat ein Unternehmen, dass ich besucht habe, 80.000 ha in der Bewirtschaftung und dies auf Betriebe zwischen 8.000 und 15.000 ha aufgeteilt, damit es noch “übersichtlich” bleibt. Habe selber an zwei nebeneinanderliegenden Zuckerrübenparzellen gestanden, von denen einer 1.800 ha groß war (Schlaglänge 2,5 km), der andere “nur” 600 ha. Der Weizenschlag hat 2.500 ha. In Russland habe ich Prodimex besucht. Der (private) Eigentümer bewirtschaftet mittlerweile über 700.000 ha.

      Die Hauswirtschaften habe ich auch gesehen. Die liegen um die Ortschaften herum und dürften etwa 2-3% der Ackerfläche ausmachen. Hier liegt die Schlaggröße meist unter 0,2 ha. Sind in der Regel Selbstversorger, der Rest wird von der Oma am Strassenrand verkauft. Für die Versorgung des Landes ist diese Menge unerheblich, denn in den Städten gibt es Supermärkte, die unseren ähneln.

      Das letzte Bild zeigt eine Brachfläche von 900 ha, die rund 300 Eigentümer hat. Will man eine solche Fläche pachten (nichts anderes ist möglich) bekommt der Verpächter meist den Gegenwert von einigen dt Weizen. Daran orientiert sich der Pachtpreis. Da ich mehrfach verschiedene Leute gefragt habe, ist diese Aussage valide. Von Gemeindeeigentum habe ich in keinem einzigen Fall gehört.

      Ich bin auch kein Biodiversitätsexperte aber mir wurde gesagt, dass nach etwa 10 Jahren ohne Nutzung auf der Brachfläche langsam ein Birkenwald entsteht. Was die genutzten Flächen (Getreide, Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen, Soja) angeht, werden diese so bewirtschaftet wie im westlichen Europa.
      Bauer Willi

      • Alfons Balmann sagt

        Lieber Willi,

        2500 ha bedeutet, dass der Schlag 25 Quadratkilometer groß wäre. Also idealtypisch 5 km lang und breit. Auf den Fotos habe ich nicht den Eindruck, dass die Feldränder 5 km entfernt sind. Selbst eine Schlaglänge von 2,5 km spricht, sofern die Breite geringer als die Länge ist, eher für eine Schlaggröße von weniger als 500 ha. In diesen Dimensionen müssen zudem die natürlichen Verhältnisse schon sehr idealtypisch sein, damit eine solche größe sich produktionstechnisch, arbeits- und betriebswirtschaftlich lohnt.

        Um meine oben genannten Zahlen zu den Schlaggrößen zu prüfen, hatte ich gestern vor meinem Post extra noch beim precision-farming-Verantwortlichen eines großen Konzerns mit über 100 000 ha nachgefragt, der mir die Zahlen 20 bis 120 ha als häufigste Schlaggröße bestätigt hat. Auch derartige Konzerne haben aus den oben genannten Gründen innerhalb ihrer Cluster mit teilweise über 30 000 ha kaum Schläge mit einer Größe von 500 ha.

        In der Tat werden in der Ukraine nach einem erheblichen Konzentrationsprozess zwischen 2007 und 2013 heute wohl etwa 7 Mio. ha von Unternehmen/Konzernen mit über 10 000 ha bewirtschaftet. Dass sind jedoch noch immer weniger als 20 % der Agrarfläche. Deutlich mehr Fläche wird einerseits von Großbetrieben mit 500 bis teilweise 10000 ha bewirtschaftet (für die Schläge mit 500 ha aus betriebs- und arbeitswirtschaftlichen Gründen kaum Sinn machen) sowie andererseits den Hauswirtschaften. D.h., der Anteil der Hauswirtschaften beträgt nicht bei etwa 3 %, sondern bei über über 30 %. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich bei meinen Reisen durch die Ukraine über diese Zahlen zu den Hauswirtschaften auch immer wieder wundere… Aber das ist die offizielle Statistik. Zudem sind sie vor allem in der Westukraine aktiv, wo ich eher selten hinkomme.

        Beim Foto mit der Brachfläche kann ich nicht abschätzen, ob es ein einziger Schlag wäre, und wo sie liegt. Allerdings wundere ich mich immer wieder, wie oft Brachflächen in unmittelbarer Nähe der Dörfer liegen. Vielleicht werden sie von den Hauswirtschaften für die Fütterung der Kühe genutzt. Viele Quellen berichten, dass diese Flächen meistens in öffentlicher Hand sind, der leider noch fast 20 % der potentiell nutzbaren Agrarfläche gehören (siehe mein Verweis unten). Und hier versickert noch immer vieles infolge der Korruption. Die Betriebe die vielleicht Interesse daran hätten, die Fläche in die Produktion zu nehmen, scheuen die nötigen Investitionen der Rekultivierung, da oft nur schwer mit diesen Partnern rechtssichere landfristige Verträge abzuschließen sind. Denn es würde dabei allzuoft jemand unter dem Tisch die Hand aufhalten.

        Noch etwas zur Produktionsintensität: es gibt in der Westukraine mit den dort günstigeren klimatischen Verhältnissen, wenngleich schlechteren Böden Unternehmen, die nach eigenen Angaben über 8 t Weizen ernten und wo ähnlich intensiv gewirtschaftet wird wie bei uns. Allerdings finden wir in unseren Analysen oft, dass hohe Erträge nicht zugleich eine hohe Rentabilität gewährleisten. Eine intensive Produktionsweise impliziert teilweise höhere Kosten als bei uns; denn abgesehen von den Lohnkosten und Pachtpreisen sind die Kosten der anderen Inputs kaum günstiger als bei uns. Vor allem die Zinskosten sind enorm. Auf der Erlösseite stehen deutlich niedrigere Erzeugerpreise als bei uns infolge ungünstiger Infrastruktur und der Transportkosten in die Verbrauchsregionen in Westeuropa, dem Nahen Osten, Nordafrika und China. Zudem gibt es keine 300 € Flächenprämie.

        Zur Überprüfung meiner obigen Zahlen verweise ich beispielsweise auf die vom Deutsch-Ukrainischen agrarpolitischen Dialog herausgegebenen Fact Sheets: https://www.apd-ukraine.de/images/Fact_sheets_2017_de.pdf

        Viele Grüße
        Alfons

  2. Schweinebauer Piet sagt

    Was ist Biodiversität und was bringt sie? ? Geht es damit allen besser?

  3. Mark sagt

    In der Ukraine haben die Leute wichtigere Probleme als Biodiversität auf Äckern! Vielleicht ist unser Problem, kein tatsächlichen Probleme zu haben ….

    • Inga sagt

      Aber hallo?

      Unsere Ökologie lebt von Biodiversität, Mark!
      Sie ist die Voraussetzung dafür!

      Wenn man andere sorgen hat, muß die von alleine funktionieren, aber wenn sie gefährdet ist, dann muß sich Gedanken darüber machen, wie man sie rettet oder nicht noch mehr schädigt.
      Das machen studierte Experten, aber damit alle mitmachen, weil ja alle ein T3el davon sind, muß es in der Öffentlichkeit ausdiskutiert werden, auch mit denen, die das mit Grimms Märchen verwechseln!

      • Thea S sagt

        “Unsere Ökologie lebt von Biodiversität” – Eigentlich ist Ökologie “nur” eine Wissenschaft, die die Beziehung von Lebewesen mit der unbelebten Umwelt und untereinander untersucht. Die Biodiversität ist die Folge der unbelebten und belebten Umwelt. Da wir in einer Kulturlandschaft leben, steuern wir (d.h. die Bauern und die auf sie wirkende Gesellschaft), welche Biodiversität wir haben wollen. Es gibt in eine Kulturlandschaft keine “natürliche” Biodiversität. Wir können auf einem Feld viel Ertrag und wenig Biodiversität erzeugen, viel Biodiversität und wenig Ertrag, oder eine Mischung daraus. Wieviel von jedem wird hier oft viel und kontrovers diskutiert. Der wissenschaftlichen Ökologie ist das eigentlich egal.

        • Inga sagt

          Ökoliogie ist der Haushalt der Lebewesen auf unserm Planeten!

          Die sich klimatisch anpassen, Thea,
          jedenfalls darf die nicht zerstört werden, shcon gar nicht aus niederen Bewegsgründen.
          Wie umweltschädliche Sachen in unseren Lebenmittelpunkt stellen!

  4. bauerhans sagt

    das sind die flächen,von denen wir in zukunft ernährt werden,weil hier bei uns ja einerseits der flächenverbrauch zunehmen und andererseits das “bauernsterben” aufgrund weiterer auflagen weitergehen wird.
    die discounter werden beizeiten verträge abschliessen,um sich die “rohstoffe” zu sichern.
    CT baut ja schon schweinezucht- und mastanlagen in RU.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Das Bauernsterben wird nicht nur durch Auflagen verursacht, sondern vor allem durch nicht auskömmliche Erzeugerpreise. Die rühren von der Marktmacht von Leuten wie CT her, die mit dem Geld, dass sie den Bauern in Deutschland vorenthalten, dann ihre Mastanlagen in Billiglohnländern des Ostens aufbauen. Ob dahinter wohl ein System steckt?

      • Mark Rössler sagt

        Und in anderen Systemen sind die Bauern nicht arm?
        Nur dort ist auch meist der Rest der Bevölkerung bettel arm.

        Das ist vermutlich das Paradies für den Schwarzen Block und vieler anderer, die von “System dahinter” sprechen. Die Menschen die dort, Venezuela oder anderswo leben, haben kein besseres Leben, im Gegenteil.

        Vielleicht sollte man die Einkommen von Arbeitern begrenzen, dann lohnt es sich für den Nachwuchs weniger in die Industrie zu wechseln und mit viel Glück werden an 2, 3 Hofnachfolger den Betrieb doch übernehmen.
        Wage ich aber stark zu bezweifeln, gerade wenn dann vermeintliche Bauernvereine mit Greenpeace, BUND und sonstigen landwirtschaftsfeindlichen Spendenorganisationen gegen die Landwirtschaft Stimmung machen.

        • Ottmar Ilchmann sagt

          An der Begrenzung der Arbeitereinkommen arbeitet ja CT und die ganze Fleischindustrie bereits, allerdings nur an der Begrenzung der Einkommen osteuropäischer Kollegen. Wird wohl nichts bringen für die Hofnachfolge in Deutschland. Da könnten vielleicht bessere Erzeugerpreise helfen, für die sich angeblich landwirtschaftsfeindliche NGOs teilweise massiv einsetzen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Was nützt es, wenn einerseits die NGOs erkennen, dass die Erzeugerpreise zu nieder sind, auf der anderen Seite noch mehr ökologische Maßnahmen fordern, die der Bauer ohne finanzielle Vergütung ausführen soll?

        • Inga sagt

          Ja, Marc,
          ich weiß nicht wie alt du bist,
          aber früher als es noch nicht en vogue war, dass die Frauen einen Beruf ergreifen, da haben sie in der Landwirtschaft geholfen, für ein paar DM in der Stunde.
          Was gab es da zu tun?
          Vor meiner Zeit gab es noch Getreidehacken,
          nach 1960 haben die Damen uns geholfen beim RübenHacken, eventuell Getreidegarben aufstellen, Kartoffel lesen und Runkelrüben ausziehen, was ich noch miterlebt habe. Vielleicht auch bei der Zuckerrübenernte!
          In den 70igern sagte unser Prof. an der Uni, diese Damen sind schuld, dass es keine Babies mehr gibt. Denn sie haben ihre Töchter dazu erzogen einen Beruf zu erlernen und diese machten Karriere und nahmen die Pille, sie hatten keine Zeit mehr Babies zu bekommen und uns zu helfen. Auch weil sie einen ganz anderen Stundenlohn bekamen, als wir Bauern je bezahlen könnten. Selbst die Fabrikarbeiter bekamen mehr.

          Und die Fabrik hatte immer Arbeit für sie, nicht nur in der Saison.

          Die Technisierung ging weiter und diese Damen waren bei uns überflüssig.
          Vielleicht wurden deswegen Bäche für die Flurbereinigung begradigt, die Frösche fühlten sich nicht mehr wohl und ihr Bestand schrumpfte.

          Die Störche verzogen sich und brachten sie keine Babies mehr 😉

          Also wurde für ehrliche Arbeit an der Natur weniger bezahlt als für eventuell umweltschädliches Industriegut aus der Fabrik.

          Wie gesund ist das?

          Und da muß angesetzt werden.

          Arbeit an der Natur muß besser bezahlt werden, z.B. Fleisch teurer, damit der Bauer mit der Hälfte von Mastschweinen seine Familie ernähren kann und damit weniger verbraucht wird, weniger gegessen wird, deswegen die Menschen vielleicht gesünder leben und werden und die Natur mehr achtet..

      • Mark sagt

        “Das Bauernsterben wird nicht nur durch Auflagen verursacht, …” Dieser Teil der Aussage ist definitiv falsch!!

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Haben Sie mit allen Kollegen gesprochen, die aufhören? Hören alle wegen der Auflagen auf? Keiner, z.B. im Milchbereich, wegen der Preiskrise? Steile These!

          • Ich seh das so sagt

            Die die Ursachen meist sehr eng miteinander verzahnt sind, scheint mir ihre Argumentation ein Streit um des Kaisers Bart. Die Wirkung ist aber am Ende immer die gleiche.

          • Mark sagt

            Sorry, ich habe das “nur” überlesen. Fakt ist trotzdem, dass der Anteil derjenigen, die aufgrund steigender bzw. unerfüllbarer Auflagen hinschmeißen, drastisch zunimmt!

            • Ottmar Ilchmann sagt

              Es kommt eins zum anderen, da hat “ich seh das so” schon recht. Oft ist es dann letztlich eine neue, teure Auflage, die den Entschluss zum Ausstieg herbeiführt. Die Ursache ist aber die über Jahre ungünstige Einnahmesituation, wodurch es eben keine Rücklagen gibt, um Auflagen zu erfüllen.

            • Inga sagt

              Wie kommst du denn darauf, Mark?

              Das ist evetnuell “das Tüpfelschen auf dem i”
              Und ich kann mir denken, dass ein Bauer, der aufgegeben hat, sich damit tröstet!

              Und das bekommst du zu hören, aber in Wirklichkiet steckt was ganz anderes dahnter!

              Kennst du dich darin aus?

  5. Sabine sagt

    Ich sag ja immer, was hier passiert kann ich beeinflussen, was in Takatukaland passiert, was die unter bio oder konventionell verstehen, wie die das mit den Tierschutz, aber auch mit den Rechten der Arbeiter sehen, wie ehrlich deren Kontrollettis sind, kann ich nie wirklich nachprüfen. Es sei den, ich jette vor meinem Einkauf einmal rund um die Welt.

    • Mark Rössler sagt

      Nordkorea ist unabhängig von den geldgierigen Agrarkonzernen wie Monsonstwo.

      Dort gehört der Verzicht auf ausreichende Nahrung zum täglich Brot, auch wenn sich die Lage schon etwas gebessert hat.

  6. Ottmar Ilchmann sagt

    Kleinstrukturierte, mosaikartige Flächennutzung ist in der Tat EINE Voraussetzung für Vielfalt. Es kommen aber noch andere Faktoren hinzu wie PSM-Einsatz, Umgang mit Feldrainen, Vorhandensein von Landschaftselementen usw. Und bei euch im Rheinland mag die für Biodiversität günstige Struktur ja gegeben sein, wie übrigens auch bei uns in Ostfriesland, aber es gibt natürlich auch in Deutschland, gerade in den neuen Bundesländern, Regionen mit sehr großen, teils auch monotonen Ackerschlägen. Also wird die Diskussion über Biodiversität in Deutschland wohl doch weitergehen, auch wenn es woanders vielleicht noch negativer aussieht.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Stimmt, dazu muss es entsprechende politische Vorgaben oder Anreize geben.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      >>Kleinstrukturierte, mosaikartige Flächennutzung ist in der Tat EINE Voraussetzung für Vielfalt.<<

      Dies ist die Voraussetzung für eine Sukzession, in unseren Breitengraden Verbuschung, weil eine landwirtschaftliche Nutzung finanziell nicht mehr darstellbar ist.

      Die Städter sind der Meinung, das der bäuerliche Familienbetrieb auf dem 1000m² Acker zb. die Erbsen noch mit der Hand pflückt, oder mit Erntehelfer zum Mindestlohn.

      https://www.youtube.com/watch?v=Btujvf5lmkE

      https://www.youtube.com/watch?v=ymw3H4cr2rk

      https://www.youtube.com/watch?v=fAnmSgDCx6I

      https://www.youtube.com/watch?v=vcU96agyRbc

    • Alfons Balmann sagt

      Zur Frage Ost versus West gibt es von meinem Kollegen Sebastian Lakner eine schöne Grafik zu Biodiversitätsindikatoren von Hildesheimer, Braunschweiger und Magdeburger Börde. Sie zeigt interessanterweise, dass die Biodiversität gerade östlich der früheren Mauer deutlich höher ist. Es scheint also alles etwas komplizierter zu sein.
      Hier ein Link: https://slakner.wordpress.com

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Die Vermutung, dass große Schläge Biodiversität verringern, kam ja nicht von mir, sondern von Bauer Willi. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es auch in Deutschland Regionen mit großen Schlägen gibt, und dass neben der Schlaggröße auch andere Faktoren eine Rolle für die Biodiversität spielen, wobei meine Aufzählung keinesfalls vollständig war. Beim Ost-West-Vergleich intensiver, ertragreicher Ackerbauregionen, wie sie bzw. Herr Lakner sie ansprechen, spielt vielleicht das Pachtpreisniveau eine Rolle, das im Westen wahrscheinlich noch um einiges höher ist und bessere Flächenausnutzung nach sich zieht.

      • Mark Rössler sagt

        Die riesigen Flächen in Mecklenburg, die es ja schon zu Kaisers Zeiten gab, haben entgegen Hernn Ilchmanns Aussage wesentlich zum Erhalt bedrohter Arten beigetragen.

        Und zum Pflanzenschutzeinsatz, wenn dieser so eine wichtige Rolle spielt, dann müsste die Biodiversität ja seit über 30 Jahren zunehmen, denn damals wurden Pflanzenschutzmittel noch nicht auf “Bienenverträglichkeit” bewertet.
        DDT ist lange nicht mehr im Einsatz und und und

        Wenn man Biodiversität an Unkräutern fest macht, dann spielt der Pflug eine wesentlich größere Rolle als zB ein nichtselektives Herbizid.

        Der Einfluss auf die Umwelt und Natur ist nun mal bei der Landbewirtschaftung groß, egal welches System.
        Die Ökolandwirtschaft, hat außer vielleicht beim Unkraut, keinerlei Vorteile bei der Biodiversität, es finden sich eben nur andere Arten. Auf ökologisch bewirtschafteten Flächen finden sich mehr Krähen, während auf konventionellen eher Bodenbrüter zu finden sind.
        Leider gibt es dazu nur sehr wenige Studien und ansonsten nur Meinungen.

          • Inga sagt

            DDT ist schon über 40 Jahren verboten.
            https://de.wikipedia.org/wiki/DDT-Gesetz

            Und seit dieser Zeit oder schon länger wird abends nach 18Uhr, wenn andere Feierabend haben, im Feld Pflanzenschutz betrieben, wegen dem Bienenschutz!
            Ich mußte früher in den 60igern im Sommer oft abends im Stall helfen, weil Vater mit der Pflanzenschutzspritze im Feld war.

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