Bauer Willi
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Bauern-Bashing

Ist das Bauern-Bashing ein neuer Volkssport? Bashing bedeutet übersetzt so viel wie „heftige, herabsetzende Kritik“ oder auch „öffentliche Beschimpfung“. Und die nimmt rund um landwirtschaftliche Themen und Personen immer weiter zu. Auch wenn einerseits Landwirte in offiziellen Umfragen immer noch ein vergleichsweises hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen, werden in einigen Medien immer schärfere Geschütze aufgefahren. 

Neulich betitelte die Rheinische Post einen Kommentar wie folgt: „Gegenüber Tieren verhalten wir uns mitunter wie Nazis“. Mit dem „wir“ meinte der Journalist aber nicht Verbraucher wie sich selbst, sondern die tierhaltenden Betriebe mit vor- und nachgelagertem Bereich. Und wieder wurde das volle Vokabular von industrieller Massentierhaltung, Tierquälerei und Tötungsmaschine bemüht. Die positiv besetzen Begriffe in dem Artikel lauteten dann: artgerecht, Schöpfung, Verantwortung und Befindlichkeit. 

Nun bleibt es im digitalen Zeitalter nicht dabei, dass sich einzelne Journalisten mit solchen Meinungsäußerungen profilieren. Zwar gab es im konkreten Beispiel auch Nutzer, die den Nazi-Vergleich des Autoren heftig kritisierten. Doch nachdenklich stimmten vor allem solche Kommentare, die in die gleiche Kerbe schlugen. Wie an den Ausführungen zu erkennen, alles keine Fachleute, sondern sogenannte normale Bürger. Auf den Facebook-Seiten von Tierschützern geht es bisweilen schlimmer zu. Da wird im Extremfall auch schon einmal den Landwirten der Tod an den Hals gewünscht.

Das Bild des tumben Mannes

Doch es gibt auch subtilere Formen des Bauern-Bashing. Ein Beispiel ist die RTL-Serie „Bauer sucht Frau“, in der das Bild des tumben Mannes gepflegt wird, der mit den Tücken des Alltags, zum Beispiel einer Kaffeemaschine, zu kämpfen hat und sich wundert, warum seine Angebetete von dannen zieht, weil es ihr auf dem Hof zu dreckig ist. Und im Hintergrund ist die Fast-Schwiegermutter in der Kittelschürze zu sehen, die auch nicht den hellsten Eindruck macht, dann aber wieder ihrem Jungen die Spiegeleier in die Pfanne schlägt. Mit solchen Schwachsinnssendungen wird offensichtlich eine Klientel bedient, die über traurige Existenzen lachen möchte. Sollen sie, wenn es sie von ihrer eigenen Armseligkeit ablenkt. Einfach nur peinlich, aber nicht für den dafür bezahlten Landwirt, sondern für den Sender.

Bashing auch in der Politik

Mittlerweile hat das Bauern-Bashing auch die politische Ebene erreicht. Nachdem das Thema Atomkraft durch die Entscheidungen der Bundesregierung nach Fukushima einigen Parteien abhanden gekommen ist, wird ein neues Thema gebraucht, um auf Wählerstimmen-Fang zu gehen. Und man erinnert sich an die bereits 2004 proklamierte Agrarwende, versieht diese noch mit ein paar aktuellen Themen und schon ist die Agrarwende 2.0 geboren. Es ist wie in der Küche: Wenn man schnell essen will, wird einfach Altes aufgewärmt. Und da die Landwirte seit 2004 noch weniger geworden sind, ist das Bashing auch noch einfacher. Minderheiten wehren sich selten. 

Mit den bisweilen auch gerne gescholtenen „überbezahlten und geldgierigen Ärzten, die ihr Geld, das sie den Krankenkassen abgeluchst und in die Schweiz gebracht haben, um im Tessin ihren Altersruhesitz zu kaufen“ will man sich nicht so offen anlegen. Dafür ist die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber dieser Berufsgruppe noch zu gut. Es muss in der Bevölkerung – oder besser gesagt in ihrem meinungsbildenden Teil – gegenüber der verprügelten Berufsgruppe eine negative Grundeinstellung vorherrschen, die man ausnutzen kann, sonst funktioniert das Sündenbock-Prinzip nicht. 

Und so freut man sich fast über jeden Skandal, ob es Hufeisen in der Lasagne, Vogelgrippe oder Schweinepest ist. BSE funktioniert (leider) nicht mehr, die Seuche sucht man seit langem vergebens. Dann doch lieber die Methan rülpsenden Kühe, die das Weltklima verändern. 

Fragt sich nur, was der Landwirt mit Pferdefleisch, Infektionskrankheiten oder dem biologischen Geschehen im Kuhmagen zu tun hat? Nichts, aber es passt so gut in die politische Landschaft!

Euer Bauer Willi

 

small>Der Artikel erschien im Original auf www.agrarzeitung.de

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109 Kommentare

  1. Astrid sagt

    Die Bevölkerung will mit gutem Gewissen essen. Das ist nur ohne Gewalt gegen Tiere möglich. Tierausbeutung, jede Form der Grausamkeit wird praktiziert und ist legal. Auch im 21. Jahrhundert werden Kühe noch strafrei in Ketten gehalten. Schweine werden ihre kurze Existenz lang, ein Leben ist es nicht, misshandelt und dann abgeschlachtet, aus lauter Geldgier und Essspaß, ein legales Verbrechen.
    Dafür sind wir alle verantwortlich, natürlich auch die direkten Tiermisshandlerinnen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ihr Wahn von generellen Gewalt Tieren gegenüber, bedarf meines Erachtens dringend ein Gespräch mit einem Facharzt, der sich mit allen Gesundheitsstörungen beschäftigt, die Seele und Geist eines Menschen betreffen, seien sie seelischen oder körperlichen Ursprunges. Er untersucht und behandelt krankhafte Veränderungen und Störungen der Gefühle, des Denkens, der Stimmungen, des Gedächtnisses, des Erlebens und Verhaltens. Er bietet fachliche Unterstützung zur Bewältigung der Folgen belastender lebensgeschichtlicher Ereignisse, seelischer Spannungen und zwischenmenschlicher Konflikte an. Als Symptome psychischer Erkrankungen können auftreten: Depressionen, Ängste, Zwangsgedanken, Wahrnehmungsstörungen, Störungen von Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit und vielerlei körperliche Beschwerden. Die Untersuchungsinstrumente des Facharztes sind Augen und Ohren, der Arzt spricht mit Ihnen über Ihre vorhandenen Symptome und Beschwerden. Er nimmt Anteil, er spricht gut zu, er setzt ev. geeignete Medikamente zur Behandlung ein, er kooperiert auch mit anderen Ärzten.

    • bauerhans sagt

      “Die Bevölkerung will mit gutem Gewissen essen.”

      das stimmt,aber billig muss es sein!
      wegen 2cent preisunterschied wechseln die käufer von rewe zu aldi oder lidl,hat der rewe-chef heute bei onvista gesagt.

  2. Warum so etwas persönlich nehmen? Die meisten Bürger führen die Fehlentwicklungen auf Sachzwänge durch Politik und Markt zurück. Nicht auf Landwirte. Sonst hätten diese kaum so hohes Ansehen in der Bevölkerung. Viele Angestellte sind auch nicht mit allem einverstanden, was der oder die unmittelbare Vorgesetzte, die Geschäftsführung, der Markt verlangen. Fühlt sich der oder die Angestellte verantwortlich für das, was er oder sie ausführt? Nein. Die meisten Bürger dürften die Bauern in der gleichen Lage sehen, denn sie sind darin geübt, Verantwortung wegzuschieben. Die meisten Bürger machen daher auch nicht die Bauern persönlich verantwortlich. Vielleicht beruht dieses “Ungeübtsein” der Bauern auf ihrem großen Privileg: dass sie weder Weisungen Vorgesetzter ausführen müssen noch sich – wie Selbständige anderer Branchen – den lieben langen Tag Kunden anbiedern und ihnen etwas aufschwatzen müssen. Da empfindet man Kritik dann aus der Öffentlichkeit um so schlimmer.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Man Stelle sich nur vor was los wäre wenn ein Ministerium öffentlich eine andere Berufsgruppe oder ethnischen Gruppe in der Öffentlichkeit dermaßen über einen Kamm scheren würde.
      Aber mit den Landwirten kann man es ja machen. Die sorgen ja nur dafür dass man auch abends um 22 Uhr noch sämtliche qualitativ hochwertige Produkte zum kleinen Preis kaufen kann und sich dafür 365 Tage im Jahr abbuckeln…

      Warum werden von der Bundesregierung öffentlich Plakate aufgehängt, die eine Bevölkerungsgruppe diffamieren, anstatt mit dieser direkt in Kontakt zu treten?

      Doch nur, um andere Teile der Bevölkerung gegen Bauern aufzubringen. Das ist mindestens als Wahlkampf mit Ministeriumsmitteln zu werten und damit verboten, wenn nicht sogar als Volksverhetzung.

      • Ist schon eine seltsame Aktion. Peta, nur mit Stickbildchen. Aber peinlicher als gereimte Glückwünsche zum Führerschein in der Zeitung. So macht sich Umweltpolitik vom Gedöns zum Klamauk. Wenn ich blass bin und nicht durchdringe, dann kann ich mich zum Hampelmann machen und bekomme so Aufmerksamkeit. Aber ob das gut ist…?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Man spricht nicht die an, die es angeht, nein man hängt Plakate in Städten an, bei einer Bevölkerung, wo die meisten die Landwirtschaft nur von den Bildchen der Eierschachtel her kennen.

          Das ist üble Stimmungsmache im Wahlkampf, wie schon beschrieben wurde, die sogenannten bäuerlichen Familienbetriebe bekommen ihr Fett ab, welcher junge Mann will einen Beruf ergreifen, bei dem er nur noch der Prügelknabe der Nation ist, welche junge Frau will so einen Mann heiraten, da zieht die junge Frau es lieber vor einen Harz IV Empfänger zu heiraten, da kann man auf das Mitleid der Bevölkerung hoffen.

          Den Erfolg wird man daran sehen, dass die Betriebe immer größer werden, wie der User “ich sehe das so” beschrieben hat.

          Ich möchte es mal drastisch beschreiben:

          Dämlicher kann man die Forderung nach dem bäuerlichen Familienbetrieb nicht untergraben.

          Ehemaliger Landwirt,
          der glücklich ist, dass seine Kinder nicht in die Landwirtschaft einsteigen.

  3. Astrid sagt

    Die Presse ist nicht das Problem, sondern die Tierquälerei.
    Liebe Leute, die Gewalt an die wir gewöhnt sind, nehmen wir nicht wahr …
    Wenn ich etwas für Geld tue, also belohnt werde für mein tun ist es trotzdem nicht richtig, wenn es nicht richtig ist …

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Interessant, dass sie an Gewalt (Liebe Leute, die Gewalt an die wir gewöhnt sind) gewöhnt sind, ICH BIN ES NICHT!

      Ps: Ich möchte auch nicht von meiner Frau geschlagen werden. 😉

    • Sabine sagt

      Oh mein Gott, sie haben Bambis Mama getötet! …. oder so.
      Lasst uns mal darüber reden, was mit den Marrkos in Plastic Valley ist und warum letzte Woche ein Eisberg-Salat mehr gekostet hat wie ein Pfund Schweinefleisch. Lasst uns über unsinnige Vorschriften reden und wie sie Sinn machen könnten. Lasst uns über moderne Ställe reden und was sie den Tieren und ihren Haltern an Komfort bringen können, ob Diversifizierung in den Betrieben Synergien erzeugen könnte, es gibt wirklich viel, über das man reden kann. Aber bitte nicht über Bambi, das ist ne Zeichentrick-Figur und hat bis auf die Flecken nix mit Weißwedel-Hirschen zu tun.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Sie meinen, die Bambis von der Bambiverleihung werden nicht gequält?

        Jetzt bin ich so was von Froh, ein Lichtblick in der dunklen Nacht. 🙂

    • Inga sagt

      Ja,
      wir sind dahin sichtlich an diese Gewalt gewöhnt, weil wir keine Ahunung haben wie die Wurst hergestellt wird, im Stall, auch bei der Massentierhatlung fängt es an.

      Das Futter für die Tiermassen entnehmen wir unserem Brotgetreide und den Soja aus Südamerika, wo dann Urwälder für gerodet werden und arme ehrliche Kleinbauern das Land abgenommen wird und die in den Städten unter schrecklichen Bedingungen ihr Brötchen verdienen müssen.

      Und dadurch kann die Wurst doch so richtig billig hergestellt werden, dass sie Merktschreier auf den Marktplatz werfen wie Bananen!

      Meine Oma würde sagen
      das ist Hohn! Bzw. Gotteslästerung!

      • Astrid sagt

        Es geht um Tierwirtschaft nicht um Landwirtschaft=Pflanzenwirtschaft. Die Tierwirtschaft hat in internen Umfragen geäußert, dass sie nichts ändern will. Tatsächlich werden auf öffentlichen Druck kleine Zugeständnisse gemacht. In erster Linie wird aber viel Geld ausgeben, um die Öffentlichkeit für dumm zu verkaufen, Thema Tierwohl-Label.

        Veränderung ist angesagt und dagegen wird sich mit Händen und Füßen gewert.

        Solange die Tierwirtschaft die kritischen Verbraucherinnen für Idioten halten, ist keine Einsicht und Veränderung zu erwarten. Diese Fixierung auf Profit ist eine Form der Gewalt die allerdings der grausige Motor unserer gesamten Bestrebungen ist, womit wir alles zerstören. Eigentlich müsste sich die Tierwirtschaft für die Tiere einsetzen, genauso wie die Tierärzteschaft. Aber das tun beide nicht, weil das ihren Geldfluss behindern würde …

        • Andreas Schmid sagt

          Mein Tierarzt setzt sich für meine kranken Tiere ein. Der bekommt für seinen Einsatz aber auch eine ordentliche Entlohnung, sonst würde er sich nicht für meine Tiere einsetzen.
          Dann gibt es noch andere Tierärzte, die setzen sich dafür ein, dass das “Papier von mir gesund geschrieben” wird. Diese werden aber von mir nicht entlohnt.

        • bauerhans sagt

          die Öffentlichkeit für dumm zu verkaufen,
          die kritischen Verbraucherinnen für Idioten halten,

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wer sind kritische Verbraucherinnen?

          Das was sie von sich geben, ist jenseits der Realität, genauer gesagt Hirngespinste.

          Ihr Wahn von generellen Gewalt Tieren gegenüber, bedarf meines Erachtens dringend ein Gespräch mit einem Facharzt, der sich mit allen Gesundheitsstörungen beschäftigt, die Seele und Geist eines Menschen betreffen, seien sie seelischen oder körperlichen Ursprunges. Er untersucht und behandelt krankhafte Veränderungen und Störungen der Gefühle, des Denkens, der Stimmungen, des Gedächtnisses, des Erlebens und Verhaltens. Er bietet fachliche Unterstützung zur Bewältigung der Folgen belastender lebensgeschichtlicher Ereignisse, seelischer Spannungen und zwischenmenschlicher Konflikte an. Als Symptome psychischer Erkrankungen können auftreten: Depressionen, Ängste, Zwangsgedanken, Wahrnehmungsstörungen, Störungen von Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit und vielerlei körperliche Beschwerden. Die Untersuchungsinstrumente des Facharztes sind Augen und Ohren, der Arzt spricht mit Ihnen über Ihre vorhandenen Symptome und Beschwerden. Er nimmt Anteil, er spricht gut zu, er setzt ev. geeignete Medikamente zur Behandlung ein, er kooperiert auch mit anderen Ärzten.

  4. Paulus sagt

    Lieber Bauer Willi, habe deinen Artikel „mehrmals“ sehr aufmerksam gelesen. Und was unterscheidet dich jetzt von den sogen. Journalisten? (Stichworte: Bauer sucht Frau und Hufeisen in der Lasagne.)
    Liebe Bauern, ihr organisiert euch in etlichen schwachen Verbänden, die kein Verbraucher kennt und die von der Politik ganz offensichtlich nicht ernst genommen werden. Erinnert mich irgendwie an die ehemalige verschnarchte CMA in Bonn; aus der man richtig was hätte machen können.
    Es ist doch so, dass Naturschutzverbände, selbsternannte Tierschützer und sonstige zweifelhafte Gruppierungen längst die Meinungsführerschaft übernommen haben, während sich Eure Verbandsoberen bei Speis und Trank dem gepflegten Dialog widmen. So wird das nichts! Niemals!

  5. Eckehard Niemann sagt

    Gereimte Anregungen für weitere Verse
    an das Ministerium von Frau Hendricks
    und an die SPD:

    Was SPD hier kritisiert,
    das pusht sie selbst, wo sie regiert:
    in SPD-regierten Ländern,
    da könnte sie das selber ändern ,
    doch in MeckPom und Brandenburg
    winkt sie Agrarfabriken durch.

    Frau Hendricks ist darum zu raten,
    dass ihren Reimen folgen Taten:
    Es gilt nunmehr, sich anzulegen
    mit Ihren SPD-Kollegen:
    „Herr Backhaus und Herr Vogelsänger,
    stützt die Agrarfabriken nicht länger!“

    Das hätten auch die Wähler gerne:
    Bauernhöfe statt Konzerne!
    Und: Unterstützt in gleicher Weise
    faire Märkte, faire Preise!

    Die Reime, die Ihr heut geschrieben,
    sind richtig, wenn auch übertrieben:
    doch Bauern solltet Ihr nicht kränken,
    weil sie dies alles selbst bedenken,
    sind von Agrarfabriken selbst betroffen,
    und auch für neue Regeln offen,
    doch muss man Umbaupläne sehn,
    soll´n sie dabei nicht pleite gehn.

    Statt Bauern-Bashing, bitte sehr,
    stützt die Agrarfabriken nimmermehr!
    Und schreibt Ihr von den Reimen mehr,
    dann schreibt auch dieses, bitte sehr…

    • Martin Gork sagt

      Leider treffen diese Anfeindungen gegen die Landwirtschaft und vor allem gegen die Tierhalter gerade die bäuerlichen Familienbetriebe.
      Wer einen neuen Stall bauen will, der wird von einer BI und einem ganzen Netzwerk wie zB http://www.buerger-massen.de gegängelt, im Internet werden die Ställe und Adressen der Bauern veröffentlicht. Anrufe rund um die Uhr, Kinder werden in der Schule gemobbt etc.
      Da ist es kein Wunder, wenn dann eher “anonyme” Großbetriebe gebaut werden, das ist entspannter.
      Und diese Entwicklung wird wohl auch in Zukunft für Ackerbaubetriebe Einzug halten, lieber zu eine GmbH zusammenschließen, als als Einzelbetrieb von Nachbarn, BIs oder gewissen Ökopopulisten gegängelt zu werden.
      Anders kann man diesem geschürten Hass wohl in Zukunft nicht mehr entkommen.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      @ Eckehard Niemann.Etwas ungehalten bin ich schon über Deinen Beitrag. Die Landwirtschaftsminister in Meckpom und Brandenburg sind mir zehnmal lieber als die, in Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Sachsen Anhalt. Man könnte auch noch weitere nennen. Frau Hendricks würde viel besser zu Ihren Grünen Freunden passen und hätte dort natürlich einen größeren Gestaltungsraum. Obwohl ,was trennt SPD und Grüne überhaupt noch wenn es um die Landwirtschaft in Deutschland geht, nichts.
      Ob Grün oder Rot, Ihr wollt” den Bauern Tot.”

  6. Martin Gork sagt

    Ist der Bürger sicher satt,
    macht er die Bauern platt.

    Umweltterroristen lügen,
    um die Bauern zu Rügen.

  7. Direktsäer Thomas sagt

    Leute! lasst uns gegendichten,
    die Hendricks wird dann nichts mehr richten.

    Viele neue Bauernregeln,
    mit Steuergeld! Das ist zum Ekeln.

    Bauern macht den Rücken krumm,
    die Hendricks geht im Wahlkampf um.

    Macht die Hendricks uns jetzt platt,
    wird hier bald kei-ner mehr satt.

  8. Friedrich sagt

    Leute, was ihr da jetzt diskutiert ist nichts von dem was heute vom Umweltministerium losgelassen wird. Das ist Hetzte und Niedermachen der Bauern. Aber seht selbst. Damit fühle ich mich in das Jahr 1938 versetzt. Das sowas heute möglich ist , hätte ich nie erwartet, geschweige denn gedacht. Das ist unterste Kiste !!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Hab auch noch was:

      Wenn Gott ein Volk bestrafen will,

      nimmt er den Politikern den Verstand!

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Nach dem ich alle Kommentare gelesen habe, schließe ich mich der Meinung von Friedrich an.
      Auf welches Niveau wollen wir denn noch sinken? Wollen wir einen Dialog, oder wollen wir weiter Verbitterung erzeugen. Etwas länger nachdenken ,bevor man” Kommentar Abschicken” drückt, würde uns alle weiterhelfen.

  9. Gephard sagt

    Der Landwirt hat nichts mit dem Vorgehen gegen um Kuhmagen zu tun? Isoliert betrachtet mag das stimmen, aber der Landwirt entscheidet welches Futter er füttert und muss auch mit den unmittelbaren Folgen der Verdauung umgehen. Zudem entscheidet der Landwirt, wie viele Mägen er überhaupt im Stall stehen hat. Insofern hat er schon etwas mit den Konsequenzen der Verdauung der Kühe zu tun. Es gibt keinen Lebensbereich bei dem man sich von den Konsequenzen des eigenen Tuns freisprechen kann. Spätestens, wenn man darüber Bescheid weiß, kann man nicht mehr so tun, als wüsste man nichts.

  10. Der im zweiten Absatz angesprochene rp-online-Artikel “Gegenüber Tieren verhalten wir uns mitunter wie Nazis” stammt vom 31. März 2015. Das ist weit entfernt von “Neulich”, so wie es im Artikel steht.

    Das macht die Sache freilich nicht besser, aber so viel Korrektheit sollte sein.

  11. Es gibt ja wohl mehr Akteure, auch Journalisten, die die Tierhaltung verteidigen als solche, die sie kritisieren. Es gibt kein Recht auf werbenden Journalismus. Kenntnisse über bspw. Tierhaltung und Nahrungsmittelindustrie gehören zur wirtschaftspolitischen Bildung. Also gehört es in die Zeitungen und ins Fernsehen. Kritische Stimmen, wie jüngst von Achim Spiller, sind kein Bashing. Es geht um agrarpolititische Aspekte (außer vielleicht bei Bauer sucht Frau). Die betreffen die gesamte Gesellschaft. Und wo bitte werden Landwirte persönlich angegriffen außer in Internetforen? Dort sind viele Landwirte übrigens selbst gut im Pöbeln. Es wird einem übel bei dem, was man dort liest. Nicht selten wird Kritik mit Judenverfolgung verglichen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es war jahrelang ein großer Fehler, dass man all diese Schmähungen seitens der Landwirtschaft über sich ergehen lies.
      Derzeit haben wir eine Situation, Bauern schlagen Verbal zurück, das ist für viele nicht nur ungewohnt, nein sie müssen zu Kenntnis nehmen, dass Bauern nicht so dumm sind, wie man sie gerne hätte.

      Wehe, der Bauer nimmt die selben Worte wie der hochnäsige Bürger und schon wird er als Pöbler bezeichnet.

      Da prominente gerne Weinberge kauften, um sich Winzer nennen zu dürfen, war man dem Pöblerdruck nicht so stark ausgeliefert, hatte immer den Eindruck, das Landwirte von großen Teilen der Bevölkerung so behandelt wurde, wie früher die jüdische Bevölkerung, allerdings mit dem Vorteil, Landwirte wurden nicht eingesperrt, Bauern müssen schließlich Lebensmittel erzeugen,

      • Nazivergleiche in Bezug auf die Tierhaltung sind völlig daneben. Daran gibts keine Zweifel. Aber Bezug auf die Behandlung der Juden im dritten Reich zu nehmen wenn es um die aktuelle Situation der Bauern geht übertrifft den depperten Vergleich der Tierschützer um Längen.

  12. bauerhans sagt

    “langjährigen Agrarlobbyisten die mit die Hauptschuld für die derzeitige Misere tragen”

    der verbraucher in D kauft billig,weil er dann mehr konsumieren kann!
    wieso agrarlobbyisten daran schuld sein sollen,verstehe ich nicht,sondern das ist eine politisch gewollte entwicklung “essen muss günstig sein”.
    die politik hat jahrelang die entwicklung in der landwirtschaft durch programme aktiv voran getrieben und dabei ein wachsen der betriebe unterstützt.
    mittlerweile sind wir an einem sättigungspunkt angekommen,der für die bauern durchweg zu unauskömmlichen preisen geführt hat.
    jetzt werden plötzlich von teilen der politik radikale veränderungen gefordert,die in der praxis so schnell nicht umzusetzen sind und durchweg höhere kosten bedeuten,die nicht wieder reinzuholen sind.

    • Die Verbraucher wünschen sich mehrheitlich höhere Tierschutzanforderungen. Dass sie trotzdem zum billigen Produkt greifen, widerlegt dies nicht. Gewünscht wird eine politische, jedenfalls eine allgemein verbindliche Regelung. Ohne eine solche haben die meisten Menschen das Gefühl, als einzelne – etwa durch den Kauf von Biofleisch – nichts bewirken zu können.

      Beispiel Massachusetts: Die Bevölkerung stimmte dort im letzten Jahr mit großer Mehrheit für bessere Tierschutzstandards – in dem Wissen um die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Preissteigerung. Die dann alle trifft, und mit der sich dann alle arrangieren MÜSSEN.

      Nach Massachusetts dürfen mit Inkrafttreten der Regelungen nur Fleischwaren aus vergleichbarer Tierhaltung importiert werden. Auch der europäische Binnenmarkt hat Außenschutz (s. meinen Kommentar oben). Konkurrenz für deutsche Tierhalter droht also nur aus dem EU-Ausland. Die anderen Länder erfahren aber ebenso einen Paradigmenwechsel und werden nachziehen.

      Dass in Massachusetts erst der hiesige Standard erreicht oder vorgeschrieben wird, steht der Vergleichbarkeit mit dem hiesigen Bürgerwillen nicht entgegen.

      • Eine politische restriktive Regelung ist eigentlich nicht wünschenswert. Eine zuverlässige Kennzeichnung, der vertraut wird könnte bereits viel bewegen.

        Wie du schreibst haben die meisten das Gefühl durch ihr Kaufverhalten nichts oder nicht viel bewirken zu können.
        Das Gebetsmühlenhafte herleiern von “Der Kunde hat täglich an der Kasse die Wahl” geht an der Lebenswirklichkeit ein ganzes Stück vorbei.

        Wer wirklich sicher sein will kauft beim Direktvermarkter. Leider ist das auf Grund der Entfernungen und des Sortimentes nicht immer mit der Lebenswirklichkeit vereinbar.
        Im Supermarkt steht man dann vor den Regalen mit bunten Etiketten und Sigeln, und weis nicht was dahinter steckt.
        Da viele nicht die Gewinne von Herrn Müller und anderen finanzieren wollen, oder mit einen höheren Preis Dinge unterstützen die sid nicht wollen ist die Wahl des billigsten folgerichtig.

        Weis nicht ob da politische Restriktionen helfen. Zumal der Handel durch die EU Verträge ja Ausweichmöglichkeiten hat.

        Eine gezielte Förderung der Produzenten wäre vielleicht der bessere Weg.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Dann werden sie mal bei der Bundesregierung vorstellig, ob sie bereit ist, solch einen Weg zu gehen, bis jetzt habe ich nichts davon gehört.

        • Die Bereitschaft der Bundesregierung wird sich sicher in Grenzen halten.

          Aber wenn die Bauern statt über den Einzelhandel, die Politik, die pösen Verbraucher und alles andere Ungemach zu klagen ein einschlägiges Konzept entwickeln würden, könnten sie der Unterstützung eines großen Teiles der Bevölkerung sicher sein. Was dann eventuell auch der Bundesregierung nicht mehr so ganz gleichgültig wäre.

          • Martin Gork sagt

            Falls es noch nicht aufgefallen ist,
            jedes Konzept wurde erst mal begrüßt und anschließend torpediert.

            Landwirtschaft kann sich unter den momentanen Anfeindungen überhaupt nicht mehr entwickeln, genau das Gegenteil ist seit gut 6 Jahren der Fall.
            Wichtige Dinge zum Umweltschutz fallen dem Aktionismus zum Opfer, anstatt in genauere Technik zu investieren muss die Landwirtschaft schnelle Maßnahmen umsetzen und Geld in Beton stecken.
            Das ist die Folge von Umweltpolitik, die mit dem Umweltschutz nichts gemeinsam hat.
            Danke Hendriks, Danke Greenpeace.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Im Bereich Obst kann ich durchaus von sinnvollen Gesprächen berichten, der Verkaufserfolg bei überdurchschnittlicher Qualität zu einem vernünftigen Preis lässt zu wünschen über.

            Vor ein paar Jahren wurde mit den Erzeugern und Handel über eine Bioschiene gesprochen, der Handel hatte kein Interesse, die Erzeuger allerdings auch nicht.

            Es wird nicht der Verbraucher generell beschimpft, sondern die, welche ein Tierparadies verlangen und anschließend jedem Sonderangebot nachjagen.

      • Martin Gork sagt

        Der “Verbraucher” wünscht sich auch 3 Liter Autos und kauft dann
        den 3l Hubraum SUV…

        Mehr Tierwohl muss bezahlt werden, VW hat die Produktion dieser Fahrzeuge aufgegeben, vermutlich haben die dadurch auch keinen Verlust eingefahren.
        Für einen Familienbetrieb können diese Zusatzkosten aber schon mal das Aus bedeuten.

        • Ich seh das so sagt

          Weils hier dazupasst (aus einer Studie einer Versicherung):
          Im Jahr 2007 lag die durchschnittliche Leistung von Pkws in Österreich bei 105 PS. Derzeit hat ein Auto im Schnitt 123 PS – ein Plus von knapp 18 Prozent in zehn Jahren. So viele SUV -Geländewagen wie noch nie, die meisten im Burgenland (Info für Nichtösterreicher: es ist das flachste Bundesland – da sehen sie am Freitag schon, wer am Sonntag zu Besuch kommt).

          Bezug zum Bashing-Artikel:
          Bauern kaufen sich immer größere Traktore – nur weil die mehr PS haben (oder weil sie so lustig sind, weil der Nachbar auch einen hat, weil die ja so billig sind …..)
          Zum Vergleich: Die durchschnittliche Leistung der Traktoren lag zuletzt in Österreich bei rund 80 PS.

  13. Christian sagt

    Willi, ich muss sinngemäß immer wieder auf deinen “alten” Sager zurückkommen: der Konsument wählt jedes mal an der Kasse wie produziert werden soll.

    Dies trifft für alle Konsumgüter und Lebensmittel zu. Leider ist es einfach, wenn man nix sieht, außer ein Zertifikat, welches alles als OK bescheinigt. Wie es wirklich ist, kann sich der Konsument nur dann selbst ein Bild machen, wenn er regional und direkt einkauft.

    Wenn der Konsument einen Bezug zur Produktion hat, dann macht er kein Bashing, denn dann versteht er die Lage des Produzenten und sagt ihm selbst direkt die Meinung. – glaube ich jedenfalls.

    • Finde ich auch. Der Spruch mit der Wahl ist nur eine hohle Phrase die zwar gut bei Facebook geteilt wird, aber so lange derjenige der entscheiden soll keine entsprechenden Informationen hat um wirklich zu entscheiden ist das nichts als inhaltsloses Geblubber.

      Wer Langeweile hat kann ja auch mal bei Rewe, Edeka, Aldi oder Netto nach einen artgerecht gut gehaltenen Hühnchen fragen und versuchen das dort zu einen entsprechenden Preis zu kaufen.

      Bekommen wird er es dort nicht… So viel zu den “Enscheidungsmöglichkeiten an der Kasse”

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        400 Meter habe ich bis zu Lidl und Rewe, da bekomme ich das Fleisch nicht, bei Edeka muss ich mich halt 6 Km bemühen, da gibt es bessere Qualität zu kaufen.

        Jeder Einzelhändler nimmt nur das in das Sortiment, was auch vom Verbraucher verlangt wird.

        Das sollte auch ihnen geläufig sein.

        • Bei Edeka hier gibts auch nur das was es bei Lidl und Rewe gibt.
          Insofern ist das keine Alternative.

          Und stimmt, ein Einzelhändler nimmt das ins Sortiment was vom Verbraucher verlangt wird, oder wo er eine Chance sieht. Der Verbraucher kann nur kaufen was im Angebot ist. Der Bauer schimpft weil er keine ordentlichen Preise bekommt und sparen muss, was sich auf die Haltungsbedingungen auswirkt die nicht so sind wie sie der Verbraucher gern hätte.

          Aus dem Kreis kommt man mit Sicherheit nicht durch Verbraucher oder Handelsbeschimpfungen heraus.

            • Weis ich auch nicht so genau.
              Das klassische Vorgehen wäre Aufbau einer Marke und bewerben dieser. Dem Verbraucher den Mehrwert artgerecht und gut produzierter regionaler Lebensmittel klar machen und das Bedürfnis diese Produkte zu kaufen zu wecken.
              Warum wird heute Müllermilch für 1,30 Euro und Milch vom selben Hersteller für 60 Cent als Handelsmarke gekauft? Weil die Verbraucher bischen doof sind? Das ist zu kurz gedacht.

              Sicher müsste das auch massiv von staatlicher Seite gefördert werden weil in der derzeitigen Lage die meisten Bauern das finanzielle Risiko und die Kosten nicht tragen können, bzw ihnen das nicht zugemutet werden kann.

              Außerdem müssten alle aufeinander zugehen. Die Umweltverbände und NGO, die Politik, und auch die Bauern.

              Ist vermutlich unrealistisch weil alle Beteiligten nur ihren eigenen Vorteil sehen und nicht zu Zugeständnissen bereit sind.

              Unterm Strich wird es wohl trotzdem so kommen. Aber mit nur wenigen Bilderbuch Öko Bauernhöfen und der Masse die mit Billigprodukten aus dem Ausland oder von einigen Großen die preislich mithalten können verorgt wird.

              So werden am Schluss alle verlieren. Und am härtesten werden die aufschlagen die heute denken das sie in diesem Wettbewerb bestehen können.

            • Sicher, bei vielen NGO ist die Empörung Geschäftsmodell. Wenn das stärker kommuniziert wird und ihren Anhängern bewusst das es bei einem ganzen Teil weniger um die Sache als um den Kontostand der Initiatoren geht wird die Begeisterung sicher nachlassen.

              Und man muss sie auf anderen Feldern schlagen. Red Bull, Coca Cola, MC Donalds und andere stehen ebenfalls heftig in der Kritik, haben aber trotzdem Erfolg.

              Die NGO operieren oft zu großen Teilen mit Parolen , untermauert mit einprägsamen Bildern und Auszügen aus wissenschaftlichen Publikationen die scheinbar die These bestätigen.

              Hier kann man natürlich auf der Sachebene gegenargumentieren, aber viele erreicht man damit nicht, weil die sich nicht wirklich interessieren.

              Daher dreht sich die Werbung von Coca Cola, MC Doof und Co kaum um Nitrate oder Inhaltsstoffe oder wie gesund oder ungesund ihre Produkte sind sondern die setzen anders an.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Der Verbraucher muss halt auch danach fragen, sonnst nimmt der LEH diese Viecher nicht in das Sortiment.

        Ich brauche nur 6 Km. zu fahren und schon bin ich bei Edeka, die führen inzwischen eine bessere Qualität, für die es auch bezahlen.
        15 Km. brauche ich um Schwäbisch Hällisches Landschwein, oder freilaufende Hünchen zu kaufen, dies nur auf Bestellung, weil die nicht so verkauft werden kann, wie eine Rebecca das glaubt.

        • Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert. Das zu verstehen wäre vermutlich für viele hilfreich.
          Der Handel im höheren Preissegemant funktioniert daher kaum mehr das er einkauft wonach die Kunden fragen, sondern das Begehrlichkeiten und Bedürfnisse geweckt und bedient werden.

          Das hochwertige, schnell verderbende Ware auf Grund des Verkaufsvolumens heute nicht rund um die Uhr einfach so verfügbar sein kann müssen Sie mir nicht erklären. Ich kaufe öfter beim Direktvermarkter oder Handwerksmetzger.
          Das Problem hat aber auch Edeka. Wobei die es noch anders abfangen können als ein Direktvermarkter.
          Das Vorbestellen ist unbequem , aber man gewöhnt sich daran und hat die Garantie das die Sachen wirklich frisch sind, und nicht wie mancmal bei Edeka schon länger in der Fleischtheke gelegen haben.

          Sie erkennen aber auch das Problem? Für Erzeugnisse aus Artgerechter Haltung und Produktion muss ich als Verbraucher mehr bezahlen, beim Einkaufen Einschränkungen und Mehraufwand in Kauf nehmen.

          Und nun? Wie soll das gelöst werden? Beim Direktvermarkter funktioniert es weil das Vertrauen vorhanden ist, der persönliche Kontakt. Aber darüber hinaus?
          Woher weis ich dass das Stück Fleisch bei Edeka vom regionalen Bauern kommt, ordentlich gehalten und geschlachtet und nicht aus der Tönnies Großmetzgerei die ihre Schweine aus Großbetrieben bezieht?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Womit wir wieder am Anfang wären.

            In der Tat, ich kann nicht genau feststellen, ob das Fleisch von der Region kommt, ich kann jedoch feststellen, ob das Fleisch eine Qualität hat.

            Edeka, zum Beispiel, lässt nur in bestimmten Schlachthäusern schlachten, auch in der Region, dieses Schlachthaus wird geschlossen, weil die finanziell nicht mit großen Schlachtbetrieben mithalten kann. Die Bauern müssen dann 40 Km weiter mit ihrem Vieh fahren, zum nächsten Schlachthaus. Das wird viele Kleinerzeuger hindern, weiter Schlachttiere zu halten.
            Will jedoch keine Werbung machen, bei Edeka kaufe ich mein Fleisch nicht ein, ich kaufe im Großhandel ein und lege es Vakumiert in die Gefriertruhe, dies, weil ich nicht für jedes Schnitzel 60 Km. fahren kann.

            Das Fleisch wird zum Teil eingelegt, und dann eingefroren. Dann braucht man das Fleisch (aufgetaut) nur noch in das Sous -vide Gerät legen und Garen.

      • Bauer Willi sagt

        War jetzt vier Tage unterwegs. Gestern in einem Markt in Süddeutschland. Dort konnte ich 1 (ein) Hähnchen in der Auslage bewundern, das 47 € kostet. Das liegt da schon länger…
        Bauer Willi

  14. Moritz sagt

    Das liegt vor allem auch daran, das man den langjährigen Agrarlobbyisten die mit die Hauptschuld für die derzeitige Misere tragen nichts mehr glauben mag.

    • Andreas sagt

      Ein Bashing von Unschuldigen die sicherlich falsche Agrarlobbyisten gewählt haben halte ich dennoch für verachtenswert. Wenn nicht sogar für strafbar.

      Insbesondere Herr Moritz scheint eine persönliche Lust zu empfinden beim Bashing. Bin gespannt wie er zur neuen Gaspipeline steht. Ob da auch Leserbriefe kommen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Man macht es sich einfach, man gibt einfach dem Bauernverband die Schuld an der Entwicklung der derzeitigen Landwirtschaft.

      Gesagt, getan und anschließend geht man mit geschwollener Brust in den nächsten Supermarkt und kauft gerade das, was man vorher kritisiert hat.

      Ihr Bauern jammert immer, so ist der Tenor, auch mir gegenüber, manchmal ohne was gesagt zu haben. Jetzt, wo 9 von 10 Tierhalter aufgegeben haben und der übriggebliebene das 10 Fache an Tiere hält, kommen die selben und tönen von Massentierhaltung.

      Was viele nicht bedenken, die Bauernkinder werden mit Handkuss von den Firmen genommen, weil die noch bereit sind, für den Lohn zu arbeiten.

        • Martin Gork sagt

          Das BV Bashing auch unter Landwirten hilft natürlich,
          aber nicht der Landwirtschaft.

          Wer noch nicht gegriffen hat, dass der BV systematisch wie auch die gesamte Landwirtschaft auseinander genommen wird, der hat wohl noch nicht genug Stimmung gegen die Landwirtschaft wahrgenommen.
          So nimmt man sich selbst die Stimme und überlässt den Umweltterroristen das Wort.

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