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Aldi und die Milch-Antwort

Manche Leser waren “entsetzt”, dass Bauer Willi zu einem “Bettelbrief” an Aldi aufruft. Doch wir wollen Dialog, haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Und so ist eine persönliche EMail an Aldi auch eine Form der Kommunikation zwischen Verbrauchern und dem Handel – außerhalb von kaufen oder nicht kaufen. Aldi und Co sollten wissen, wie wir und andere darüber denken. Also müssen wir es ihnen sagen. Die große Resonanz des Aufrufs hat uns jedenfalls bestätigt, dass hier viel “Emotion” liegt.

So wie viele andere hat Willi natürlich auch eine EMail an Aldi gesendet. Erstaunlich ist schon, dass jede EMail per Ticketsystem verarbeitet wird. Auch wenn es ein Standardtext ist. Es ist trotzdem eine persönliche Antwort. Wir sehen dadurch auch, wie wichtig einem Giganten wie Aldi sogar die Einzelkommunikation mit Verbrauchern ist. Da kann man durchaus was lernen.

Darum veröffentlichen wir die Kommunikation von “Verbraucher Willi” mit Aldi, damit jeder sich selbst ein Bild darüber machen kann. Es bleiben die Zweifel, was diese Preissenkung wirklich bringt? Ausser der Ansage, dass alle die Preise senken.

Willi schrieb am 19.05.2015 an <mail@aldi-sued.de>

> Als verantwortungsvoller Verbraucher möchte ich Sie bitten, die Milchpreissenkung von Anfang Mai zurückzunehmen und den Milchbauern einen fairen Preis zu zahlen. Das ist praktizierter Tierschutz.
> 
> Bauer Willi
> www.bauerwilli.com
>

Darauf kam ein Autoreply, dass der Vorgang mit der Nummer 1199188 bearbeitet werde…

Und einen Tag später kam diese Antwort:

—–Original-Nachricht—–

Betreff: AW: Milchpreis Ihre Vorgangsnummer: 1199188

Datum: Wed, 20 May 2015 10:58:23 +0200

Von: ALDI SÜD <mail@aldi-sued.de>

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Die Preissenkung erfolgt marktbedingt durch sinkende Rohstoffpreise. Diese Preisvorteile gibt ALDI SÜD direkt an seine Kundinnen und Kunden weiter. Im Hinblick auf die Reaktion von Verbänden und Milchbauern möchten wir darauf hinweisen, dass es für die Unternehmensgruppe ALDI SÜD seit jeher ein wichtiges Anliegen ist, sämtliche Geschäftsbeziehungen transparent und fair zu gestalten. Preise werden in zahlreichen Gesprächen mit den jeweiligen Verhandlungspartnern auf der Grundlage der jeweiligen Marktsituation vereinbart. 

Als einer der führenden Discounter übernehmen wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Diesen Anspruch haben wir in unserer Corporate Responsibility Policy, die für uns und unsere Geschäftspartner einen verbindlichen Handlungsrahmen bildet, fest verankert. Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD legt außerdem großen Wert auf einen verantwortungsvollen und respektvollen Umgang mit der Umwelt sowie auf eine tierartgerechte Haltung. Unsere Grundsätze, Maßnahmen und Ziele in Bezug auf Tierwohl haben wir in unserer Tierwohl-Einkaufspolitik verbindlich festgeschrieben. Sie finden unsere Tierwohl-Einkaufspolitik auf unserer Homepage unter dem folgenden Link: https://unternehmen.aldi-sued.de/de/verantwortung/ressourcenmanagement/tierwohl/

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Verena Venghaus

Kommunikation

ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG
Unternehmensgruppe ALDI SÜD 

Burgstraße 37
45476 Mülheim an der Ruhr
Telefax 01803 252722 (0,09 €/Min. aus dem dt. Festnetz, höchstens 0,42 €/Min. aus Mobilfunknetzen)
E-Mail mail@aldi-sued.de

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17 Kommentare

  1. michael pabst v.ohain sagt

    Die Verbraucher müssen mehr informiert werden , so viel wie möglich. Eigentlich will niemand , dass die Tiere leiden. Da haben die Leute keine Freude an superbiligen Preisen. Auch ein Tier sollte eine Würde haben. Die muss gewahrt bleiben, dann kann man auch wieder mal Fleisch kaufen, ohne schlechtes Gewissen. Gruss M.P.v.Ohain

  2. Uli49 sagt

    Bauer Willi begründet seine Forderung nach mehr Geld für die Bauern mit dem Tierschutz!!! Als ob die Tiere was davon hätten, wenn die Bauern einen höheren Gewinn machen. Da würden nur noch mehr Kühe angeschafft und noch mehr Milch produziert.
    Aldi ist da schlauer und stellt ein Budget für die Initiative Tierwohl zur Verfügung. Da bekommen die Bauern nur dann mehr Geld, wenn sie auch tatsächlich etwas für die Tiere tun. Aldi kennt seine Pappenheimer. Wenn man schon eine Mail schreibt, dann ist es besser zu fordern, daß Aldi sein Budget für die Initiative Tierwohl aufstockt, damit alle interessierten Betriebe teilnehmen können und nicht gelost werden muß.
    Aldi unterstützt die Initiative Tierwohl ja nicht weil die Manager ethische Gewissensbisse hätten, sondern zu Werbezwecken, damit sie sich vor den Kunden ein grünes Mäntelchen umhängen können. Da muß man sie packen. Z. Zt. finanziert die Initiative eine Erhöhung des Platzangebots für ein 50kg Schwein von 0,5 auf 0,55 qm. Dieser winzige Schritt kann nur der Anfang sein, da gilt es Druck zu machen.
    Wenn man sich die “Aldi Tierwohl-Einkaufspolitik” von deren Seite runterlädt und die Anforderungen an die Produkte studiert, erkennt man, daß Aldi zu den bessern Einkäufern gehört. Da gibt es viel schlimmere Konzerne die weniger wählerisch sind und z.B. Stopfleber verkaufen.
    Uli

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