Monate: Februar 2018

Gras legalisieren…

… das ist zumindest der Vorschlag von Grünen, Linken und FDP. Gemeint ist mit “Gras” aber Cannabis. Am 22. Februar soll es dazu eine Debatte im Bundestag geben. http://www.dw.com/de/linke-und-liberale-oppositionsparteien-f%C3%BCr-cannabis-freigabe/a-42281039 Gut für die Fruchtfolge Zur Auflockerung unserer Fruchtfolge ein interessanter Ansatz. Allerdings könnte der Anbau einer strengen Kontrolle unterliegen und auch von einer Quote ist die Rede. Das macht es natürlich wieder schwieriger. Heimisches Cannabis aus regionalem Anbau wäre aber doch sicher wünschenswert. Oder wie seht ihr das? (wir haben ja sonst keine Probleme) Euer Bauer Willi    

go on -Tierärzte diskutieren Lösungen

Der erste Beitrag der neuen Videoserie „go on – Tierärzte diskutieren Lösungen“ ist fertig und kann auf YouTube angesehen werden: Gleich zu Beginn geht es ein um ein sehr umstrittenes Thema: Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration zum 1. Januar 2019. Wie hier schon berichtet, war ich im Januar in Berlin zu Gast bei den Initiatorinnen der Diskussionsreihe, den Tierärztinnen und Mediendienstleisterinnen Ines George und Ulrike Oslage. Mein Debattenpartner war Professor Thomas Blaha, Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Viele Landwirte sehen die Notwendigkeit der Gesetzesänderung zur Ferkelkastration nicht ein, zumal noch lange nicht klar ist, wie die Bestimmungen praktisch umgesetzt werden sollen. Wird eine Lokalanästhesie auch möglich sein? Wer trägt die Kosten für eine Immuno-Kastration? Was würde der Umstieg auf Ebermast bedeuten? Professor Blaha plädiert eindeutig für die Immuno-Kastration und meint, dass die Kosten dafür relativ problemlos auf die Verbraucher umgelegt werden können. Schaut selber rein und hört zu! Weitere Themen, über die ich mit Professor Blaha diskutiert habe, waren das Verhältnis von Bauern und Tierärzten, die Agrarwende und eine nationale Nutztierstrategie. Die Videos …

Glyphosat…?

Wir hatten hier im Rheinland bisher einen relativ milden Winter. Und damit das Problem, dass unsere Zwischenfrucht bisher nicht abgefroren ist. Wir wollen aber möglichst in den nächsten 4 Wochen Rüben säen und dafür muss die Zwischenfrucht irgendwie weg. Jetzt könnte man die mit Glyphosat abspritzen. Wir haben aber eine andere Lösung gewählt… Schaut mal… Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Dialog Kirche und Landwirtschaft

Ein Kommentator unserer Seite hat uns auf diesen Termin am 22.2.2018 in Altenkirchen (Westerwald) aufmerksam gemacht. Leider kann ich da nicht hin, weil ich im A2-Forum in Rheda-Wiedenbrück abends einen Vortrag halte. Der Dialog zwischen Kirche und Landwirtschaft ist wichtig. Wer teilnehmen möchte, hier die Ankündigung. http://www.lja.de/wp-content/uploads/Kirche_trifft_Landwirtschaft.pdf P.S.: In der Kirche waren meine Frau und ich im Urlaub im Villnöß-Tal in Südtirol.Wunderbar dort. Grüße an Hans und Maria! Euer Bauer Willi      

Tunnelblick…

Gestern, am Samstag nachmittag bin ich von einer dreitägigen Vortragstour, diesmal durch Bayern, wiedergekommen. Wenn dann, wie in Straubing, über 1000 Landfrauen zuhören, ist das schon ein besonderes Erlebnis. Ich hatte den Eindruck, dass sie verstanden haben, was ich ihnen mit meinen Ausführungen “Mehr Mut zur kreativen Kommunikation” sagen wollte. Dann schalte ich den PC an und lese einen Kommentar bei top agrar online, wo auf eine Vortragsankündigung hin folgendes zu lesen ist: Sein Erfolgskonzept: Kritisiere immer alle anderen, aber nie den Bauernverband. Und genau deswegen kann ich diese Person nicht ernst nehmen. Wer mit Tunnelblick agiert und diese Baustellen bewusst ausklammert, der hat nicht den Blick aufs Ganze und kommt zwangsläufig auch nicht auf die richtigen Lösungen. Das Problem durchzieht den Bauernverband auch selbst und hat uns heute dahingebracht wo wir als Landwirte stehen, leider. https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Bauer-Willi-kommt-ins-Buergerhaus-Espelkamp-9044555.html Tja, frage ich mich da, was mache ich falsch? Soll ich mich in die Reihe all derjenigen einreihen, die den Verbänden die Schuld bzw. die Verantwortung für die Entwicklungen der Landwirtschaft in Deutschland geben? Das wäre einfach, denn zu kritisieren gäbe …

“Neues Lebensmittelgift aus USA”

So titeln gleich mehrere Portale, die alle den gleichen Text verwenden. Es handelt sich dabei um Isoglukose, die bei uns besser bekannt ist als Glukose-Fruktose-Sirup. Unter dieser Bezeichnung findet sich das Süßungsmitteln, das meist aus Maisstärke hergestellt wird,  in vielen verarbeiteten Produkte. https://de.sott.net/article/28916-Neues-Lebensmittelgift-aus-USA-still-und-heimlich-in-Europa-zugelassen-Isoglukose https://www.fischundfleisch.com/hausverstand/neues-lebensmittelgift-aus-amerika-in-europa-angekommen-33343 Anders als im Text angegeben ist Isoglukose nicht neu in der EU zugelassen worden. Und es ist auch nicht aus USA angekommen, sondern wird seit vielen Jahren in Europa produziert. http://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Wegfall-der-Zuckerquoten-bringt-neue-Konkurrenz Wie beim Zucker aus Zuckerrüben gab es auch für Isoglukose eine Produktionsquote, die im Herbst 2017 aufgehoben wurde. Richtig ist jedoch, das Glukose-Fruktose-Sirup gesundheitlich kritischer zu bewerten ist als der bekannte Haushaltszucker. Der höhere Fruktose-Gehalt führt zu einem geringeren Sättigungsgefühl, was zu negativen Erscheinungen führen kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Maissirup Anders als bei Rübenzucker, bei dem der Zucker physikalisch (Erhitzung)  aus der Rübe herausgelöst wird, wird bei Isoglukose die Maisstärke mittels Enzyme chemisch aufgespalten. Ob diese Enzyme gentechnisch hergestellt wurden, muss nicht angegeben werden. http://www.transgen.de/datenbank/zutaten/2531.isoglucose.html Da ich ja Rüben anbaue, werde ich also beim Rübenzucker bleiben. Ist doch logisch! Und ob Zucker dick oder krank macht, hat jeder selbst in …

2018 wieder mehr Wintervögel!

Die Zählung der Wintervögel, veranlasst durch den NABU, hat sehr erfreuliche Ergebnisse zu vermelden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 11% mehr Vögel gesichtet. Die Zahl der Vögel pro Garten stieg von 34 auf 38 an. Besonders hervorzuheben ist die Zunahme von Staren, die in jedem 13. Garten gesichtet wurden. Im Vorjahr war er nur in jedem 25. Garten gesehen worden. Für den Rückgang an Amseln wird das Usutu-Virus vermutet. https://www.nabu.de/news/2018/02/23924.html

Sätze aus dem Koalitionsvertrag…

…zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt, die mir aufgefallen sind. Also eine rein subjektive Auswahl. Den Link zum Volltext findet ihr unten. S.84: Wir wollen eine multifunktional ausgerichtete, bäuerlich-unternehmerische, familiengeführte und regional verwurzelte Landwirtschaft erhalten Wir wollen weniger Bürokratie und mehr Effizienz für eine marktfähige Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel nachhaltig produziert. ..Wir achten auch auf ertragsschwache Standorte mit geringen Bodenwerten. Ein Gentechnik-Anbau-Verbot werden wir bundesweit einheitlich regeln. S. 85: …werden wir den Ökolandbau weiter ausbauen, um einen Flächenanteil von 20% nachfrageorientiert und bei Ausbau der Forschung bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Die Attraktivität des Anbaus von Eiweißpflanzen wollen wir im Rahmen der Weiterentwicklung der Eiweißpflanzenstrategie erhöhen. Die Umsetzung der Ackerbaustrategie für u.a. umwelt- und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft vornehmen und adäquat mit Fördermitteln für Maßnahmen zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie und insbesondere des Insektenschutzes untersetzen Wir werden die Potentiale der Digitalisierung…fördern S: 86: Grüne Berufe sollen attraktiver und zukunftsfähiger werden. Die Erkennbarkeit von tierischen Lebensmitteln, die über die gesetzlichen Vorgaben der Haltung hinausgehen, wollen wir verlässlich, einfach und …

Bürger gegen Bio-Massentierhaltung

Jetzt wird es echt schwierig. Nördlich von Berlin hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die gegen den Bau von Hühnerställen ist, in denen Bio-Eier produziert werden sollen. Hier der Text eines Briefes an den zuständigen Ministerpräsidenten Woidke: http://www.contra-eierfabrik.de/aktuelles/offener-brief-dietmar-woidke/ Dabei ist das keine neue Entwicklung. Auch in den Niederlanden werden Bio-Eier  (für Aldi Süd) in großen Ställen produziert. Darüber berichtete der SWR: http://www.ardmediathek.de/tv/MARKTCHECK/ALDI-S%C3%BCd-Bioeier-von-gl%C3%BCcklichen-H%C3%BChnern/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=1665616&documentId=43530624 Ähnlich auch ein anderer Bericht: http://www.mittelbayerische.de/wirtschaft-nachrichten/bio-eier-aus-massentierhaltung-21840-art1611967.html Laut Aussage des ARD-Beitrages bekommt der niederländische Hühnerhalter für ein Ei 15 Cent. Bei Aldi wird es dann für 26 Cent verkauft, was für ein Bio-Ei günstig ist. Und jetzt die Frage: wie sollen Bio-Eier produziert werden und was dürfen die dann kosten? Wie viele Hühner dürfen in einem Stall sein? Wie viel Auslauf sollen sie bekommen, damit der Bürger damit zufrieden ist? Und eine mehr grundsätzliche Frage: warum müssen Bio-Eier vom Discounter kommen? Warum kauft kaum ein Verbraucher im Hofladen, wo jeder sehen kann, wie die Tiere gehalten werden? Wie war das noch mal mit der Umfrage? “85% der Bevölkerungen würden ja gerne mehr bezahlen, wenn…” Bisher hatte …

Was will der Kunde?

Diesen Brief schickte mir eine Bäuerin aus Bayern. Er spricht für sich selbst.  Hallo „Bauer Willi“ ich bin eine der weiblichen, stillen Mitleserinnen, die auf einem Hof eingeheiratet haben. Ich komme aus der Landwirtschaft und mein Herz hängt wirklich dran. 2008 haben wir uns entschlossen, in einem rein ackerbaulichen ausgerichteten Ausläufer des bayrischen Gäuboden, einen Hähnchenmaststall zu bauen. Die damalige Genehmigungsphase (2009) war oftmals sehr kräftezerrend – aber letztendlich ging es. Wir hatten keinerlei Probleme mit der Bevölkerung. Damals nicht und auch heute nicht. Wir sind von Anfang an sehr offen mit der -uns durchaus bewussten- Thematik umgegangen. Seitdem versuchen wir den Endverbrauchen, dem Handel, jeglichen Interessierten, Jung und Alt, da abzuholen wo er sich befindet. Bis jetzt ist es uns gut gelungen. Es war für uns wichtig, den neuen Betriebszweig gut in den bereits vorhandenen zu integrieren. Wir wollten wieder eine Kreislaufwirtschaft (Weizen als Futter, dadurch Fleischproduktion und natürlicher Dünger für Feld auf dem dann wieder eine Frucht angebaut wird…..) um ein innerbetriebliches Wachstum generieren, um so weiterhin von unserem Betrieb leben zu können. …