Monate: März 2016

Eigene Macht und Verantwortung

Gestern abend* habe ich nun Elke Pelz-Thaller, die „Mentalbäuerin“ selbst live erlebt. Und meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Ihre Bühnenpräsenz ist enorm. Mehrmals verlässt sie das Podium und streift wie ein lauernder Jaguar durch den Saal, schnappt sich mehr oder weniger freiwillige „Sparringspartner“ mitten aus dem Publikum, provoziert und gestikuliert mit diesen “auf Augenhöhe” und führt damit die menschlichen Verhaltensmuster quasi im Affekt vor. Sie zieht somit Zuschauer magisch in ihren Bann, setzt ihnen damit aber auch die an sich schwierigen Themen unausweichlich vor die Nase. Humorvoll sind ihre Dialoge, aber trotzdem tiefgründig die Botschaften dahinter. Es ist also nicht nur Show. Man spürt das authentische Engagement und die herzliche Empathie für ihre Bäuerinnen und Bauern. „Wer kann etwas ändern, wenn nicht Du selbst!“ Ist die eindringliche Botschaft dem Jammertal zu entsagen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Dass das Überleben der Betriebe keinesfalls nur von Wachstum und Weltmarkt abhängt, sondern auch vom Umgang mit sich selbst und der Familie. Diese eigene Macht und Verantwortung zu erkennen, sie auszuüben und sich die kommunikativen Fähigkeiten …

Im Dialog: Elke – die Mentalbäuerin

Elke Pelz-Thaller bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann einen Bauernhof in der Nähe von Ingolstadt. Die Spezialität: Spargel. Doch das ist nicht ihre einzige Leidenschaft. Sie ist auch noch Mental-Trainerin. Die Spezialität: Landwirte. Ich habe mit ihr ein Gespräch darüber geführt, was ein Mental-Training ist und wie ihrer Meinung nach Landwirte im Speziellen „ticken“. Elke, ich habe ja schon viele Berufsbezeichnungen gelesen, aber der Begriff der  „Mental-Bäuerin“ war mir neu. Erkläre uns mal, was das ist und wie Du dazu gekommen bist? Die Antwort ist denkbar einfach! Es ist der Zusammenschluss meiner beiden Berufsfelder! Die “Bäuerin” bin ich seit der Heirat eines Landwirtes vor über 20 Jahren. Damals war ich noch Pflege- und Gesundheitspädagogin an therapeutischen Schulen und nach der Zusatzausbildung zum Mental- und Persönlichkeitstrainer entschied ich mich, dies alles zu verbinden. Die Landwirtschaft durchlebt momentan an vielen Stellen existenzielle Herausforderungen, oftmals über die Kraft der Menschen, die dort arbeiten und leben, hinaus. Ich sehe meine Aufgabe darin, mein Wissen als Trainer genau dieser Zielgruppe zukommen zu lassen, um daran nicht zu zerbrechen. Somit entstand die …

“Vom Land in den Mund”

So lautet der Titel des Buches, das von Jan Grossarth, Wirtschaftsjournalist bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geschrieben wurde. Auch weil der Untertitel lautet „Warum sich die Nahrungsindustrie neu erfinden muss“ habe ich dieses Buch mit großem Interesse gelesen. Das Buch ist im Verlag Nagel & Kimche erschienen, hat 159 Seiten und kostet 17,90 €. Zum Inhalt: Das Buch ist in 21 Kapitel aufgeteilt, wovon jedes mit einer These beginnt, die zu denken gibt. Da ist zum einen zu lesen, dass „die Nahrungsindustrie nicht alles dem Effizienzdruck unterwerfen darf“ zum anderen die These aufgestellt, dass „die Nahrungsindustrie sich darum kümmern muss, dass die bäuerliche Landwirtschaft nicht verschwindet“.  Nach jeder dieser Thesen folgen ein oder mehrere Beispiele, die diese These inhaltlich mit Leben erfüllen. So berichtet er unter der These „Die Nahrungsindustrie muss schöne Bilder liefern“ von der „Putenministerin“ Astrid Grotelüschen, die von einem Mitarbeiter von PETA zu Fall gebracht wurde, der keinen Hehl daraus macht, dass er mit selektierten Bildern gearbeitet hat.  Im darauf folgenden Kapitel erzählt er in einer wunderbar bildreichen Sprache von Aussteiger und …

Aussagen zum Pressekodex

Frau Krauß ist Journalistin und hat Aussagen zum Pressekodex beim rheinischen Landfrauentag in Kempen gemacht. Vielen Dank für die Ehrlichkeit. Bekenntnisse einer Journalistin Frau Krauß ist Journalistin und hat Aussagen zum Pressekodex beim rheinischen Landfrauentag in Kempen gemacht. Vielen Dank für die Ehrlichkeit. Posted by Bauer Willi on Freitag, 18. März 2016

Keine Bauchnabel-Schau

Die Analyse Unbestreitbar erkennen immer mehr Landwirte und landwirtschaftliche Organisationen die Chancen der Internet-Vernetzung und der sozialen Medien. Das Lieblingsmedium ist Facebook, wo nicht nur Landwirte sondern auch Organisationen ihre eigenen Seiten erstellen. Auch werden Gruppen formiert,  es werden fleißig Freunde gesucht, Beiträge geteilt, gelikt und kommentiert. Soweit so gut. Soziale Vernetzung führt aber oft zur Bildung von gleichgesinnten Kreisen. Man bleibt im Wesentlichen unter sich. Im Sinne einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit bringt es die Landwirte jedoch nicht weiter. Nach der Facebook-Logik sollte heute jeder Landwirt 280 persönliche Freunde haben, wenn jeder Bürger in Deutschland einen Landwirt persönlich kennen würde. Aber 280 Freunde außerhalb der Landwirtschaft! Wenn dies so wäre, würde nicht nur jeder Bürger einen persönlichen Bezug zu einem Landwirt haben, sondern auch jeder Landwirt hätte einen direkten, persönlichen Bezug zu den Alltagsansichten von „Otto und Ottilie Normalverbraucher“. Wie z.B. dass die große Mehrheit der Bürger den Umwelt- und Tierschutz in für wichtiger halten als die Versorgung mit Nahrung. Das ist in weiten Teilen der Landwirtschaft noch nicht wirklich angekommen. Und so erwartet die Mehrzahl …

Im Märzen der Bauer…

Sandra bewirtschaftet einen Betrieb in der Lüneburger Heide. Und sie hat eine Frage, die sie an euch weitergibt. Wie würdet ihr entscheiden? In Märzen der Bauer… Das Lied kennt wohl jeder und die ersten Landwirte haben bereits mit der Frühjahrsbestellung begonnen. Sie haben sicher schon den ein oder anderen Landwirt in den letzten Tagen auf dem Acker gesehen und sicher auch einige Stellen, wo noch Wasser auf dem Acker steht und regional in den Morgenstunden sogar Frost. Nun stellen Sie sich die Frage: „Ist das nicht viel zu früh, was die Landwirte da treiben? Nach was richten sich die Landwirte denn, dass sie jetzt schon bestellen, düngen und spritzen?” Und genau über die Frage, wonach wir entscheiden, wann wir mit der Frühjahrsbestellung beginnen, möchte ich heute einmal einige Wege aufzeigen, nach welchen viele meiner Kollegen und ich unsere Entscheidung treffen. Die alles entscheidenden Kriterien sind: Ist der Acker befahrbar? Ist der Boden trocken genug für eine Bearbeitung? Ist dies gegeben, folgt der Blick auf den Kalender und auf die Wettervorhersage – in diesem Fall auch …

Kapitulation?!

Die Entscheidung über die Verlängerung der Zulassung für einen bekannten Wirkstoff eines weit verbreiteten Herbizides ist vertagt worden. Wieder einmal. Die Meldungen dazu sind rar gesät. Glaubt man den Medien, so hätten Frankreich, Schweden und die Niederlande bei einer Abstimmung nicht zugestimmt, Deutschland hätte sich enthalten, weil es regierungsintern Unstimmigkeiten zwischen den Ministern Hendriks (Umwelt) und Schmidt (Landwirtschaft) gegeben habe. Nach den Regularien hätten sich mindestens 55% der Mitgliedsstaaten, die mindestens 65% der Bevölkerung der EU repräsentieren, für eine erneute Zulassung aussprechen müssen. Die Kommission hatte eine Verlängerung der im Juni auslaufenden Zulassung empfohlen. Jetzt soll eine Entscheidung spätestens in der Sitzung des Ausschusses am 18./19. Mai 2016 fallen. Mir persönlich ist kein Fall bekannt, bei dem der Streit über einen Wirkstoff derart eskaliert. Es wird mit harten Bandagen gekämpft. Rechtzeitig zum Termin werden „Studien“ veröffentlicht, deren Wissenschaftlichkeit fraglich ist und die sich bei Nachprüfung als schwach oder sogar haltlos erweisen. Doch die tatsächlichen Fakten scheinen kaum zu interessieren, es geht mehr um den Aufmerksamkeitswert der Meldung. Und der ist gegeben, denn alle Medien berichten …

Grünes Klassenzimmer

Wie kann man Kinder aus dem Kindergarten oder auch Schulkindern praktische Landwirtschaft nahebringen? Mit einem “Grünen Klassenzimmer”. Ich durfte mir bei Familie Keller ein solches ansehen. Vielen Dank, dass ihr mir das gezeigt habt und danke, dass ihr euch so viel Arbeit damit macht. Immerhin dauert eine Führung rund vier Stunden! Das grüne Klassenzimmer von Familie Keller Wie kann man Kinder aus dem Kindergarten oder auch Schulkindern praktische Landwirtschaft nahebringen? Mit einem "Grünen Klassenzimmer". Ich durfte mir bei Familie Keller ein solches ansehen. Vielen Dank, dass ihr mir das gezeigt habt und danke, dass ihr euch so viel Arbeit damit macht. Immerhin dauert eine Führung rund vier Stunden! Gepostet von Bauer Willi am Samstag, 12. März 2016

Liebe ist …

Wo die Liebe hinfällt…Man muss sie nur entdecken…Wäre doch schön, wenn solche “Früchtchen” auch den Weg in den Laden finden. Am Sonntag, 18:00 Uhr kommt im HR-Fernsehen ein Beitrag zum Thema “Wegwerfen von Lebensmitteln”. Mit dabei ist wahrscheinlich auch ein Bauer.