Monate: August 2015

EinBlick in eine Seele

Maria ist Österreicherin, die jetzt in der Schweiz lebt. Sie wollte was von mir wissen, ich habe ihr geantwortet. Sie hat sich bedankt. Was dann aber noch zurückkam, war dieser Brief. Er hat mich sehr bewegt, weil er einen tiefen Einblick in ihre bäuerliche Jugend gibt. Lieber Bauer Willi Mein zuhause war ein kleiner Milch- und Kartoffelbauernhof, in der Sonnenstube Österreichs, in Tirol. In den Stall durfte und darf auch heute nur Tiroler Braunvieh. Komme von einem für deine Verhältnisse sicher sehr winzigen Bauernhof: 2 Almen, jede Menge Wald, 1 Jagd, ca. 30 ha Wiesen, Äcker. 30 Rinder, 1 Bulle, 10 Schweine, 5 Enten, 50 Hühnern, 10 Truten, 3 Katzen, 1 Jagdhund, Eltern, 5 Kinder 😀 (am meisten Arbeit machten WIRKLICH  die Eltern) Habe ab meinem zwölften Lebensjahr  bis ich zwanzig war, jedes Ferkel in unserem Stall persönlich zur Welt gebracht. Wir hatten zwar immer nur 10 Schweine aber immerhin: auch Kleinvieh macht Mist. Es war mein Lieblingsjob. Nachdem ich das erste Ferkel sah, das erstickte wegen der Nabelschnur um den Hals, konnte es mein …

Ein radikaler Plan

Unsere Seite soll den Dialog zwischen Verbrauchern und Landwirten fördern. Dazu gehört auch, sich mit unbequemen Ansichten zu beschäftigen. Der nachfolgende Artikel stammt aus dem Jahr 1968 und wurde im „Spiegel” veröffentlicht. Er wurde gekürzt und in einigen Punkten auf die heutigen Verhältnisse angepasst. Den Verweis auf das Original finden Sie am Ende des Textes. Wenn Landwirtschaftspolitik in Zukunft überhaupt noch einen Sinn haben solle, müsse die Struktur der europäischen Bauernwirtschaften “radikal verändert” werden. Laut Plan sollen * bis 20xx  die Hälfte der zehn Millionen Bauern in der EU ihre Höfe verlassen * innerhalb der nächsten sechs Jahre drei Millionen Milchkühe — heute noch Erwerbsquelle für 500 000 Europa-Bauern — geschlachtet und * bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts fünf Millionen Hektar Acker- und Weideland stillgelegt und in Naturschutzparks· oder Wälder verwandelt werden. Xxxxx:  “Weder die Regierungen noch die Bevölkerungen können es sich auf die Dauer leisten, ungeheure Summen zu verschwenden, um Überschüsse zu vernichten.” Um den Butterstrom auf die Tische der Verbraucher umzuleiten, will der Landwirtschaftskommissar tun, was unter Europas Agrarstrategen bislang streng verpönt …

“Raus aus der Wagenburg”

Im Interview mit der Agrarzeitung erzählt Bauer Willi, was ihn persönlich motiviert, als Netzautor aktiv zu werden. Außerdem äußert er sich darüber, wie er den Medienhype um seine Person erlebt. Weitere Themen sind Emotionen, Aldi und mangelnde Kritikfähigkeit unter Erzeugern. PDF zum Download     Redakteurin Stefanie Pionke zeichnete auch einen Auschnitt als Video auf: Thema Getreideernte und Vermarktung. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Die Einfachheit des Lebens

Meine Berghütte ist ein kleines Juwel. Nicht, weil sie soviel wert wäre, sondern weil sie mich immer wieder die Einfachheit des Lebens erfahren lässt. Sie steht an einem steilen Berghang am Grünten. Keine befahrbare Straße führt hinauf und sie ist auch weitab von den Wanderwegen auf denen im Allgäu die Touristen und Freizeitmenschen unterwegs sind.  Nur zu Fuß und mit meinem Allradquad komme ich da rauf. Oder manchmal, wenn es ganz trocken ist, traue ich mich da mit dem Traktor hoch. Um mal etwas Schweres zu transportieren, wie einen neuen Holzofen und Baustoffe vor ein paar Jahren. So viele Menschen träumen heute vom einfachen, naturnahen Leben. Ich habe den Luxus, dass ich den Traum jederzeit, innerhalb eine halben Stunde Fußmarsch, ausleben kann. Ich gehe einfach auf meine Hütte oder fahre mit dem Quad hinauf. Dort habe ich einen Brunnen mit Quellwasser, einen Herd, einen Ofen,  eine Stube, ein Matrazenlager und jede Menge Handwerkszeuge. Aber keinen Strom, keine Heizung, keine Microwelle, keine Spülmaschine und schon gar kein WLAN mit Internet. Und in das Kompostklo darf nicht …

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Herr Minister Schmidt!

Am Montag war Minister Schmidt bei uns im Rhein-Kreis Neuss und ich habe erfahren, dass er heute, am Mittwoch, dem 26.8.2015 Geburtstag hat. Dazu wünschen wir ihm Gesundheit und Gottes Segen. Aus seiner Rede an uns Landwirte hier nur ein paar kleine Ausschnitte. Was bei mir besonders hängengeblieben ist: bei sinkenden Preisen für den Erzeuger steigt die Marge beim Lebensmitteleinzelhandel! Dazu hier ein kleines Video: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Weiter berichtete er von seiner Reise mit der Kanzlerin nach Südamerika, wo er sich für die Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Soja eingesetzt hat. Themen waren auch Bürokratieabbau und der Tierschutz. In der sehr angeregten Diskussion war ein Schwerpunkt das Image der Landwirte in der Öffentlichkeit. „Die Landwirtschaft befindet sich nicht mehr in der Mitte der Gesellschaft, aber dort gehört Sie hin“, so seine Aussage. Ist jemand anderer Meinung? Euer Bauer Willi  

Zwischenfrüchte

Zwischenfrüchte sind etwas für zwischendurch. Denn das Erntejahr 2016 hat im Prinzip schon begonnen. Zwischenfrüchte sind Wegbereiter für die Hauptfrucht des nächsten Jahres. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Landwirt – Verbraucher, Verbraucher – Landwirt. Versuch eines Wörterbuches

Wieder ein Artikel von Alex, die mit ihrem letzten Beitrag „Du bist so ein Bauer!“ den Nerv vieler Lesern getroffen hat. Die Geschichte von Landwirten und Verbrauchern ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Kommunikation ist bekanntlich DAS Mittel schlechthin, um Missverständnisse zu lösen. Um das klassische Aneinander-Vorbeireden zu vermeiden, hier ein kleines Wörterbuch: (bei weitem nicht vollständig, Ergänzungen sind erwünscht) Artgerechtheit, die (Verwechslung mögl. mit: Tiergerechtheit, die) Verbraucher: Tiere laufen draußen auf der Wiese in kleinen Gruppen und nehmen dort ihr natürliches Futter auf. Jungtiere bleiben bei der Mutter. So, dass man die Tiere auch sehen kann. Wenn der Bauer sie in Ställen verstecken muss, stimmt doch was nicht! Je nach Ausprägung der Auffassung von Artgerechtheit auch mit einem Nichtvorhandensein von Zäunen und jeglichen Eingriffen durch den Menschen gekoppelt: Freie Tiere in einer freien Landschaft! Landwirt: Unterschiedliche Ansprüche für die einzelne Tierart je nach Alter, Geschlecht und Nutzungsrichtung. Es werden unterschiedliche Ställe gebaut. Es wird unterschiedlich geheizt und beleuchtet. Schweine bekommen Beschäftigungsmaterial, die Kühe Bürsten, Hühner Plätze zum Scharren. Viele zu erfüllende Vorschriften, noch mehr zu …

Gruß vom Grubberer

Nach den etwas aufregenden Diskussionen diese Woche sucht Willi ein bisschen Entspannung beim grubbern. Wir wünschen ein entspanntes Wochenende 😉 Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren