Bauer Willi
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100% Bio in Deutschland – Teil 2: Die Konsequenzen

Die nüchterne Analyse dieser Zahlen aus Teil 1 ergibt, dass eine Selbstversorgung mit Öko-Produkten in Deutschland nicht möglich ist. Kulturen wie Raps und Zuckerrüben würden fast vollständig aus der Fruchtfolge verschwinden. Gründe dafür liegen vor allem in den fehlenden Bekämpfungsmöglichkeiten tierischer Schädlinge im Raps und der aufwändigen Unkrautregulierung in Zuckerrüben. Dies ist deshalb bedauerlich, weil zwei, für die Fruchtfolge bedeutenden Blattfrüchte fast nicht mehr angebaut würden. Auch der Anbau der Hack-/Blattfrucht Kartoffel als wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge würde nur in einem sehr geringen Umfang praktiziert.

Bei dem derzeitigen Verbrauch von rund 44 Mio. t Getreide müssten rund 20 Mio. t Getreide importiert werden, was nicht nur eine große logistische Herausforderung bedeutet (ca. 830.000 LKW-Ladungen pro Jahr) , sondern nicht so ohne weiteres von anderen europäischen Ländern übernommen werden kann. Der derzeitige Export von europäischem Getreide z.B. in den Nahen Osten oder Nordafrika wäre wohl nicht mehr möglich. Ägypten importiert jährlich rund 11 Mio. t, Algerien rund 7 Mio. t allein an Weizen! Der Grund dafür liegt an der geringen verfügbaren Ackerfläche. Andererseits exportiert Ägypten Frühkartoffeln im Februar und März, da der deutsche Konsument diese nachfragt. Die dazu benötigte Wassermenge liegt aufgrund der notwendigen Beregnung etwa 4 mal höher als in Deutschland, wo Frühkartoffeln in der Regel ohne Beregnung produziert werden können.

Die jährliche erzeugte Menge an Rapssaat (Körner) liegt im Schnitt um 6 Mio. t.   Schwankungen ergeben sich durch die Veränderung der Anbaufläche und den jährlich schwankenden Ertrag. Die Verarbeitung von Rapssaat in Deutschland betrug 2014 rund 9,6 Mio. t, die Verarbeitung aller Ölsaaten 13,3 Mio. t. Schon heute wird somit eine erhebliche Menge an Ölsaaten importiert. Da der Anbau von Raps aus oben genannten Gründen nahezu verschwinden würde, müsste folglich fast die gesamten Menge an Ölsaaten importiert werden. Nicht vergessen werden soll dabei, dass die Verarbeitung nicht nur der Gewinnung von Ölen dient, sondern das Nebenprodukt (Extraktionsschrot) eine wichtige Eiweißquelle in Futtermitteln ist. Der Vollständigkeit erwähnt werden muss natürlich auch die Beimischung von Pflanzenölen zu fossilen Treibstoffen.

Die Selbstversorgung liegt bei Obst bei 13%, die von Gemüse bei 39%.  Bei einem Umstieg auf Bio-Produkte müssten deutlich höhere Mengen importiert werden. Da die derzeitigen Importe vor allem aus Ländern stammt, in denen zu deren Anbau beregnet werden muss, würde sich hier die Situation der Wasserversorgung noch weiter verschärfen.

Auch die Kartoffelproduktion würde bei weitem nicht ausreichen, wobei diese Kultur in Wesentlichen in Mitteleuropa angebaut wird und sich Importe daher sowohl von der Menge als auch von der Herkunft (Polen, Russland, Frankreich) schwierig darstellen. Bei einer Selbstversorgung von 100% werden rund 3 Mio. t Import notwendig. Bei einem Durchschnittsertrag von 40 t/ha müssten 75.000 ha Kartoffeln zusätzlich in den Exportländern angebaut werden.

Dies wären dann aber, wie bei allen anderen Kulturen auch,  konventionelle Produkte. Sollten die Importe  jedoch aus Bio-Ware bestehen sollen, erhöht sich die notwendige Anbaufläche nochmals.

Diese Kalkulationen wurden alle unter der Annahme getroffen, dass die bisherigen Anbauverhältnisse konstant bleiben. Bei einer vollständigen Umstellung aller Betriebe ist von einer Beibehaltung der derzeitigen Anbauflächenverhältnisse der einzelnen Kulturen nicht auszugehen, da die Nährstoffversorgung in Öko-Betrieben zumeist über tierischen Dünger erfolgt. Für die Tierhaltung werden jedoch nicht unerhebliche Flächen zur Futterversorgung benötigt, die für den Anbau von Konsum-Früchten daher ausscheiden. Nimmt man den derzeitigen Grünland-Anteil von über 55% in Öko-Betrieben (28% alle Betriebe) als Grundlage, so müsste der Anteil von Grünland bzw. Futterflächen deutlich erhöht werden (um rund 4,5 Mio ha) und somit die Anbaufläche für Konsum-Früchte verringert (von derzeit rund 11,9 auf dann 7,4 Mio ha). Sollten statt tierischem Dünger pflanzliche Alternativen (Kleegras) gewählt werden, ändert dies an der Aussage nichts. In der Realität würde also das Defizit und die Menge der Importe noch größer werden.

Bei den politischen und gesellschaftlichen Überlegungen, den Öko-Landbau in Deutschland zu fördern, was derzeit über erhöhte finanzielle Anreize geschieht, sollte die oben gemachten Annahmen und die damit verbundenen Konsequenzen nicht aus den Augen verloren werden. Klar dürfte auch sein, dass die ökologischen erzeugten Lebensmittel bzw. die Importe von konventionellen Lebensmitteln zu erheblichen Kostensteigerungen für den Konsumenten führen könnten. Würden die bisher konventionell bewirtschaften Flächen (rund 15,5 Mio. ha) eine zusätzliche Förderung von 200 €/ha erfahren, wären – neben höheren Preisen für Lebensmittel – weitere Subventionen in Höhe von rund  3 Milliarden € jährlich notwendig.

Euer Bauer Willi

 

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78 Kommentare

  1. Heinz sagt

    Lieber Willi,

    das ist ein interessanter Artikel, spannend recherchiert.
    Aber ich gebe zu bedenken:
    1.der Fleischkonsum würde durch eine zunehmend ökologisch orientiertere Gesellschaft deutlich zurück gehen so das auch weniger Futtermittel gebraucht und produziert würden. Es bleiben also mehr Flächen für den Food-Anbau. Außerdem wird viel Fleisch exportiert, wäre aber nicht notwendig
    2. Leider stehen viele Flächen nicht mehr zur Verfügung, wegen der Vermaisung für Biogas- eine echte Katastrophe.
    3. Die ökologischen Folgekosten für den Anbau von konventionellen Produkten werden nirgendwo heute mit einberechnet und ausgewiesen, müssen aber von zukünftigen Generationen bezahlt werden und fallen auch tatsächlich an.
    4. Die Förderung des ökologischen Landbaus kann nur richtig sein, weil Umweltschutz immer Geld kostet und die Solidargemeinschaft davon profitiert.
    5. ca. 40 % unserer Lebensmittel landen schlicht und ergreifend auf den Müll und müssten also gar nicht produziert werden.
    6. durch den Anbau von mehr Eiweißpflanzen zur menschlichen Ernährung (Soja, Lupine und auch schon Quinoa in Österreich, etc.) wäre also der Bedarf sicher gestellt. Kohlenhydrate werden eh zu viele verzehrt, angeblich sind wir Deutschen die dicksten Europäer.

    Schöne Grüße

    Heinz

    • bauerhans sagt

      einige behaupten,dass alles schlecht sei und fordern,es müsse natürlich ökologisch gemacht werden.
      und wer sagt dem verbraucher das und auch,dass er mehr bezahlen muss…??

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Heinz
      zu 1. ist Bio-Fleisch richtigerweise deutlich teurer als konventionelles. Für Niedriglohnempfänger würde es unerschwinglich oder man setzt den HartzIV-Satz hoch. Bezahlen wir dann alle.
      2. Bio-Energie geht nicht mehr, war aber mal gesellschaftlich gewollt
      3. hat was, ist aber auch eine politische Fragestellung
      4. wird ja schon praktiziert, scheint aber nur für wenige ein Motiv zu sein. Oder ist noch zu niedrig
      5. Stimmt absolut. Was aber dagegen unternehmen?
      6. Stimmt überhaupt nicht und habe ich schon in einem anderen Artikel durchgerechnet. In Deutschland wachsen 80.000 ha Eiweißpflanzen und da sind alle drin. Macht, grob gerechnet (x 3 t/ha) etwa 240.000 to und das reicht vorne und hinten nicht.
      Bauer Willi

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Auch wenn ich nicht direkt gefragt werde,
      zu Punkt 1.
      Der derzeitige Trend zu Vegan ist der derzeitigen Meinungsmache der Medien geschuldet, man solle auch bedenken dass der Trend zur Hundehaltung immer noch anhält.
      2. Mais ist überall – auch wenn man ihn nicht sieht. Er steckt in Lebensmitteln, Einweggeschirr, Verpackungsmaterial, in T-Shirts und: Er landet im Tank. Rund 20.000 Produkte, die Mais enthalten, soll es inzwischen geben.
      Um diesen Maishunger zu stillen wurden 2014 alleine aus Polen, Frankreich, Ukraine und Ungarn 2.164.998 Tonnen Mais importiert.
      In Deutschland gibt es 17 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, gerade mal 800000 Hektar oder zehn Prozent davon sind für Biogasanlagen bestimmt.
      3. Könnten sie mal die Folgekosten genau aufschlüsseln, ich höre immer von Folgekosten und keiner sagt mir etwas genaues.
      4. Ihrer Prognose unter Punkt 1 nach ist eine erhöhte Forderung für Bio-Betriebe gar nicht nötig, wenn eine zunehmend ökologisch orientiertere Gesellschaft diese Lebensmittel kauft.
      5. Bei der Preislage von Bio würde der eine oder andere weniger wegschmeißen.
      6. Soja wird in Baden-Württemberg derzeit auf rund 6000 Hektar angebaut.
      Kenne eine Frau im Alter von 30 Jahren, ist seit ihrer Jugend Vegetarierin, und hat Übergewicht, wo das wohl herkommt?

  2. Rainer sagt

    Servus Willi,

    warum sollte die Kultur Zuckerrübe aus der Fruchtfolge verschwinden?
    In unserer Gegend werden sehr viel Bio Zuckerrüben angebaut – mit Erfolg.
    Die Rüben sind durch den Arbeitszeitaufwand für die mechanische Unkrautregulierung
    natürlich doppelt so teuer.
    Daran verdient aber auch der produzierende Landwirt gut.
    Durch den teureren Zuckerpreis wird vielleicht auch der Konsum etwas reduziert –
    was wiederum der Gesundheit dient.
    Ist doch eine gute Sache oder?

    Gruß
    Rainer

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Rainer
      habe mich beruflich sehr viel mit Bio-Zuckerrüben befasst. In Deutschland werden aber nur 1.200 ha angebaut und es ist schwierig, weitere Lieferanten zu bekommen. Mal abgesehen vom Preis würden etwa 300.000 ha benötigt für eine Selbstversorgung. Das ist also noch ein weiter Weg.
      Bauer Willi

  3. Reinhard F sagt

    Was passiert in einem trockenem Jahr wie diesem wo bei uns (Franken) die Biobauern konventionellen Mais kaufen durften um ihre Tiere ordentlich füttern zu können, wenn es keinen konventionellen Mais mehr gibt?
    Ein Freund der für eine Agrarberatungsfirma in Osteuropa arbeitet berichtete mir dass sie Anfragen von industriellen Kapitalanlegern haben die im großen Stil Ackerflächen in Osteuropa aufkaufen wollen um dort Biofuttergetreide für Deutschland anbauen zu lassen.
    Landgrapping also bereits bei einem Anteil von Biofleisch von 1% in Deutschland, das zeigt ansatzweise was los wäre bei 100% Bio.

    • Frank S. sagt

      Hallo Reinhard F,
      ich kann dir dies bestätigen. Ich war Anfang des Monats in Polen (Südosten) und habe mich dort mit Obstbauern unterhalten. Immere mehr Betrieb stellen ihre Produktion auf Bio um, nicht weil es gut für die Umwelt ist, sondern sie bekommen eine nicht unerhebliche Förderung (EU und Land). Dies soll auch für die Ukraine und Russland gelten. Ich sage mal so, viele Landwirte, besonders Obst- und Gemüsebauern außerhalb der großen Anbaugebiete, sagen es lohnt sich ja nicht mehr, aber mit der “Bio-Förderung” scheint es sich wieder zu lohnen. Wie hoch die Förderung ist, habe ich noch nicht herausbekommen, kommt aber noch. Wenn selbst ein Pole sagt es lohnt sich wieder, dann ist es bestimmt nicht wenig.
      Insofern, ist es nicht ganz abwegig, große Flächen in Osteuropa zu kaufen, pachten oder was auch immer, an den Fördergeldern lässt sich immer gut verdienen.

  4. Sandra Harms sagt

    also leute, schauen wir mal nicht nur auf deutschland, sondern schauen wir uns mal unsere blaue kugel an !
    Das was an lebensmittel heut produziert wird, reicht nicht um alle satt zu machen, immer wider müssen menschen in afrika und asien hungern, da sagen die einen aufhören fleisch zu essen und keine energieplanzen mehr anbauen und das problem sei gelöst, selbst wenn man 100% bio anbauen würde und dadurch geringere erträge hätte…
    und genau da liegt der große irrtum !
    1. muss ackerland im biologichen anbau immer wieder brach liegen um sich zu regenerieren, das bedeutet weniger erträge durch bio anbau und gleichzeitig mehr flächen verbrauch… ERSTE TATSACHE
    2. aufzuhören tierische produkte zu sich zu nehmen würde einen mehrverbrauch an pflanzlichen produkten zur folge haben, dazu kommt das ein drittel der landwirtschaftlichen nutzfläche weltweit nur zur haltung von tieren geeinet ist (wiesen), folglich würde das bedeuten, ein drittel der weltweiten nutzflächen brach liegen zu lassen, und dann eben mehr pflanzliches essen… ZWEITE TATSACHE
    3. Energiepflanzen, nun ja, es mag ethisch falsch sein eine getreide heizung zu betreiben, lebensmittel zu strom zu machen oder sie als biodiesel zu verfahren. wer ein wenig von wirtschaft versteht, wird aber zu der erkenntnis kommen, das diese dinge bereits eine marktstütze durch teilweise hohe subventionen sind. hätten wir das nicht in deutschland wären sicher schon viele kleine höfe mehr gestorben…. folglich, beschützt das den erhalt unserer kleinen landwirtschaftlichen betriebe, denn großbetriebe will ja auch keiner. DRITTE TATSACHE
    nun muss man kein genie in mathe zu sein um 1 und 1 zusammen zu zählen, wenn ein drittel der nutzfläche wegfällt, kann man das was dort entsteht nicht nutzen, folglich muss etwas anderes her, wenn nun aber durch bioanbau die ernte menge von pflanzlichen lebensmitteln auch noch reduziert, kommt jeder der ein bischen rechnen kann zu dem schluss, das die lebensmittel nicht reichen werden um alle menschen auf der blauen kugel satt zu machen. und wenn man bedenkt das wir um 2025 bereits 8 milliarden menschen hier sind, tendenz steigend, dann ist die diskussion über 100% bio und vll noch dazu das alle vegan leben sollen, einfach nur ethisch vollkommen daneben.
    sicher wird gleich andreas mit seinen zahlen kommen und das gegenteil beweisen wollen…

    • Andreas Fendt sagt

      Sandra, so ungerne ich Dir widerspreche, aber:
      1) Schwachsinn
      2) unlogisch
      3) nicht belegt
      1) seit dem 18. jahrhundert und Einführung der Kartoffel gibt es die verbesserte Dreifelderwirtschaft, Brache gibt es seit dem nicht mehr.
      2) Wenn ein Tier 3-10 kg Getreide braucht um 1 kg Fleisch anzusetzen ist es 3-10fach effektiver, d.h. ich kann vom selben Acker 3-10 mal soviele Menschen mit Pflanzen ernähren, wie über Fleisch
      3) ich kenne keinen Zusammenhang oder eine Statistik, die belegen würde, dass gerade Kleinbauern von Raps zu Biodiesel oder gar Biogasanlagen profitieren oder sogar davon leben. Die hier absahnen sind in der Regel Großbauern und da wären ein paar weniger für alle gut.
      Es bleibt eine unbestrittene Tatsachen, wir werden 10 Mrd. Menschen auf dieser Erde niemals mit unserer heutigen modernen Landwirtschaft satt bekommen, sondern mit intelligenten Systemen für Kleinbauern, die dem sehr ähnlich kommen, was wir hierzulande unter Ökolandbau bereits praktizieren. Das Zeitalter der Wurstfresser geht zu Ende.

      Daher geh ich jetzt Brot backen, die Wurst auf dem Wochenmarkt morgen sollen andere anbieten…

      • Schweinebauer Piet sagt

        Was für ein intelligentes System soll das für Kleinbauern sein, das dem Ökolandbau sehr nahe kommt?

        • Andreas Fendt sagt

          Zitat “Agrarökologische Konzepte gründen auf traditionellem und lokalem Wissen und seinen Kulturen und verbin- den es mit Erkenntnissen und Methoden moderner Wissenschaft. Ihre Stärke liegt in der Verbindung von Ökologie, Biologie und Agrarwissenschaften, aber auch von Ernährungskunde, Medizin und Sozialwis-senschaften. Agrarökologie setzt auf die Einbeziehung des Wissens aller Beteiligten.” aus dem Weltagrarbericht.

          • bauerhans sagt

            “”Agrarökologische Konzepte””

            was nutzen diese,wenn die mehrheit der verbraucher nur preiswert einkauft??

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      • Sandra Harms sagt

        Andreas, nu tu nicht so als ab du nicht wüsstest das seit die ganzen biogasanlagen im betrieb sind und überall mais angebaut wird, der getreide preis gestiegen ist, wovon auch die kleinen betriebe profitieren, eben so können kleine betriebe auch raps für biodiesel anbauen und sind auch hier und da an biogasanlagen beteiligt oder bauen für diese mais an, und die preise sind im letzten jahrzehnt auch dafür gestiegen.
        zum unlogischen, unlogisch ist es ein drittel der zur verfügung stehenden fläche nicht zu nutzen in dem man keine rinder mehr hält, die man essen kann.
        du willst mir also erzählen , das die erträge im bioanbau nahe zu konstant sind, ohne die flächen mit leguninosen brach liegen zu lassen ??? wie soll das denn gehen.?
        und zu “nicht belegt” ein bischen geschichte kennst du ja auch, warum sind denn die leute zu zehntausenden damals nach amerika und sogar russland ausgewandert? ich sag´s dir, weil die landwirtschaft sie nicht satt machen konnte ! und das war/ist eine landwirtschaft wie du sie propagierst.

        • Andreas Fendt sagt

          Sandra, das ist doch Quatsch, Leguminosenanbau ist keine Brache und moderen ökologische Landwirtschaft hat nichts mit der vor Jahrhunderten zu tun. als es Hungernöte gab. Bei der Flächeneffizent geht es um Monogastrier, also Schweine und Geflügel als Nahrungskonkurrenten des Menschen und nicht um 100% Weiderinder, die haben auch weiterhin eine Berechtigung jedoch nicht in heutiger Qualzucht auf Fleisch/Milch sondern als robuste langlebige Zweinutzungsrassen

          • Sandra Harms sagt

            andreas nu rede dich nicht raus, wenn alle veganer werden , so sind rinder überflüssig, keine milch,kein fleisch. klingt logisch oder?
            folglich sind die flächen die nur zur rinderhaltung geeignet sind über , und das entspricht weltweit ca 33% oder auch ein drittel. auch das ist eine tatsache! da diese flächen kaum anders nutzbar sind sind diese für die ernährung verloren, auch logisch.
            nu muss aber der anteil von rindfleisch und milch in der ernährung ersetzt werden durch pflanzen, auch logisch, weil man ja nicht hungern will.
            also müssen entsprechende pflanzen angebaut werden, gut, das kann auf den flächen geschehen auf denen jetzt mais,getreide und soja für die rinder angebaut werden, da sich aber so ein rind zum größten teil von gras ernährt, würde das nach meiner schätzung in etwa einen flächen dazu gewinn von ca 10% bedeuten, der aber meist aufgrund von standort problemen wider verloren geht,da in den meisten fällen mais dort angebaut wird wo es nicht sinnfoll währe etwas anderes anzupflanzen( moorboden etc)….. würde vll noch 5% flächen zuwachs bedeuten… das ist aber im vergleich zum minder ertrag von ca 35-40% kein wirklicher ausgleich.
            du willst mir also erzählen wenn du kleegras anbaust, das das keine brache ist? wenn jemand lupine oder erbsen als zwischenfrucht anbaut ist das ja etwas anderes.
            was schweine und hühner betrifft, da muss ich dir zum teil recht geben, die fressen ne menge getreide…. aber im modernen michfutter finden sich neben getreide soja und mineralien, auch abfall produkte aus der lebensmittelerzeugung sowie der erzeugung von bio kraftstoffen, nämlich Rübentrockenschnitzel, rapspresskuchen, biertreber und weiteres. also wieder eine verwendung von resourcen auf die man dann wider verzichten würde…gut , die dann frei werdenden getreide und soja flächen wären ernorm, das ist unbestritten.
            und zur moderne, wenn ich sehe wie zwei berufskollegen hier biologisch wirtschaften, dann kann ich da nix modernes erkennen, das einzigste was man da modernes erkennen kann, ist das sie auf allen ihren flächen disteln züchten und auf jeden feld eine kaputte maschine stehen haben, aus denen teilweise das getriebe öl schön in den so wert follen boden sickert….

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    • Rainer sagt

      Sehr geehrte Frau Harms,

      bitte erklären Sie mir doch, wie die Energiepflanzenerzeugung die kleinen
      Betriebe erhalten soll.

  5. Peter sagt

    Guter Beitrag, Willi!
    ILUC gibt es nicht nur für Biokraftstoffe (Beschluss des Europäischen Parlaments)
    ILUC gibt es auch für den Ökolandbau.
    Danke!

  6. Schweinebauer Piet sagt

    Hallo zusammen, nicht zu vergessen ist, dass wir bei dem Biogetreide auch mehr Probleme mit Pilzkrankheiten und damit Toxinbelastung im Futter und dem Brot haben. Nicht nur die Sauen geben dann weniger Ferkel, auch für die Menschen hat dies Folgen. In bestimmten Jahren haben die Ferkelerzeuger bei konventioneller Produktion schon Probleme.

    Ich rate jeder Frau einmal Proben beim Biobäcker zu nehmen, um zu prüfen ob sie das Brot bedenkenlos essen können, wenn sie Kinder haben möchte.

    • Bauer Christian sagt

      die Daten sagen was anderes.
      http://www.essen-ohne-chemie.info/mykotoxine-die-bedrohung-vom-bioacker/

      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Mykotoxinbelastung nicht auf bio/konv. Produktion sich beschränkt. Sortenwahl, Fruchtfolge, Strohrotte, Bodenbearbeitung etc. sind auch zu beachten.
      Bei uns im Ackerbaugebiet zählt der Ertrag, da es ja nicht beprobt wird. Nur die Veredler sind hier viel genauer – naja bei denen gehts ja auch um den Erfolg im Stall.
      Rein optisch hätten da vergangenes Jahr sehr viele ihre Maisernte “entsorgen” müssen.

      • Schweinebauer Piet sagt

        Die Zahlen sind klar! Danke! Dann brauch der Andreas nichts mehr raus suchen.

        Wie bekommen wir jetzt allen beigebracht, dass sie eine ordentliche Bodenbearbeitung machen?

    • Andreas Fendt sagt

      Piet, jetzt wundert mich schon, wie Du hartnäckig solche Unwahrheiten verbreitest, auf diesselbe These hat Dir Felix zu Löwenstein ausführlich und mit Studien geantwortet, kurz “Die Mykotoxinbelastung ist in Biogetreide geringer, als in konventionell erzeugtem.”

      Also irgendwann muss auch mal gut sein…

      • Schweinebauer Piet sagt

        Kannst Du mir die Studien nochmal raus suchen Andreas? Danke!

        Im Studium habe ich nämlich mit in den Versuchen gearbeitet und meine Aussage spiegelt genau die Meinung des Versuchsleiters wieder.

        Ordentlicher Anbau ist bei beiden Voraussetzung und da müssen alle noch viel Lernen.

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