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100% Bio in Deutschland – Teil 1: Die Zahlen

Der Wunsch nach biologischen bzw. ökologisch erzeugten Produkten in Deutschland ist, glaubt man den Umfragen, hoch. Ihr Anteil steigt, wenn auch auf geringem Niveau, stetig. Die Ablehnung von Lebensmitteln, bei denen synthetische Dünger oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, wächst.

Daher habe ich mich mit der Frage beschäftigt, was wäre, wenn alle Landwirte in Deutschland auf Bio umstellen würden? Wie sähe es dann mit den produzierten Mengen aus? Dazu habe ich die Studie der AMI (Agrarmarktinformation-Gesellschaft) von 2013 herangezogen, die Strukturdaten der Bio-Betriebe mit denen aller Betrieben vergleicht. Die Werte der Bio-Betriebe habe ich dann auf alle Betriebe hochgerechnet, wobei eine gewisse, aber unvermeidbare, Unschärfe dadurch zustande kommt, dass die Bio-Betriebe in der Grundgesamtheit aller Betriebe enthalten sind.

Der besseren Übersicht wegen wurde der Bericht in Teil 1: Die Zahlen und Teil 2: Die Konsequenzen aufgeteilt. Teil 2 folgt in Kürze. Es macht daher Sinn, mit den Kommentaren bis zum Erscheinen des zweiten Teils zu warten.

Betriebe:

Von den 285.000 landwirtschaftlichen Betrieben wurden 2013 23.271 Betriebe ökologisch bewirtschaftet. Von den 1.020.000 ha ökologischer Anbaufläche sind 57% Grünland. Im Vergleich: alle Betriebe bewirtschaften 16.496.900 ha, wovon 28% Grünland sind.

Produktion

Getreide: Im Öko-Landbau wurden auf 202.000 ha in Schnitt 3,6 t Getreide erzeugt. Rechnet man diesen Wert auf die gesamte Getreide-Anbaufläche hoch, so ergibt sich einen Getreideerzeugung von 23.611.886 t. Gegenüber der tatsächlichen Getreideerzeugung aller Betriebe von 47.757.000 t ergibt sich eine Differenz von 24.145.114 t oder -51%. Da der Eigenverbrauch 44 Mio. t beträgt, reduziert sich das Defizit auf rund 21 Mio. t.

Kartoffeln: Im Öko-Landbau wurden lediglich 8.100 ha angebaut, verglichen mit 242.800 ha aller Betriebe. Erzeugt wurden insgesamt 9.670.000 t, davon 120.000 t im Öko-Landbau. Rechnet man die gesamte Anbaufläche mit den Erträgen aus dem Öko-Landbau hoch, so ergibt sich eine Differenz von 6.072.963 t oder -63%.

Raps: Der Rapsanbau ist im Öko-Landbau mit 1.800 ha gegenüber 1.533.300 ha vernachlässigbar. Zuverlässige Ertragsdaten sind nicht verfügbar, in Versuchen wurden zwischen 0,5 und 2,2 t/ha erzielt. Bei der Annahme, dass im Bio-Anbau 1,7 t/ha erzeugt würden, ergibt sich eine Differenz von 3.166.000 t oder -55%. Die Eigenerzeugung von Rapssaat beträgt im Schnitt der Jahre rund 6 Mio. t. Die Rapssaatverarbeitung lag 2014 bei 9,6 Mio. t, die Gesamtverarbeitungsmenge von Ölsaaten lag bei 13,3 Mio. t.

Zuckerrüben: was für Raps gilt, gilt auch für Zuckerrüben. Mit 1.200 ha ist der Öko-Anbau im Vergleich zu 315.543 ha aller Betriebe marginal, ein belastbarer Vergleich ist wegen fehlender Datenbasis nicht möglich.

Obst: Die Obstproduktion im Öko-Landbau ist mit 8.485 ha ähnlich groß wie der Kartoffelanbau. Es wurden 98.000 t erzeugt, in allen Betrieben 1.118300 t. Wird die Gesamtfläche mit den Erträgen des Öko-Landbau hochgerechnet, ergibt sich eine Differenz von 509.753 t oder -46%.

Gemüse: Die Gemüseproduktion aller Betriebe betrug in 2013 3.418.211 t wovon 271.800 t aus Öko-Betrieben stammten. Da die Erträge nur geringfügig unter denen aller Betriebe liegt, ergibt sich hier lediglich eine Differenz von 557.318 t oder -16%.

Rindfleisch: Die Rindfleischproduktion von 38.400 t liegt deutlich unter der aller Betriebe, die 1.117.600 t betrug.

Milch: In den Ökobetrieben wurden mit 143.000 Milchkühen 682.100 t Milch erzeugt,was einer Milchleistung pro Kuh und Jahr von 4770 kg entspricht. Hochgerechnet auf alle Milchkühe (4.222.3000) ergibt sich eine Differenz von 10.174.424 t oder -34%.

Eier: In Öko-Betrieben wurden 3.8 Mio. Legehennen gehalten, 43.2 Mio. in allen Betrieben. Da die Legeleistung mit 272 Eier pro Tier und Jahr annähernd an die Legeleistung von 293 Eier pro Tier und Jahr herankommt, ergibt sich lediglich eine Differenz von 838 Mio. Eier/Jahr oder -7%.

Die Originaldaten finden Sie hier:

https://www.ami-informiert.de/fileadmin/redaktion/bio_daten/strukturdaten/Strukturdaten_und_Verkaufserloese_2013_PDF.pdf

Die verwendeten Berechnungen finden Sie in folgender Tabelle (pdf-Datei) Statistik-Bio

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63 Kommentare

  1. T. Schröder sagt

    Moin,
    Sehr gut formuliert.
    Ich bin überzeugt, das konventionell mit Augenmaß der bessere Weg ist, da die Übergänge meiner Meinung nach teilweise fließend sind.
    Zu der Aufstellung habe ich eine Frage:
    Kann man den Anteil an Futtergetreide zu „Backweizen“ auch kalkulieren?
    Meiner Meinung nach werden einige wieder sage: „wenn wir keine Tiere essen, benötigen wir Ja viel weniger“ usw.
    Dann könnte man direkt zeigen, dass es auch mit rein vegetarischer/veganer Ernährung nicht funktionieren wird.
    Fleisch kann man schließlich auch ohne Getreide erzeugen. Die Grünlandflächen überwiegen eh weltweit.
    Danke
    Mit freundlichen Grüßen
    T. Schröder

    • Walter Parthon sagt

      @Grünen Edertal Warum musstet ihr erst beleidigen und diffamieren?

      Auf der genannten Seite zeigt das die Umweltgifte zu einem kleinen Teil aus der Landwirtschaft kommen. Nach euren Angaben gibt es jährlich einen Eintrag von 50 – 70 kg Stickstoffeintrag / ha über die Fläche von Deutschland. Dieser Eintrag ist ja wohl nicht auf die ldw Flächen beschränkt?
      Da wird er wenigstens sinnvoll abgebaut.
      Alles auf die Landwirtschaft zu schieben ist für euch einfach und schön.
      Auszug
      und Magnesium für unsere kranken Wälder
      Das Waldsterben geht weiter.

      Eine der Hauptursachen für das anhaltende Waldsterben in Deutschland sind anthropogene Emissionen. In den 80er Jahren wurden insbesondere aufgrund industrieller Schwefelabgase schwefelige Säuren in Wälder eingetragen, was mittlerweile durch Filteranlagen behoben werden konnte. Neben Kohlendioxid haben Ausdünstungen der Tierhaltung eine versauernde Wirkung auf unsere Waldböden. Diese Emissionen aus dem Verkehr sind in den vergangen 30 Jahren gestiegen. Insbesondere Stickstoffniederschläge geraten als Amoniak in die Atmosphäre und über diesen Weg in Wälder und Biotope.

      50 – 70 kg Stickstoffeintrag / ha

      “Die unbeabsichtigte Stickstoffdüngung aus der Luft kann durchaus zu einer Steigerung des Baumwachstums führen. Mehr Wachstum ist aber nicht gleichzusetzen mit mehr Gesundheit. Das Überangebot an Stickstoff im Vergleich zu anderen wichtigen Nährelementen, wie beispielsweise basische Kationen, spiegelt sich in der Zusammensetzung des Holzes und der Blätter wider: es werden weniger feste, die Pflanzen stützende Substanzen produziert. Dadurch verringert sich die Dichte und Stabilität des Holzes, so dass die Kronen bei Sturm leichter abbrechen (Windbruch). Mit Stickstoff überversorgte Bäume produzieren weichere Nadeln und Blätter. Diese sind anfälliger gegenüber Austrocknung und Frost, sie schmecken Schadinsekten besser und können Infektionen durch Bakterien und Pilze weniger entgegensetzen. ” Quelle: Umweltbundesamt – “Stickstoff – Zu viel des Guten”

      Resume: Branntkalk, Löschkalk und Kalkmilch sind im Bioanbau verboten und erlaubt.
      Um keine Abmahnungen bei Kontrollen zu riskieren, klären wir auf. (folgen Sie diesem Link)

  2. Bernd K sagt

    Jetzt will ich mal etwas Benzin (E10) in die Diskussion kippen:
    1. Alternative Landwirtschaft (“bio” ist ein extrem strapazierter Begriff) verbraucht mehr Ressourcen. Land, Arbeit usw. (ich weiß schon was jetzt für Antworten kommen werden. Spart sie Euch, denn für mich steht es außer Frage, das eine verantwortungsvolle konventionelle Landwirtschaft effektiver (dh besserer Etrag/Einsatz von Umweltressourcen) arbeitet als die alternative Landwirtschaft.
    2. Bio Lebensmittel müssen deshalb teurer sein. Die kaufen nur die “intelligenten” und “klugen”, die Selbstoptimierer in Lebensstil und Ernährung, die können es sich leisten. Was ich die ganze Zeit nicht verstehe: warum haben solche Leute in der Politik und in den Medien immer so einen Sympathiebonus?
    3. Deutschland soll bio werden-fehlendes Getreide oder Fleisch können ja die Schwellenländer mit viel Spritzmittel und Gentechnik anbauen- und das wird dann von Aldi an die Blöden verkauft.
    4. Wenn es den Politikern zu grün wird, werden laut Verordnung Lebensmittel in Biogasanlagen verheizt, oder dem Sprit beigemengt-ist ja “Bio”.

  3. Bauer KW sagt

    Man muss zudem berücksichtigen, dass die Erträge bei 100% Bio noch deutlicher zurück gehen würden, weil die konventionell wirtschaftenden Landwirte Schädlinge und Krankheiten im Zaum halten, die würden sich bei 100% Bio wesentlich stärker ausbreiten.

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    • Bauer Christian sagt

      ich glaube dass es dann aber mehr Vielfalt gibt und sich die Schädlinge mehr im Gleichgewicht befinden. Wir spritzen heute alles raus. Wir schießen ja teilweise mit Kanonen auf Mücken und sehen (noch) nicht was wir sonst noch alles treffen. Da sehe ich das Problem.
      Eigentlich sind die “alten” Wirkstoffe wahrscheinlich die besseren, da wir da schon Jahrzehnte lange ERfahrung haben wie sie sich wirklich in der Natur verhalten und wo die Probleme liegen. Damit kann man risikobasiert viel besser Aussagen treffen als von neuen Wirkstoffen/Wirkmechanismen, die noch nicht in der Natur erprobt sind.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ein Gleichgewicht bei tierischen Schädlingen gibt es nie. Bevor sich die – in unserem Sinne Nützlinge – aufbauen, muss sich eine Population von Schädlingen aufbauen.
        In meiner beruflichen Tätigkeit kann und konnte ich mir nicht vorstellen, den Heu und Sauerwurm, die Kirschfruchtfliege, die Pflaumenmade, Blattläuse und neuerdings die Kirschessigfliege den natürlichen Feinden zu überlassen, wobei die Kirschessigfliege keine natürlichen Feinde hat.
        Die Mittel früher hatten eine wesentlich bessere Breitenwirkung, die toxische Wirkung war höher, dafür dürfen wir jedes einzelne Vieh termingerecht behandeln, was zur Folge hat, dass wir mehr mit der Spritze unterwegs sind. Der Verbraucher sieht nur die Häufigkeit, nicht den Vorteil für die Natur

        • Bauer Christian sagt

          hallo ehemaliger Landwirt: komplett lösen mit dem Gleichgewicht habe ich auch nicht geschrieben – aber man kommt näher ran. Da kann man zum richtigen Zeitpunkt mit Nützlingen arbeiten – funktioniert ja im Folienhaus perfekt und ist standard in der konv. Produktion (wissen aber die wenigesen KOnsumenten).
          Ja die Optik spielt viel mit – mit der Spritze fahren heißt auch nicht unbedingt Gift!

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Im Folienhaus funktioniert einiges, im Freiland sieht es anders aus.
            Wir Schießen nicht mit Kanonen auf Spatzen, sondern gezielt auf die einzelnen Schädlinge.
            Im Weinbau bekämpfen wir zb. seit 10 Jahren den Heu und Sauerwurm mit Pheromon.

            Die ganze Problematik mit den Zulassungen kennt der Verbraucher nicht, interessiert auch nicht, man sieht nur die Fahrten mit dem Spritzfass und dieses Jahr mit dem Wasserfass.

            Dieselben, die bestes Trinkwasser für das Autowaschen und im WC verwenden, kritisieren die Anwendung in den Reben.

      • Tim Schröder sagt

        Moin,
        Sehr gut formuliert.
        Ich bin überzeugt, das konventionell mit Augenmaß der bessere Weg ist, da die Übergänge meiner Meinung nach teilweise fließend sind.
        Zu der Aufstellung habe ich eine Frage:
        Kann man den Anteil an Futtergetreide zu „Backweizen“ auch kalkulieren?
        Meiner Meinung nach werden einige wieder sage: „wenn wir keine Tiere essen, benötigen wir Ja viel weniger“ usw.
        Dann könnte man direkt zeigen, dass es auch mit rein vegetarischer/veganer Ernährung nicht funktionieren wird.
        Fleisch kann man schließlich auch ohne Getreide erzeugen. Die Grünlandflächen überwiegen eh weltweit.
        Danke
        Mit freundlichen Grüßen
        T. Schröder

  4. Wo besteht Bedarf an mit giftigen Pestiziden und/oder Kunstdüngern produzierten und damit rückstandsbelasteten Getreide, was ja nun mal weder Nahrung für Mensch noch Tier ist, bzw. beide unweigerlich vom Produktionsprozess bis zur Verzehrung vergiftet ?

    Doch nur da, wo durch Schweigen des vermeintlichen Bauerns über die entsetzlichen Schäden seiner verwendeten Pestizide und Kunstdünger, die ihm vertrauenden und letztlich durch ihn betrogenen Menschen seine Chemieprodukte essen und bis zu ihrem Lebensende besonders an zunehmenden Alkohol- und Kohlenhydratunverträglichkeiten mit typischen Folgen, wie Verblödung, Unfruchtbarkeit, Genveränderungen, Wesensveränderungen, Autoimmunprozessen und/oder Krebs, dahinsiechen.

    Die Chemieindustrie hat aus ehemals fruchtbaren Äckern Giftmülldeponien gemacht.

    Und seit den 1980ern setzt auch “Bio” auf teures Gift und verbannte die preiswerte gezielte Düngung mit gebrannten Gesteinsmehlen(welche Pestizidschäden auf dem Acker auch eindämmte). Unnützes Kupfer, Pyrethroide und BT wurden zu “zugelassenen” Giften. Ohne diesen Murks hätte “Bio” imho die sogenannte “konventionelle” Landwirtschaft von sich aus wirtschaftlich überholt und es gäbe heute imho keine Diskussion über “Bio” oder nicht “Bio”.

    • Walter Parthon sagt

      @gruenes_edertal Ihr seid offenbar ein Ableger der Grünen und hetzt auf euer Seite gegen Landwirte und Hartz IV Empfänger

      Ich versuche euch folgendes zu erklären

       Die meisten Menschen stellen sich unter Biolandbau vor allem vor, dass keine Pestizide eingesetzt und dieTiere besser behandelt werden. Tatsächlich ist es aber so, dass Biolandbau keinen rationalen Kern besitzt, sondern von einem ganz anderen Ansatz her stammt. Gearbeitet wird nämlich so, wie es Ende des 19. Jahrhunderts, kurz vor der Einführung des Stickstoffdüngers üblich war. Das, und nicht etwa Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung oder Verbrauchergesundheit, ist der Kern des Biolandbaus. An Pestiziden waren damals Bordeauxbrühe/Kupfer und Extrakte von Giftpflanzen bekannt und dementsprechend sind sie im Biolandbau bis heute erlaubt, anorganische Dünger und wesentlich ungiftigere moderne Pestizide jedoch nicht. Das einzige Zugeständnis an die Moderne sind Maschinen, denn Zugtiere stehen heute nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung (man würde das auch als Tierquälerei ablehnen), und Frauen und Kinder werden aus ebenfalls nahe liegenden Gründen auch nicht mehr vor den Pflug gespannt. Alles andere – “Kunst”dünger, moderne, zielgerichtete Pestizide, Hybridpflanzen, Hochertragssorten, moderne Züchtungs- und Tierhaltungsmethoden, bodenschonende Alternativen zum Pflug – lehnt die Biobauernschaft ab. Kranke Tiere bekommen keine wirksame Medizin, Pflanzen überlässt man Parasiten und Krankheitserregern, die Verbraucher setzt man den damals üblichen Giftstoffen aus (Tropanalkaloide, Mutterkorn, Schimmelgifte). Den Nachweis für nachhaltiges Wirtschaften, das Schonen von Ressourcen und Schutz des Verbrauchers vor Giftstoffen kann der Biolandbau nicht erbringen. Das alles ist in etwa so verstörend, als würde eine neue Sekte die Medizin propagieren, die im 19. Jahrhundert üblich war: keine Antibiotika, kein Insulin, keine wirksamen Schmerzmittel, keine Röntgenbilder dafür aber Einläufe, Globuli und Kindbettfieber, mitsamt den Begleiterscheinungen Siechtum und früher Tod, eben der ursprüngliche Naturzustand und 100% Bio. Unverständlich, wie sich ein Landwirtschaftsminister zum Lobbyisten für einen derart abwegigen Kult macht. Es spricht ja nichts dagegen, darauf zu drängen, Böden und Grundwasser zu schonen, Nützlinge einzusetzen usw. – ganz im Gegenteil! – aber warum die ganze Ideologie, die in Bausch und Bogen alles verteufelt, was Wissenschaft und Technik in den letzten 100 Jahren hervorgebracht haben?

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      • Andreas Fendt sagt

        Äh seit wann klaust DU bei Ludger Weß, der hat das gestern gepostet, meine Antwort war:
        wie primitiv dieser Kommentar ist, ergibt sich aus wenigen Zahlen: Milchleistung um 1900 lag bei 2000 kg pro Jahr, auf bay. Biobetrieben liegt sie heute bei 6500 kg /Jahr Bei Weizen gab es 1900 noch 18 dt/ha und bei Bio sind es heute 38 dt/ha. Also ist es gelogen, mit Bio wären wir 100 jahre zurück. Dann die übliche Kupferlüge, es wird immernoch 10 mal soviel Kupfer konv. ausgebracht wie bei Bio und ausser bei Hopfen und teilweise noch Kartoffeln sowie Trauben braucht Bio kein Kupfer. Schaut man hingegen auf die moderne Landwirtschaft, so hat sie sich fast selbst gegen die Wand gefahren. Allein die Schäden am Grundwasser betragen mit 24 Mrd. jährlich soviel wie die halbe Agrarförderung. Wenn dann durch Neonicotide noch die Bienen massenweise sterben, dann gute Nacht Landwirtschaft. Ich möchte Ludger Weß sehen, wie er mit dem Pinselchen rumläuft und Äpfel von Hand bestäubt, wie heute schon in China.
        https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1172757449400969&set=p.1172757449400969

        • Walter Parthon sagt

          @gruenes_edertal
          @ Fendt
          Ich will den hetzerische Kommentar der Grünen so nicht stehen lassen. Ludger Weß hat an anderer Stelle einen sehr guten Kommentar geschreiben der zu dem der Grünen passt, viele Leser wissen gar nicht was Bio genau bedeutet.
          Durch das verändern der Gene wurden große Ertragsteigerung erreicht.
          Vieviel Prozent Ackerfläche hat Bio, 3% darum wird in der kon. Landwirtschaft mehr gespritzt.
          Waren es nicht die Grünen die Biogasanlagen gefordert haben,
          die daran Schuld sind das sich die Nitratwerte in Gegenden mit vielen Biogasanlagen verschlechter haben

        • Bauer Christian sagt

          hallo Andresas, also deine Kupferrechnung stimmt für Ö so sicher nicht. Bei uns wird im konv. fast kein Kupfer eingesetzt, dafür aber im Bio sehr wohl. Und ohne Kupfer ist geht´s laut Bioverband nicht – obwohl es alternative Strategien mit altenativen Mitteln – aber da ist man wieder nicht offen genug (man war sogar stolz darauf, dass Kupfer weiter bio-fähig bleibt)

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Am Stammtisch sitzen 10 Biobauern und ein konventionell wirtschaftender Landwirt und jeder trinkt ein maß Bier.
          Was lernen wir daraus?
          Die Biobauern trinken das 10 Fache an Bier.
          Diese Rechnung präsentieren sie in ihrem Link.
          Wenn die Zahlen stimmen, wäre der Kupferverbrauch

          bei BIO 2,32 Kg je Ha.
          Konventionell 2,02 Kg je Ha.
          Wobei ich den Verbrauch im Weinbau stark anzweifle,bei uns wird kein Kupfer angewendet, es ist einfach zu teuer.

      • …ist eine der “anerkannten” Folgen des Alkoholismus – durch angereicherte Fuselalkohole. Verursacht z.B. durch enzymtoxische Sulfonylharnstoffe(Pointer SX, Nicosulfuron, u.a.), Kalkstickstoff oder Kupfer, wodurch dann durch Essen traditioneller Kohlenhydrate (bes. Brot, Brötchen, Nudeln, Zucker…), ganz unabhängig von Alkohol, hochreaktive Aldehyde angereichert werden. Diese Aldehyde sind human-krebserzeugend.

  5. Lucia sagt

    Frage: Gehts bei den Mengen um erzeugte Mengen? Oder um den inländischen Verbrauch, also ohne Exportgetreide?

  6. bauerhans sagt

    ” Die Ablehnung von Lebensmitteln, bei denen synthetische Dünger oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, wächst. ”

    alles nur emotionen……
    der gemeine verbraucher hat keine fachlichen kenntnisse,lässt sich aber verbal von medien beeinflussen…….

  7. Bauer Christian sagt

    Frage: ist die Verteilung der Bio-Flächen zwischen Gunstlagen und nicht so Ertragsstarken lagen ident? Ich gehe davon aus, dass in nicht-Gunstlagen die Bioackerflächen erhöht sind gegenüber denene in Gunstlagen. Darurch würde sich auch der Durchschnittsertrag ändern.
    Bei Obst wird leider zu viel weggeschmissen, da es optisch (farblich) nicht verkaufsfähig ist. Die meisten Spritzungen sind ja Spritzungen zu Schorfbekämpfung, die ja nur ein optisches Problem beseitigen soll. Faizit: Apfel (Obst) Spritzungen müssen hauptsächlich nur wegen der lehs (Konsumenten) durchgeführt werden, da man ja mit dem Auge kauft. Egal ob bio oder konventionell.

    • Bauer Willi sagt

      Keine Idee und auch keine Quellen, wo genau die Öko-Betriebe liegen. Habe neulich Chef eines Demeter-Betriebes mit 800 ha und 600 Stück Vieh Rind kennengelernt. Gibt also auch bei Bio große Strukturen.
      Bauer Willi

      • Bauer Christian sagt

        ich meinte nicht die Größen-Verteilung: bei uns in Ö sind im Trockengebiet viel mehr Bio als im Feuchtgebiet. Ganz einfach, weil im Trockengebiet Wasser der begrenzende Faktor ist und die konv. auch fast ohne Fungizid (je nach Jahr) auskommen. Im Feuchtgebiet geht das Ertragsniveau natürlcih stärker auseinander.

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